Fröhliche Demo für ein nachhaltiges Leben

Gebastelte Gestalten. Foto: mr

Der Karneval der Zukunft zog durch Neukölln

Voller Farben, recycelter Materialien, Kunst und Humor – mit selbst gebastelten Kostümen, Tanz und Musik zog am 17. Juni der Karneval der Zukunft wieder durch die Straßen Neuköllns. Vom Rathaus Neukölln führte die bunte Parade vorbei am Hermannplatz zum Kottbusser Tor und über den Oranienplatz zurück zum Rathaus Neukölln.
Warum brauchen wir immer mehr? Wie können Stadt und Natur zusammenkommen? Verkleidet als bunte Tiere und Fantasiegestalten und begleitet von riesigen Puppen widmen sich die Neuköllner Künstler und Initiativen rund um das Team des Kunstvereins »Artistania« diesen und ähnlichen Fragen und wollen zeigen, wie eine gerechtere, bessere und nachhaltige Zukunft aussehen könnte. Fröhliche Demo für ein nachhaltiges Leben weiterlesen

Tropfen auf den heißen Stein

Hundert Millionen mehr für die Bezirke, Donnerwetter! Wird das denn reichen, um in allen Bezirken Berlins eine soziale und klimaneutrale Zukunft zu gestalten? Wohl eher nicht. Der aktuelle von der CDU geführte Senat verfolgt offenbar ein anderes, rückwärts gerichtetes Konzept.
In zwei wichtigen Positionen sitzen Menschen, die aus der freien Marktwirtschaft kommen. Finanzsenator Evers hat sich seine Lorbeeren bereits als Unternehmensberater verdient, Verkehrssenatorin Schreiner kennt sich mit Kreuzfahrten aus. Zusammen mit ihren Kollegen und Kolleginnen der SPD setzen sie auf die Fortschreibung einer neoliberalen Politik und wollen an die Bezirke jetzt das Geld mit der Gießkanne verteilen.
Aus allen Wolken fallen wir Bürgerinnen und Bürger nicht. Wir haben den Fallschirm des Protestes dabei, der sich nicht auf Brandbriefe beschränken, sondern zunehmend auf die Straße führen wird.

Thomas Hinrichsen

Sparen bis es quietscht

Ohne genügend Geld müssen viele Leistungen des Bezirks eingestellt werden

Im Wahlkampf hat die CDU damit geworben, für eine funktionierende Stadt zu sorgen. Mit Eintritt in die Regierung scheint jetzt aber der Rotstift das Regiment übernommen zu haben. Vor allem die Bezirke sollen einen rigorosen Sparkurs verordnet bekommen, der sich, wenn es dabei bleibt, besonders im sozialen Bereich auswirken dürfte. Auch beim Personal muss gespart werden. Freie Stellen im Bezirksamt sollen temporär nicht nachbesetzt werden.
Das wird sich bemerkbar machen bei der Bearbeitung von Anträgen in allen Ämtern. »Damit wird eine Abwärtsspirale für den öffentlichen Dienst in Gang gesetzt. Das Versprechen einer funktionierenden Stadt wird beerdigt. Wer hier spart, spart an der Funktionsfähigkeit der Stadt«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel zum Auftakt der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 28. Juni. Zudem würde dadurch der Unmut bei den Bürgern über eine dysfunktionale Stadt verstärkt. So werde Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates aufs Spiel gesetzt. Sparen bis es quietscht weiterlesen

1.700 Unterschriften für einen Kiezblock

Initiative will den Kranoldkiez verkehrsberuhigen

Anwohner aus dem Kranoldkiez haben am 28. Juni über 1.700 Unterschriften an die Bezirksverordnetenversammlung übergeben. Damit fordern sie, dass auch in ihrem Kiez ein verkehrsberuhigter sogenannter Kiezblock entstehen soll.

