Neues urbanes Gärtnern im Britzer Waldgarten

Stadtnatur pur. Foto: rr

Ausgleichsfläche für der A100 geopferte Kleingärten

Der Baubeginn des Britzer Waldgartens war im Februar 2022. Dieses jahrtausendealte tropische Landwirtschaftsmodell nutzt die natürlichen Wuchs­ebenen in Wäldern, was nachweisbar nachhaltig Ressourcen schont. Das von der Uni Potsdam nun weiterentwickelte Nutzgartenkonzept soll zukünftig gemeinsames, umweltgerechtes und klimaangepasstes Gärtnern auf innerstädtischen Grundstücken ermöglichen. Der aktuelle Stand dieses mit Bundes- und Landesmitteln finanzierten Projekts konnte beim diesjährigen Langen Tag der Stadtnatur besichtigt werden. Neues urbanes Gärtnern im Britzer Waldgarten weiterlesen

Sport ist männlich

Sport mit hohen Einschaltquoten ist männlich, kraftvoll, meist schön anzusehen und teuer. Die Gagen, die dort bezahlt werden, lassen den Nomalbürger erblassen.
Dahinter sitzt eine Lobby. Eine Lobby, die andere Gruppen ausblendet. Das sind Frauen, Queere, Menschen mit Einschränkungen. Und wenn dann eine der Gruppen, beispielsweise Frauen im Fußball, es geschafft hat, eine Europa- oder Weltmeisterschaft zu spielen, sind sie deutlich unterbezahlt. Sie erhalten lediglich einen Bruchteil der Gagen, die ihre männlichen Kollegen mit aller Selbstverständlichkeit erhalten und kein Mensch stößt sich daran.
Vielleicht sind es patriarchalische Strukturen, die sich an dieser Stelle widerspiegeln, vielleicht ist es die Ausgrenzung, von der die oben genannten Gruppen schon immer betroffen waren. Auf jeden Fall ist es Zeit, dass sich hier etwas ändert.

Petra Roß

BVV mit breitem Themenspektrum

Unterstützung von Vereinen, Musikschulen und Hilfe für Kinder aus Krisengebieten

Im nächsten Jahr wird Britz 650 Jahre alt. Um das gebührend feiern zu können, hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Bezirksamt gebeten, die in Britz ansässigen Vereine und Ini­tiativen bei der Planung und Durchführung des Jubiläums finanziell zu unterstützen und Veranstaltungen auf den sozialen Medien und anderen geeigneten Veröffentlichungen der Neuköllner Öffentlichkeit bekannt zu machen Dafür sollen aus dem Bezirkshaushalt 10.000 Euro bereitgestellt werden.

Unkraut statt Blumen.    Foto: mr

In einer Entschließung, die einstimmig verabschiedet wurde, hat sich die BVV zur Musikschule und zur hohen Bedeutung der Musikschule für die kulturelle Bildung im Bezirk bekannt. Die BVV »unterstützt die Forderung nach sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung der Lehrkräfte. Wir begrüßen die Bestrebungen, hier möglichst schnell eine Lösung auf Landesebene herbeizuführen.« BVV mit breitem Themenspektrum weiterlesen

Grüner Norden – schwarzer Süden

Neukölln ist bei der Europawahl zweigeteilt

Bei der Europawahl reichte es im gesamten Bezirk Neukölln trotz herber Verluste für einen knappen Sieg für Bündnis 90/Die Grünen. Sie erreichten 19,4 Prozent der Stimmen, das sind 8,1 Prozent weniger als 2019. Die Wahlbeteiligung blieb mit 56,0 Prozent gegenüber 2019 stabil, lag aber deutlich unter dem Berliner Durchschnitt von 62,3 Prozent.

Ergebnis vom 12.6.       Grafik: Landeswahlleiter

Die CDU legte 2,8 Prozent zu und liegt mit 18,7 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von der SPD, die 1,1 Prozent verlor und bei 13,4 Prozent landete. AfD und Linke liegen fast gleichauf mit je 10,1 und glatten zehn Prozent. BSW kam auf 5,8 Prozent. Grüner Norden – schwarzer Süden weiterlesen

Prototyp des »TYPENHAUSeco«

Richtfest auf den Buckower Feldern betont klimafreundliche Konzeption

Es war das erste Richtfest auf dem Gelände des neuen Stadtquartiers Buckower Felder. Der Richtkranz wurde gehoben für den Prototyp des »TYPENHAUSeco« mit 15 Wohnungen, das für die Einhaltung der Klimaschutzziele angepasst wurde. Natascha Klimek, Geschäftsführerin bei »Stadt und Land«, nennt es ein Leuchtturmprojekt. Für den viergeschossigen Prototyp werden recycelbare und ressourcenschonende Materialien, insbesondere Holz, verwendet.

