Umweltbildung, Gleichberechtigung und Geld für die Heide

Bezirksverordnetenversammlung unterstützt gute Initiativen

In der Gropiusstadt haben inzwischen viele der früheren Sozialwohnungen ihre Mietpreisbindung verloren. Die Mietpreise steigen. Damit die Bevölkerungsstruktur erhalten bleibt, soll jetzt auch die Gropiusstadt Milieuschutzgebiet werden. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit großer Mehrheit am 11. November. Damit fällt nun ein großer Teil Neuköllns unter die »soziale Erhaltungsverordnung«.
Beschlossen wurde auch ein Antrag von SPD und Grünen, die Arbeit des Prinzessinnengarten-Kollektivs auf dem ehemaligen St. Jacobi-Friedhof zu unterstützen. Sie sei Vorbild für Umweltbildungsprojekte, die »auf kommunalen Friedhofsflächen, die nicht mehr für Bestattungszwecke genutzt werden, eine sinnvolle, ökologische Nachnutzung bewirken können«. Dafür soll der Bebauungsplan für das Grundstück geändert und »die Nutzung für Urban Gardening und Umweltbildung als zusätzliches Planungsziel« festgeschrieben werden.
Durch die Arbeit des Kollektivs, das auch die Pflege der restlichen Gräber übernommen hat, werde das Erscheinungsbild des Friedhofs erhalten. Gleichzeitig führe die Anwesenheit der Gärtner zu einer sozialen Kontrolle, die die Vermüllung und den Drogenkonsum verringere, heißt es in der Antragsbegründung.
Unterstützung vom Bezirksamt erhält auch der Verein »Aufbruch Neukölln«, der sich für die Gleichstellung von Mann und Frau einsetzt. Das geht aus der Antwort des Bezirksbürgermeisters Martin Hikel auf eine mündliche Anfrage von Elfi Manteuf­fel (CDU) in der Sitzung vom 24. November hervor. Das Bezirksamt werde sich beim Senat »mit Nachdruck für eine Weiterfinanzierung der Arbeit« einsetzen.
Warum die Arbeit des Vereins so wichtig sei, erläuterte Wolfgang Hecht (SPD). Jeden dritten Tag werde in Deutschland eine Frau ermordet. Der Verein versuche, das Selbstbild von Männern aufzubrechen und ihre Rollenbilder zu verändern von patriarchalischen Strukturen hin zu Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Es sei ein fatales Signal, die Förderung einzustellen.

Rosengarten in der Hasenheide.    Foto: mr

Gute Nachrichten für die Hasenheide. Der Haushaltsausschuss im Bundestag hat 4,95 Millionen Euro locker gemacht, um den Park widerstandsfähiger gegenüber den Klimakapriolen zu machen, berichtete Hikel als Antwort auf eine mündliche Anfrage des Bezirksverordneten Wolfgang Hecht. Besonders die Birken, Buchen und Eichen leiden extrem unter den trockenen Sommern. »Allein im vergangenen Jahr mussten 90 Bäume gefällt werden«, sagte Hikel. Um diese Bäume zu ersetzen, sollen zukünftig solche Arten ausgewählt werden, die besser an den Klimawandel angepasst sind. Außerdem soll geklärt werden, an welchen Stellen eine gezielte Bewässerung möglich und sinnvoll ist. Zusätzlich soll die Aufenthaltsqualität durch kleine beschattete Flächen besonders an den Parkeingängen verbessert werden, damit auch weniger mobile Menschen den Park besser nutzen können.
mr