BVV-Vorsteher reicht die Unterschriften weiter.    Foto: Stephanus Parmann

Der Kranold-Kiez mit dem Kranoldplatz als Mittelpunkt wird begrenzt durch die Hermannstraße und den Britzer Damm im Westen, den Teltowkanal im Süden, die Karl-Marx-Straße und Buschkrug­allee im Osten und den S-Bahnring im Norden. Außerdem verläuft der Tunnel der A100 unter der Wederstraße mit den Auffahrten Buschkrugallee und Britzer Damm. 1.700 Unterschriften für einen Kiezblock weiterlesen

Rolle rückwärts in die 60er

BVV protestiert gegen die Radwegeplanung des Senats

Die neue Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hat die Bezirke aufgefordert, sämtliche Radwegprojekte zu stoppen, die den Wegfall eines Fahrstreifens oder von Parkplätzen zur Folge haben. Die Regelung gelte für alle Maßnahmen, für die noch keine Bauarbeiten vergeben wurden. Damit droht der Verlust und sogar die Rückzahlung von Bundesfördermitteln in Millionenhöhe.

Radweg ins Nichts in der Hermannstraße.    Foto: mr

Welche Auswirkung die Entscheidung der Senatorin auf bereits beschlossene oder begonnene Projekte in Neukölln hat und welche finanziellen Folgen der Stopp für den Bezirk hat, wollten Marko Preuß (SPD) und Jan Stiermann (Grüne) in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 28. Juni in zwei Großen Anfragen wissen.
Da mit dem Bau noch nicht begonnen wurde, geht Baustadtrat Jochen Biedermann davon aus, dass die geplante Radspur in der südlichen Sonnen­allee sowie der geplante zweite Bauabschnitt der Hermannstraße betroffen sind. Werden die Projekte nicht sehr zügig wieder freigegeben, könne der Bezirk nicht in die Ausschreibung der Baumaßnahme gehen, eine Umsetzung in diesem Jahr sei dann wahrscheinlich nicht mehr zu realisieren. Das bedeute auch, dass für die Sonnenallee Bundes-Fördermittel in Höhe von 573.000 Euro, für die Hermannstraße 295.000 Euro aus Landesmitteln verfallen. Rolle rückwärts in die 60er weiterlesen

Kreuzfahrtschiffe für Neukölln?

Neue Lösungen für fehlende Fahrradstrecken

Auf dem Weg zur Rück­entwicklung in die verkehrspoltische Steinzeit darf der Humor nicht fehlen. Nur der macht das Zusehen bei dem, was Manja Schreiner, die neue Verkehrssenatorin, verzapft, erträglich. Sie stellt die Berliner Radwege auf den Prüfstand.

Alternative zum Radweg.   Foto: mr

Während der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 28. Juni stellte Bernd Szczepanski (GRÜNE), Mitglied der BVV, folgende mündliche Anfrage:
»Kann das Bezirksamt Berichte bestätigen, wonach sich die verkehrspolitische Kompetenz der neuen Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf den Bereich von Kreuzfahrten beschränkt?
Können Kreuzfahrtschiffe in Berliner Gewässern eine Alternative für die von der Senatorin geplanten Einschränkungen sicheren Radfahrens auf Berliner Straßen darstellen?«
Darauf antwortete der zuständige Stadtrat Jochen Biedermann:
»In der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt arbeiten etwa 1.550 Menschen mit Sachkompetenz – einige davon bestimmt auch zum Thema Kreuzfahrten.
Vor allem der Landwehrkanal und der Neuköllner Schifffahrtskanal werden im Sommer intensiv zumindest für die Freizeitschifffahrt genutzt. Ob die diversen Arten von Schlauchbooten jedoch in puncto Sicherheit und Geschwindigkeit mit einer gut ausgebauten Fahrradinfrastruktur mithalten können, wagt das Bezirks­amt zu bezweifeln.«

ro

Umstrittene Straßennamen

Fritz Reuter

Fritz Reuter (1810-1874), German writer. Ca. 1870. (Photo by adoc-photos/Corbis via Getty Images)

Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. 18 davon befinden sich in Neukölln. Die Kiez und Kneipe stellt die Namensgeber vor.
Fritz Reuter, einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dichter niederdeutscher Sprache, ist in Neukölln omnipräsent. In Nordneukölln gibt es die Reuterstraße und den Reuterplatz, in der Hufeisensiedlung in Britz wurden alle Straßennamen nach Figuren aus seinen Erzählungen oder nach Stationen aus seinem Leben benannt, am östlichen Rand der Siedlung verläuft die Fritz-Reuter-Allee.
Reuter gilt als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur und Wegbereiter der Wiederbelebung des Niederdeutschen als Literatursprache. In seinen Werken bringt er immer wieder soziale Problematiken ins Spiel und prangert die Rechtlosigkeit der Landbevölkerung und die Tyrannei der Gutsherren an. Umstrittene Straßennamen weiterlesen

160 Jahre SPD haben auch ein weibliches Gesicht

16 Frauen prägen den Forschritt der Partei

Die SPD gibt es in diesem Jahr seit 160 Jahren. Die »Friedrich Ebert Stiftung» hat eine bemerkenswerte Ausstellung ins Willy Brandt Haus gebracht, mit einer sehr guten Dokumentation:
»Das weibliche Gesicht der Sozialdemokratie – 160 Jahre 16 Frauen«. Frauen waren von Anfang an aktiv und kämpfend in der Partei beziehungsweise ihren Vorläuferorganisationen tätig. Leicht war das nie in einem von Männern geprägten Ambiente, schon deswegen nicht, weil Frauenrechte nicht unbedingt automatisch in den Mittelpunkt gestellt wurden. 160 Jahre SPD haben auch ein weibliches Gesicht weiterlesen

Ausgleich für Autobahn

Inoffizielle Eröffnung des Britzer Waldgartens

Nicht nur in Berlin gehen dramatisch Grünflächen verloren. Der Neuköllner Bauer Mette kondensierte kongenial diesen stetig fortschreitenden Verlust auf drei Wörter: »Beton bedroht Boden«. Erfreulich, dass in Neukölln zwar keine neue Grünfläche entstand, aber immerhin am Britzer Garten der hier schon vorgestellte Waldgarten auch eröffnet wurde.

Freude über Naturprojekt.    Foto: rr

Bezirksbürgermeister Hikel sieht im Waldgartenprojekt eine Ausgleichsfläche für die 314 Kleingartenparzellen, die dem Bau der A100 weichen mussten. Dieser neuartige Wald- und Kleingartenpark ist ein von der Uni Potsdam wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt. Auf 2,8 Hektar wurden ein 5.000 Quadratmeter großer Gemeinschaftsgarten, ein 1.000 Quadratmeter großer Umweltbildungsbereich mit öffentlichen Parkflächen und 60 fest ins Projekt eingebundene Kleingärten geschaffen, die im Herbst auch vom Britzer Garten aus besucht werden können.
Mehrere Festredner sehen schon jetzt einen »Leuchtturmeffekt«, da neben nachhaltigem Anbau, Angeboten zur Umweltbildung und einem sozialen Miteinander eine neue naturnahe, langfristige und multifunktionale Form des urbanen Gärtnerns in mehreren Vegetationsschichten erprobt wird. Gepflanzt wurden überwiegend mehrjährige, überwiegend essbare Pflanzen. Unter Bäumen und Sträuchern mit essbaren Bestandteilen wie Obst, Nüssen und Beeren gibt es in der Gemüse- und Kräuterschicht auch mehrjährige Arten. Erstes Obst wurde bereits geerntet.
Mit den Kleingärten zusammen sollen artenreiche, dem Klima angepasste, aber auch kühlende Orte der Begegnung entstehen, die neben einer hohen Struktur- und Nahrungsvielfalt gleichzeitig auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten. Direkt auf dieser Fläche bietet künftig das Freilandlabor Britz praktische Angebote zur Umweltbildung für alle.
Gefördert wird das ehrgeizige Waldgarten-Projekt mit 5,9 Millionen Euro. Die kommen vom Bundesamt für Naturschutz im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, vom Bundesumweltministerium sowie der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin.
Zur internen Eröffnung am 2. Juni kamen Frau Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt Berlin, Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel, Herr Herbert und Herr Schiller vom Bundesamt für Naturschutz, dazu Projektbeteiligte der Universität Potsdam, des Bezirksverbands Berlin-Süden der Kleingärtner, vom Freilandlabor Britz, Vertreter der beteiligten Planungsbüros und Baufirmen sowie Mitglieder des neugegründeten »Waldgarten Berlin-Britz e.V.«.