Holziger Typ Haus.     Foto: S.P.

Angesichts der Tatsache, dass der Gebäude­sektor in Deutschland mit rund 40 Prozent der CO₂-Emissionen eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielt, ist es gut, gerade beim Neubau neue Wege zu gehen. »Folglich ist neben der Energiewende auch eine Ressourcenschutzwende in der Bauwirtschaft notwendig«, bemerkt Klimek. Auch Ute Bonde (CDU) Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, freut sich, dass ihr Haus das Projekt unterstützt. »Unser Ziel ist es, Berlin gesünder, mobiler, sicherer und umweltfreundlicher zu machen«, betonte sie in ihrer Rede. Prototyp des »TYPENHAUSeco« weiterlesen

Neue Grundschule für Neukölln

Richtfest am Koppelweg feiert zeitgemäße Lernlandschaften

Am Koppelweg entsteht eine neue modulare Grundschule mit Sporthalle und Außen­anlagen. Am 27. Juli war Richtfest. Die Berliner Schulbauoffensive schafft damit weitere dringend benötigte Schulplätze, die Sporthalle bietet Platz für 199 Zuschauer.
Die neue »Compartmentgrundschule« entsteht nach dem Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser, es gibt hier also mehrere kleine Schulen in einem gro­ßen Schulgebäude. Die Unterrichts- und Funktionsräume gruppieren sich dabei um ein zentrales Forum, mit viel Licht und kindgerechten Lernlandschaften für Inklusive Bildung und Ganztagsangebote. Im Erdgeschoss sind Gemeinschaftseinrichtungen und übergeordnete Fachräume angeordnet, in den drei Obergeschossen befinden sich die allgemeinen Unterrichtsräume, angeordnet in Compartments, sowie weitere Fachräume und der Verwaltungsbereich.

Viel Platz zum Lernen.     Foto: S. P.

Die Dachflächen sind extensiv begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage bestückt. Die Schule ist barrierefrei. Die barrierefreie Sporthalle – die auch außerschulisch durch Vereine genutzt werden kann – besteht aus drei Hallenteilen, einer Zuschauertribüne sowie einem Empfangs- und Begegnungsbereich im Erdgeschoss. Neue Grundschule für Neukölln weiterlesen

100 Jahre Lebensort Schilling-Schule

Buntes Fest mit Tanz und Kreativständen

Mit einem großartigen Schulfest hat die Schilling-Schule in der Paster-Behrens-Straße am 1. Juni ihr 100jähriges Jubiläum gefeiert.
In ihren Begrüßungsreden gingen Schulleiter Andreas Seefeld und Schulrat Alexander Claus auf die Geschichte der Schule ein. Die Anfänge als Sprachheilschule in der Neuköllner Briesestraße gehen auf das Jahr 1924 zurück. Dabei sei die Schilling-Schule etwa so alt wie die Berliner S-Bahn »und sogar ein Jahr älter als die Hufeisensiedlung, deren Errichtung 1925 begann«, so Seefeld. Der letzte rote Backstein der Schule am Standort Briesestraße ist im Sekretariat zu besichtigen.

Ein Scheck für die Bildung.   Foto: S.P.

Die Namensgeber der Schule, Rudolf und Anton Schilling, Vater und Sohn, waren Pioniere in der Therapie und Förderung von Kindern mit sprachlichen Handicaps. 1976 zog die Schule auf das heutige Gelände in Britz. 100 Jahre Lebensort Schilling-Schule weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllnische Zeitung, Mittwoch, 2.7.1924
Die erste deutsche Rechtsanwältin. Fräulein Dr. Marie Munk hat als erster weiblicher Rechtsanwalt ihren Einzug im Landgericht I zu Berlin gehalten und ihre ersten Verteidigungen geführt. Die Schilderungen der Presse stimmen darin überein, daß diese neue Erscheinung des Gerichtslebens voll schlichter Anmut sei. Ein feiner blonder Kopf von ausgesprochener Weiblichkeit, eine unauffällige Art der Bewegungen, eine tiefe, sympathische Stimme zu einem natürlichen, sicheren Auftreten. Sie wurde vom Vorsitzenden der Zivilkammer mit einer liebenswürdigen Ansprache begrüßt, ehe sie in die erste Verhandlung eintrat. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Erster Hitzeschutzplan liegt vor

Was tun, wenn es zu warm wird?

