Auszeichnungen für Ehrenamtliche verliehen

Neuköllner Ehrennadel würdigt Engagement

Üblicherweise wird die Neuköllner Ehrennadel immer am Samstag vor dem dritten Advent im weihnachtlich geschmückten Festsaal des Britzer Schlosses verliehen. Im vergangenen Jahr wurde das vom Coronavirus verhindert. Am 12. Juni holten Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Lars Oeverdieck, Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, die Auszeichnung nun in etwas kleinerem Rahmen im Kulturstall auf dem Gutshof Britz nach.

Engagiert und geehrt.   Foto: mr

Die Neuköllner Ehrennadel ist die höchste Ehrung des Bezirks und wird seit 1984 an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die sich in besonderer Weise um den Bezirk verdient gemacht haben. »Engagement ist der Motor für eine lebendige Demokratie«, sagte Lars Oeverdieck in seiner Begrüßungsrede. Ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen wäre der Bezirk weniger menschlich.
Cemal Boyraz gründete 2010 den Verein »Sivasli Canlar«, der sich mittlerweile zu einem bekannten Nachbarschaftstreff in der Do­naustraße entwickelt hat. Hier treffen sich Menschen aus der ganzen Welt zu Deutschkursen, einer Fußballmannschaft und einem Chor.
Matthias Herrmann wurde für seine Arbeit als Trainer und Vorsitzender der »Rudergemeinschaft Wiking« geehrt. Mit seinen Kooperationen mit Neuköllner Schulen und Firmen habe er unzählige Menschen aus Neukölln zum Teamsport Rudern gebracht, sagte Martin Hikel in seiner Laudatio.D
ie Rechtsanwältin Renate Neupert engagiert sich bei der Sozialberatung von »To Spiti«, wo sie vor allem griechischsprachige Senioren berät und unterstützt. Seit 1993 ist sie außerdem Mitglied der Berliner Härtefallkommission.
Kurt Niedtner, Mitglied im Gemeindekirchenrat der evangelischen Kirchengemeinde Fürbitt-Melanch­thon und seit drei Jahren dessen Vorsitzender, engagiert sich ehrenamtlich und unermüdlich für das Nachtcafé der Gemeinde, in dem im Winter wöchentlich bis zu 60 Menschen ohne Obdach Essen, ein Bett und wenn nötig auch medizinische Versorgung angeboten wird.
Als während der Corona-Pandemie soziale Einrichtungen geschlossen wurden, hat das im Diakoniewerk Haus Britz tätige Hauswart-Ehepaar Michaela und Hartmut Trottner gemeinsam mit dem Team der Tee- und Wärmestube in der Weisestraße mehr als 20.000 Lunchpakete gepackt und an wohnungslose Menschen ausgegeben.
Stellvertretend für alle Pflegekräfte, die während der gesamten Pandemie unermüdlich auf den Corona-Stationen im Einsatz waren, erhielt Sara Villain, Stationspflegeleiterin am Vivantes Klinikum Neukölln, die Ehrennadel.
Sie alle seien »Vorbilder für die Menschen im Bezirk«, sagte Martin Hikel.

mr