rr
Mehr Details sowie Kontaktformulare zum Mitmachen: www.urbane-waldgaerten.de/

Krawall im Bad

Prügelei an der Rutsche

Kaum hatte die Saison des Sommerbades Neukölln, des Columbiabads, wieder begonnen, fand der erste Aufreger am Abend des 21. Juni statt: Etwa 40 Jugendliche lieferten sich an der Rutsche eine Schlägerei.
Das Bad ordnete die sofortige Schließung an. Die Badegäste mussten das Bad verlassen. Die Rutsche bleibt nun geschlossen. Eine andere Möglichkeit sieht der Betrieb nicht, denn der Aufenthalt der friedlichen Badegäste soll nicht gefährdet werden. Der Sprungturm wurde in diesem Jahr wegen möglicher Prügeleien erst gar nicht geöffnet.
Die Polizeipräsenz ist seither vor dem Bad auch verstärkt worden. Allerdings kann regelmäßig beobachtet werden, wie Badegäste von hinten über den Zaun klettern, um unbeobachtet ins Bad zu gelangen.

ro

Hilfe auf dem allerletzten Weg

Das RICAM Hozpiz ist ein Leuchtturm für Mitmenschlichkeit

Der Tod und also der Todestag ist uns Älteren näher als der Geburtstag. Doch unsere unausweichlichen Ängste können wir nicht immer verdrängen. Welche Ängste bewegen uns? Erleben wir einen »guten Tod« oder das Gegenteil? Ist es die Angst vor dem schnellen und plötzlichen Tod? Sind es Ängste vor dem, was nach dem Sterben kommt? Ist es die banale Triebkraft des Menschen zu leben?

Dorothea Becker, Gründerin des Hospizes.Foto: Seniorenvertretung

Vor 25 Jahren stehen zwei Krankenschwestern vor dem Problem, todkranken Menschen ein menschenwürdiges Lebensende zu bereiten. Sie realisieren das Unmögliche und gründen das erste Hospiz Berlins, das RICAM Hospiz in der Delbrückstraße in Neukölln. Sie schaffen einen Ort, in dem Menschen die letzten Wochen ihres Lebens verbringen können. So sorgenfrei und schmerzlos wie möglich, an einem Ort des Überganges und Durchganges. Hilfe auf dem allerletzten Weg weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllnische Zeitung, Dienstag, 3. 7. 1923
Keine Verwendung von Kartoffeln zu Branntwein. Der Verwertungsverband deutscher Spiritusfabrikanten hat sich mit dem dringenden Ersuchen an seine Mitglieder gewandt, ihre verfügbaren Vorräte an Kartoffeln, die noch irgendwie zur menschlichen Nahrung verwertbar sind, zur Ablieferung zu bringen und die Verarbeitung von Kartoffeln in den Brennereien, sofern es noch nicht geschehen ist, sofort einzustellen. Es sei Ehrenpflicht der Brennereibesitzer, die unter der Not der Zeit schwer leidenden Volksgenossen in der Stadt und in den Industriebezirken mit dem unentbehrlichen Nahrungsmittel, den Speisekartoffeln, zu versorgen, soweit es von dieser Seite möglich ist. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Alternative Realitäten