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Zahl der Hitzetage in Berlin fast verdreifacht und damit auch das Risiko für die menschliche Gesundheit. Mit einem Maßnahmenkatalog legt das Bezirksamt Neukölln nun den ersten Hitzeschutzplan für den Bezirk vor.
Bezirksstadtrat Hannes Rehfeldt: »Dabei stehen im ersten Schritt besonders verletzliche Personengruppen im Fokus. Schwangere Frauen, Kinder, ältere und obdachlose Menschen sind besonders gefährdet. Ihnen und ihrer Umgebung hilfreiche Hinweise zu geben ist das Ziel des ersten Neuköllner Hitzeschutzplans.«

Viel trinken bei Hitze.  Foto: mr

Der erste Hitzeschutzplan enthält insgesamt 15 unterschiedliche Maßnahmen. Dazu gehört der Aufbau eines Netzwerks an »kühlen Räumen« wie Stadtteilzentren, in die sich Menschen an heißen Tagen zurückziehen können. An obdachlose Menschen sollen Hilfsmittel wie Sonnenhüte oder Sonnencremes verteilt werden. Auch die fortlaufende Aufklärungsarbeit besonders betroffener Gruppen gehört zu den geplanten Maßnahmen. Dazu erarbeitet das Bezirksamt zielgruppenspezifische Informationsmaterialien für Seniorinnen und Senioren, Eltern von Säuglingen und Kleinkindern sowie für obdachlose Menschen. Erster Hitzeschutzplan liegt vor weiterlesen

Krebshilfe

Trost in der Krise

Knapp 500.000 Menschen in Deutschland erkrankten 2020 an Krebs. Die Statistik ermittelt die sogenannte »Fünf-Jahres-Überlebensrate«, die besagt, dass 80 Prozent der Erkrankten nach fünf Jahren die Krankheit überlebt haben und eine erneute Erkrankung sehr unwahrscheinlich geworden ist. Diese Ermittlung ist gewählt worden, weil geschlechtliche Unterscheidungen und Alter der Erkrankten mit ihren unterschiedlichen Einflüssen auf den Krankheitsverlauf so ausgeglichen werden können. Die Spanne bedeutet keine symptomhafte Erkrankung. Es ist eine Zeit der Beobachtung und Kontrolle. Für die betroffenen Menschen bedeutet es eine hohe psychische Belastung. So gut wie die medizinischen Therapien wirken, bleiben die psycho-sozialen Hilfen häufig mangelhaft. Dazu gehören auch finanzielle Probleme. Jürgen Walther vom Sozialdienst des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg bestätigt aus seiner Erfahrung, dass der Bürokratiedschungel für viele Betroffene kaum zu bewältigen ist. Forschungsergebnisse zeigen, dass Armut eine gelebte und bittere kausale Realität ist. Krebshilfe weiterlesen

Süßer Schwips und sagenhafte Sommergefühle

Neue Kiez-Bars mit Stil und ohne Rauch

Sommer in der Stadt! Und dazu noch EM. Nicht allen steht der Sinn, im Gedränge vor Kneipen und Spätis auf Bildschirme zu starren. Zum Entspannen und sich Unterhalten bei einem gepflegten Drink bieten sich mitunter doch viel schönere gemütliche Bars an. Und davon hat Neukölln bekanntermaßen etliche, darunter bei internationalen Mixologen renommierte wie das »Velvet« oder »Wax On«.
Seit gut einem halben Jahr bereichern zwei neue Lokalitäten die lokale Barszene, die traditionsreiche Schankstätten mit ähnlichen Konzepten neu bespielen und zu Kiezwohnzimmern machen.

