Britzer Milchmädchen

Kunstprojekt im Park des Britzer Schlosses

Im Park von Schloss Britz steht seit 1998 die Skulptur des Milchmädchens Perrette. Das Original befindet sich im ehemaligen kaiserlichen Garten von Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg. Die auf einem Stein sitzende junge Frau, die traurig auf ihren zerbrochenen Krug hinabschaut, ist ein Werk des russischen Bildhauers Pawel Sokolow.

Vor dem Krugklau. Foto: mr

Das Original wurde 1816 gegossen, eine frühe Replik kam nach 1827 in den Schloss­park Glienicke. Aus Anlass der 10-jährigen Partnerschaft zwischen den Staatlichen Museen St. Petersburg und der Kulturstiftung Schloss Britz wurde mit finanzieller Unterstützung der »Freunde und Förderer Schloß Britz e. V.« 1998 ein weiterer Abguss im Britzer Schlosspark aufgestellt.
2020 wurde der Krug der Britzer Brunnenanlage entwendet und wird nun als Nachguss rekonstruiert. Bis zu seiner Fertigstellung im Sommer finden vier Kunstaktionen statt.
In monatlicher Abfolge werden sich als »Das Milchmädchen-Projekt« die Künstler*innen Jörg Lange, Claudia von Funcke, Frederik Foert und Aneh Ondare mit der Skulptur des Milchmädchen Perrette auseinandersetzen und ihre Geschichte, Trauer und Hoffnung neu interpretieren.
Die Geschichte Perrettes, die Jean de la Fontaine 1678 in einer Fabel erzählt, handelt von enttäuschter Hoffnung. Die junge Bäuerin träumt davon, das Geld, das sie auf dem Markt für den Krug Ziegenmilch einnehmen will, in den Ankauf von Küken zu investieren. Gemästet sollen die Hühner dann das Geld für den Erwerb von Ferkeln einbringen, die ausgewachsen sogar den Kauf einer Kuh und eines Kalbes ermöglichen sollen. In ihrer ungestümen Vorfreude stolpert aber Perrette, ihr Krug zerspringt und damit auch ihre Hoffnung auf wirtschaftliche Unabhängigkeit.

pr