Neuköllner Schüler auf Spurensuche

Eine 9. und eine 7. Klasse der Zuckmayer-Schule haben sich auf eine fotografische Spurensuche rund um die Karl-Marx-Straße begeben. Gemeinsam mit dem Künstler Hirmiz Akman und dem Pädagogen Saiid Ismati nahmen die Jugendlichen ihre eigene Lebenswelt in Neukölln fotografisch unter die Lupe. Sie wurden ermutigt, diese neu zu entdecken, sie aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und festzuhalten. Im Anschluss an die fotografischen Exkursionen ging es an die kreative Gestaltung: Die entstandenen Aufnahmen wurden ausgewählt und ausgedruckt, mal zerstückelt, mal vervielfältigt, verfremdet und durch die künstlerischen Medien Malerei und Zeichnung um eine fiktive Ebene erweitert. Es entstanden individuelle und partizipative Collagen, in denen sich unterschiedliche Perspektiven und Ansichten der jeweiligen Schüler in einer Collage vereinen konnten.
Die entstandenen Werke werden bis zum 12. Juli im Erdgeschoss der »Neukölln Arcaden« zu sehen sein.
Die Collagen der diesjährigen Ausstellung sowie die vom letztem Jahr sind das Ergebnis einer künstlerischen Entdeckungsreise von Schülern in den Stadtraum Neukölln und fließen wieder in ihn zurück: Ausgewählte Werke der diesjährigen Ausstellung werden als vergrößerte Reproduktionen im öffentlichen Raum an den Holzbauzäunen an der Baustelle Karl-Marx-Straße/Ecke Schönstedtstraße ausgestellt. Alle Werke aus der letztjährigen Ausstellung werden in einer Schaufensterausstellung an der Karl-Marx-Straße 84 präsentiert.

pr

Beseelter Sommerstart dank Musike

»Fête de la musique« zog alle auf die Straße

Summer in the city. Seit 40 Jahren, stets zum Sommerbeginn, will die »Fête de la musique« allen ermöglichen, den unersetzlichen Zauber der Musik umsonst, also auf ehrenamtliches Engagement setzend, und hauptsächlich draußen zu feiern. In Paris gestartet, wird seit 1995 auch in Berlin gefêtet. Inzwischen vom Land und Kultursenat gefördert und vom »Musicboard Berlin« durchgeführt, ist das Fest heuer wohl so beliebt wie nie.

»BROCKEN HARZ« bluesen vorm Rathaus. Foto: hlb

Über 80 Veranstaltungen auf rund 20 Bühnen waren allein für Neukölln gemeldet, mit den spontanen DJ- und Tanz-Impros und -Mobs vor Spätis, Cafés und sonstigen Läden waren es sicher viele mehr. Das warme Wetter machte Durst und Lust aufs Feiern des Musiklebens. Beseelter Sommerstart dank Musike weiterlesen

»Soil Conversations«

Ausstellung in der Galerie im Körnerpark

Die Ausstellung »Soil Conversations« in der Galerie im Körnerpark, an der Künstler aus Deutschland und Südafrika beteiligt sind, beschäftigt sich mit unserer Beziehung zum Boden als Lebensgrundlage und Erde als Trägerin von Erinnerung, Identität und Zukunft.

Kunst am Boden und in der Luft.    Foto: mr

Der Boden wird als Ressource, die ausgebeutet wurde, als Territorium, das die Geographie formt, und als eine Mischung aus Fürsorge, Trauma und Lebenszyklen betrachtet. Themen wie Land, Geschichte, Spiritualität und der Körper sind integraler Bestandteil der Kunstwerke in »Soil Conversations«. »Soil Conversations« weiterlesen

»Carsten Kaufhold. Ein Maler Berlins«

Ausstellung im Schloss Britz

Eine Stadt, die unter blauem Himmel leuchtet und in der Stille vor sich hin träumt, aufgeräumt, ohne Müll, ohne Graffiti und ohne Menschen. So malte Carsten Kaufhold sein Berlin, wo er ein Leben lang zu Hause war. Allerdings waren es nicht die touristischen Hotspots wie Fernsehturm oder Brandenburger Tor, die sein Interesse weckten, sondern die eher unscheinbaren Ecken, die ihre Schönheit erst auf den zweiten Blick offenbaren.

Stadtansicht.     Foto: mr

Die Kulturstiftung Schloss Britz präsentiert bis zum 3. September eine Ausstellung zum Werk des im Juli 2022 im Alter von 55 Jahren verstorbenen Malers. Rund 60 Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass sowie privatem wie öffentlichem Kunstbesitz sind hier versammelt, die alle wesentlichen Schaffensphasen berücksichtigen. »Carsten Kaufhold. Ein Maler Berlins« weiterlesen

Autobahn im Museum Neukölln

Neue Ausstellung »A100 – Operation Beton«

»Wir fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn« sang die Band »Kraftwerk« 1974. »Diese Fortschrittserwartung bröckelt, weil der Klimawandel nicht nur unter freiem Himmel stattfindet, sondern auch in unseren Köpfen« sagte Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln bei der Eröffnung der neuen Ausstellung »A100 – Operation Beton«.