SPRITZ und mehr im »Honey Lou«.    Foto: hlb

In die einstige Café-Kneipe »Anzengruberin« ist das »Honey Lou« eingezogen. Der Name verweist, wie schon die vieler Gastro-Vorgänger in dem 1908 gebauten Haus, auf den straßennamengebenden österreichischen Schriftsteller Ludwig Anzengruber – kombiniert mit dem Ziel, süße Lieblingsbar süßer, reizender und zugewandter Menschen zu sein. Süßer Schwips und sagenhafte Sommergefühle weiterlesen

Dabei sein wäre alles

Eine neue Geschichte des Sports

»Dabei sein ist alles« lautet das Motto der Olympischen Spiele, bei denen sich die »Jugend der Welt« zum sportlichen Wettstreit treffen soll. Das galt aber nie für alle, denn die Geschichte des Sports ist auch eine Geschichte der Ausgrenzung vieler gesellschaftlicher Gruppen. Die Regeln machte eine weiße männliche Elite, die unter sich bleiben wollte.
In seinem neuesten Buch mit dem programmatischen Titel »Dabei sein wäre alles«, das der Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist Martin Krauss am 13. Juni in der Helene-Nathan-Bibliothek vorstellte, richtet er seinen Blick auf die Sportler, die nicht in dieses Schema passen, wie Arbeiter, Frauen, ethnische Minderheiten, Menschen mit Behinderung oder Queere. Er beschreibt ihre Kämpfe um Anerkennung und Gleichberechtigung, aber auch alternative Sportkonzepte wie die Arbeitersportbewegung, die Gay Games, die jüdische Sportbewegung, Frauensport oder den Parasport, die als Antwort auf den Ausschluss der Sportler aus den bürgerlichen Sportbewegungen entstanden. Dabei sein wäre alles weiterlesen

»Unbändiger Glanz« in der Galerie im Körnerpark

Über den Körper und seine Beziehung zur natürlichen Welt

Was passiert, wenn die Natur die Oberhand gewinnt über die vom Menschen gemachte Ordnung? In der neuen Ausstellung »Unbändiger Glanz. Die Wahrnehmung von Körpern durch das Spektrum der Natur.« in der »Galerie im Körnerpark« präsentieren Künstler ihre Arbeiten über den Körper und seine Beziehung zur natürlichen Welt, zu Gärten, Pflanzen und ökologischen Systemen.

Jardin Asistido.    Foto: mr

Sie erforschen den Kontext, in dem wir leben, die Natur und ihre Zyklen, die Rhythmen der Fortpflanzung, unsere Beziehung zur Natur. Dabei geht es auch um Überlebensstrategien zukünftiger Lebewesen angesichts von Klimakrise und menschengemachtem Artensterben. Es geht auch um die Verbindung von Biosphäre und Sozialsphäre, von Natur und Stadt, um Vielfalt unserer Gesellschaft und ihrer Verflechtungen, ausgedrückt durch die Skulptur eines Baumes, die aus unterschiedlichen Baumarten zusammengesetzt ist. »Unbändiger Glanz« in der Galerie im Körnerpark weiterlesen

Vulpes vulpes – Der Rotfuchs

Kunstverein Neukölln zeigt die verschiedenen Seiten von Meister Reineke

Der Fuchs ist unser stiller Begleiter in der Stadtlandschaft. Im Bereich der Mythologie, Fabel und Zoologie werden dem Tier unterschiedliche Charaktereigenschaften zugeordnet. Trotz seiner Unsichtbarkeit ist der Fuchs als Idee und Charakter in der mündlichen Überlieferung und Literatur vieler Kulturen omnipräsent.

Bodo Rott: Gieremund und Reineke.     Foto: mr

Von Mai bis September 2024 zeigt der Kunstverein Neukölln eine dreiteilige Ausstellungsreihe, die sich mit der kulturellen Wahrnehmung der Tierwelt im Kontext von Urbanität und Fabel befasst. Letztere hat in der Literatur einen kulturübergreifenden, historischen, überdauernden Platz. Vulpes vulpes – Der Rotfuchs weiterlesen

Von Markt und Menschen: Turbo Global

Eine irische Erzählung von Globalisierung und Turbokapitalismus

Wie hat das Wirtschaftssystem, die Globalisierung und der Kapitalismus Einfluss auf das Leben der Menschen? Und wie es auf der geteilten Insel Irland, drei Jahre nach dem Brexit? Dieser Frage gehen sechs irische Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung »TURBO GLOBAL. Eine irische Erzählung« nach, die am 27. Juni im Schloss Britz eröffnet wurde und bis zum 6. Oktober zu sehen sein wird.

Flusspferdchen.     Foto: mr

Irland ist eines der Länder, die mit Turbokapitalismus in Zusammenhang gebracht werden. In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs von Mitte der 1990er-Jahre bis zur Finanzkrise um 2008, wurden besondere Anstrengungen unternommen, um Industrie, Dienstleistungen und Firmenkapital an den Standort zu binden und so die wirtschaftliche Situation in beispielloser Weise umzustrukturieren. Multinationale Konzerne sind hier seitdem besonders präsent. Von Markt und Menschen: Turbo Global weiterlesen

Wahrheiten über Hundebesitzer

Eine Erhebung von Fred Haase

Wenn ich mit meiner Hündin Josy von ihr organisierte Runden durch Neukölln absolviere, forsche ich im Auftrag eines vegetarischen, veganen Hundefleischersatzmahlzeiten produzierenden Start-Ups die Typologie von Hundebesitzer*+#innen. Diese in einigen verschachtelnden Sätzen glänzende wissenschaftliche Erhebung, wurde durch die baldige Insolvenz des Unternehmens bedauerlicherweise nie publiziert.

ärgerliche, aus Faulheit in abgeschlossenen Müllplatz geschmissene Hundekotbeutel. Die Schlüsselinhaber werden sie schon in die Container werfen!      Foto: rr

Gestern habe ich im Keller den Ordner A-Z entdeckt. Dort waren erfolgloser Briefwechsel mit Ämtern, zurückgesandte Liebesbriefe, aber auch das Elaborat meiner Forschung säuberlich abgeheftet. Um die periodenhafte, zu Recht allerdings wirkungslose Diskussion um Hinterlassenschaften der geliebten Vierbeiner zu beenden, veröffentliche ich hier erstmalig meine Forschungsergebnisse, nur in Auszügen, ohne irgendeine Verantwortung zu übernehmen.
»Menschen mit Hunden, beobachtet durch harmlosen Autor.« Wahrheiten über Hundebesitzer weiterlesen

Basteln mit Rolf

Q-Tipp-Segler

Mein Bastelvorschlag für Juni war etwas anspruchsvoll.
Für meinen Q-Tipp- Segler brauchen wir nur einen Q-Tipp, etwas festes Papier, einen Stift, eine Schere, Klebstoff und Lust zum ­Pfriemeln.
Ein rechteckiges Papierstück (4x8cm) so falten, dass ein Quadrat entsteht. Einen Zeigefinger bis zum ersten Gelenk über den Falz legen und mit etwas Abstand den Mittelfinger daneben. Mit einem Stift beide Umrisse aufs Papier zeichnen und die »Finger« ausschneiden. Werden beide Teile aufgeklappt, ergibt der Mittelfinger die Tragfläche und der Zeigefinger das Heck. Vom Q-Tipp die Watte entfernen, ans eine Ende mittig das Heck und etwa ein Zentimeter vorm anderen Ende die Tragfläche kleben. Aus dem Papierrest einen dünnen Streifen schneiden und vor den Tragflächen um die Q-Tipp-Spitze rollen und festkleben. Nun fliegt der Segler.
Bei Hilfe: rolf(at)kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Käse auf Augenhöhe

m Laufe der Jahre sind mir Veränderungen immer unangenehmer geworden. Wenn Produkthersteller ein neues Design auf den Markt bringen, bin ich erstmal völlig irritiert, bis ich es dann gefunden habe. Dann denke ich immer wieder: »Muss das sein?« Offensichtlich ja, es erschwert mir aber das Leben.
Ähnliches passierte mir, als ich auf dem Markt, auf dem ich Käse verkaufe, einen Verkaufswagen bekam. Zuvor stand ich in einer Bude und war Wind und Wetter ausgesetzt. Im Winter, wenn es stürmte, hielten die Kunden manchmal die Planen oder das Gestell fest, damit es nicht über mir zusammenbrach. Insgesamt habe ich die Bude sehr gemocht. Gefühlt war ich auf Augenhöhe mit den Kunden, es musste improvisiert werden und ich wusste vorher nie, welches Abenteuer auf mich zukommt. Petras Tagebuch weiterlesen