A100 als Kunstobjekt.Foto: mr

Seit 2013 zieht sich die Stadtautobahn A100 mit ihrem Bauabschnitt 16 durch den Bezirk Neukölln. Auf einer Länge von 3,2 Kilometern frisst sie sich bis zu 30 Meter in die Tiefe. Dabei wurden 650.000 Kubikmeter Beton und 750.000 Tonnen Stahl verbaut. »Damit prägt sie den Bezirk und wird ihn auch nach ihrer Fertigstellung prägen«, sagte Kulturstadträtin Karin Korte in ihrer Begrüßungsansprache. Autobahn im Museum Neukölln weiterlesen

Neuköllner Heimatverein

Geschäftsführer mit 91 verstorben

 

Der »Neuköllner Heimatverein« trauert um seinen im Alter von 91 Jahren verstorbenen langjährigen Geschäftsführer Gerhard Meyer. Er hat prägend daran gearbeitet, dass der Begriff »Heimat« positiv gesehen wird, im Sinne von Bewusstsein für Geschichte und Tradition.
Den Verein gibt es seit 103 Jahren, doch die Aktivitäten sind alles andere als verstaubt. Der Fokus der Vereinsarbeit liegt auf Britz, Buckow, Gropiusstadt, Rixdorf und Rudow, praktisch also Gesamtneukölln, doch immer mit dem Blick auf die Stadtteilgeschichte, auf das Zusammenwachsen verschiedener Dörfer und kleiner Stadtteile. Das soll in lebendiger Erinnerung bleiben. Ohne Vergangenheit gibt es keine Gegenwart und keine Zukunft. Neuköllner Heimatverein weiterlesen

Basteln mit Rolf

Klorolleneule

Die Eule wurde 1971 in der DDR zum Symbol des Naturschutzes, und seit 1994 auch in Gesamtdeutschland. Für »unsere« Eule brauchen wir eine Toilettenpapierrolle, eine Schere, einen Bleistift, Malfarben und Pinsel, zwei hölzerne Einweglöffel so vorhanden, Heißkleber und auch Lust zum Pfriemeln.
Vorsichtig wird an einem Ende die K-Rolle an zwei gegenüberliegenden Seiten so eingedrückt, dass die Röhrenform darunter erhalten bleibt, aber gleichzeitig auch verschließt. So entstehen seitlich zwei Ohr-Spitzen. Am anderen Ende markieren wir einen rund einen Zentimeter breiten Streifen parallel zur Öffnung. Darauf zeichnen wir zwei Füße mit je drei Krallen, der Rest wird weggeschnitten, und die Krallen werden nach außen gebogen. Von den Einweglöffeln werden die Stiele sauber entfernt und als Flügel (Hohlkehle nach innen) jeweils seitlich mit Heißkleber an die Rolle geklebt. Nach Belieben wird eine Eulenkontur vorgezeichnet und farbig gestaltet.
Für Hilfe rolf(at)kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Leben mit Defekten

Würde ich aufzählen, was in meiner Wohnung funktioniert, wäre diese Auflistung sicherlich kurz. Die Auflistung der Dinge, die nicht funktionieren, ist länger.
In der Küche beginnend sind an zwei Küchenschranktüren die Scharniere defekt. Das hat zur Folge, dass bei jedem Öffnen die Türen mit einem lauten Rums herunterknicken. Ich habe mich daran gewöhnt, und mit einem Trick kann ich so schließen, dass dieser Defekt nicht auffällt.
Im Backofen ist der Dichtungsring porös und hat sich aufgelöst. Meine Bemühungen, einen neuen zu erwerben, waren erfolglos. Selbst wenn ich einen hätte, stünde ich vor dem für mich unüberwindlichen Problem, ihn einzusetzen. Auf jeden Fall kann ich den Backofen nicht mehr nutzen. Petras Tagebuch weiterlesen