Saufen und laufen

vom Barhocker auf den Rasen.   Foto: ro

Der Ball bleibt rund beim Kiezkneipenfußballturnier

Das wohl lustigste Fußballturnier auch für Nichtfußballer ist das »Neuköllner Kiez­kneipenfußballturnier«, das am 14. Juli im »Werner-Seelenbinder-Sportpark« stattfand.
Kneipiers und deren Gäste erhoben sich von den Barhockern und widmeten sich der Kunst, das Runde ins Eckige zu bringen.
Insgesamt elf Mannschaften trafen an diesem Tag in den frühen Morgenstunden zwischen elf und zwölf Uhr ein, um sich anzumelden. Der »Bierbaum 1« verblüffte den Pächter des Kioskes gleich mit einer Bestellung von 30 Bieren, die ein Fußballer einhändig und tänzelnd in die Fanmeile balancierte. Saufen und laufen weiterlesen

Transparenz stärkt Demokratie

Jede dritte Anfrage von Berlinern nach geltendem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) wird von den zuständigen Behörden nicht innerhalb der vorgeschriebenen Vier-Wochen-Frist beantwortet beziehungsweise abgelehnt. Im seltenen Ausnahmefall mag es durchaus gute Gründe geben, im Regelfall eher nicht. Gerade bei politisch aktuellen und relevanten Themen führt das zu verspäteter Aufklärung der Bevölkerung, was die Informationsfreiheit ad absurdum führt. Hinzu kommen teilweise horrende Auskunftsgebühren, die weniger wohlhabende Bürger davon ausschließen, ihre Rechte wahrzunehmen.
Für das vorliegende Transparenz-Gesetz Berlin gibt es neun gute Gründe, die auf der Website zu finden sind.
Bemerkenswert für uns alle ist: Die mit Steuermitteln zu erarbeitenden Daten sollen über eine Transparenz-Plattform zu erreichen sein, womit die Verwaltung letztendlich entlastet wird und ihre Digitalisierung in die Pötte kommt.

Beate Storni

Bio verdrängt Bio

Pionierinnen der »Bioase44«

Vorreiter seit 2013.       Foto: pr

Bis zur Katastrophe von Tschernobyl 1986 gab es eine Nische für Reformhäuser. Hier fanden sich Kunden ein, die gesunde Lebensmittel kaufen wollten. Dort erhielten sie nicht nur hochwertige Nahrungsmittel, sondern auch hervorragende Fachberatung. In anderen Läden erhielt der Kunde die Reformhausartikel wie Grünkern, besondere Heiltees, spezielle Säfte und Kindernahrung nicht. Tschernobyl war dann die Geburtsstunde der Bioläden. In diesen Zeiten suchten Mütter verzweifelt nach nicht belasteter Milch und Milchprodukten. Der Markt reagierte: Schnell wurden regionale Lebensmittel, die eine geringe oder gar keine Radioaktivität aufwiesen, von ernährungsbewussten Kunden, insbesondere von Müttern, nachgefragt.
Ein enges Netz von Bio­läden hat sich seither entwickelt. Die Karl-Marx-Straße wurde von dieser Entwicklung jedoch nicht berührt. Zusehends wurde die ehemals sehr schöne Einkaufsstraße zu einer Billigmeile. Bis zu dem Tag im Jahr 2013, als Nadia Massi und Elke Dornbach beschlossen: »Die Zeit ist reif für einen Bio­laden in der Karl-Marx-Straße«. Mit einem Mitgliedschaftssystem der Kunden konnten sie den Start schaffen. Bio verdrängt Bio weiterlesen

Der gläserne Staat

Volksentscheid Transparenz startet durch

Am 3. August startet die Unterschriftensammlung für ein Volksgesetz über öffentliche Transparenz, das bei der Bundestags- und Ab­gordnetenhauswahl 2021 den Bürgern zur Abstimmung vorgelegt werden soll.
Hier der Volksentscheid in einigen Sätzen: »Um Landes- und Bezirkspolitik besser kontrollieren zu können, wollen wir per Volksbegehren ein Transparenzgesetz auf den Weg bringen. Dies zwingt Politik, Verwaltung und landeseigene Unternehmen, wichtige Informationen für alle zugänglich auf einem zentralen Online-Portal zu veröffentlichen.
Darunter fallen sämtliche Verträge, Gutachten, Senats- und Bezirksentscheidungen, die öffentliche Auftragsvergabe, Treffen von Senatsmitgliedern mit Interessenvertretern. Landes- und Bezirkspolitik werden somit transparenter«, erläutert Oliver Wiedmann, Vorsitzender des Vereins »Mehr Demokratie«.
Bereits 33 Organisationen unterstützen das Transparenzbegehren. Auffällig ist derweil: Alle im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien meiden bislang die Stellungnahme zu diesem Volksbegehren. Nichtsdestotrotz beginnt am 3. August die berlinweite Unterschriftensammlung.

th
info@volksentscheid-transparenz.de, Tel. 030 420 823 70
www.volksentscheid-transparenz.de
www.bb.mehr-demokratie.de

Weigandufer: Streit um Sanierungsarbeiten

Wo einst Bäume und Sträucher standen, nun versiegelte Flächen und Steinbänke ihren Platz fanden

Der Streit um die Rodungen durch Sanierungsarbeiten am Weigandufer geht in die nächste Runde. Nachdem über die vergangenen zwei Monate mehr als 300 Anwohner und Anwohnerinnen Beschwerde beim Rathaus Neukölln, dem Straßen- und Grünflächenamt, dem Sanierungsträger »Brandenburger Stadterneuerungsgesellschaft mbH« (BSGmbH) und den Parteien SPD und GRÜNE einreichten, hat das »Beteiligungsgremium Sonnenallee« am 22. Juli durch einstimmigen Beschluss das Bezirksamt aufgefordert, eine Umplanung vorzunehmen.

Beton statt Büsche.    Foto: mr

Während die Verwaltung weiterhin darauf beharrt, die Rodung von Sträuchern sei notwendig, um Barrierefreiheit garantieren zu können und der Verwilderung des Ufers Einhalt zu gebieten, fordern Anwohner eine gezielte Beachtung des Klima- und Artenschutzes und nennen die Sanierungspolitik des Bezirksamtes »unzeitgemäß und rückwärtsgewandt«. Kritik wird außerdem gegenüber der »BSGmbH« geübt, da diese bei ihrer Planung und Umsetzung eine ökologische Baubegleitung versäumt habe. Weigandufer: Streit um Sanierungsarbeiten weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Nr. 178 – Donnerstag, 7. August 1919
Verleihung der Bezeichnung »Frau« an Kriegerbräute. In mehreren deutschen Staaten ist durch Ministerialverfügungen die Möglichkeit geschaffen worden, Bräuten gefallener Kriegsteilnehmer auf Antrag die Bezeichnung »Frau« zu verleihen und ihnen die Annahme des Familiennamens des Verlobten zu gestatten. Voraussetzung hierfür ist, daß die ernstliche Absicht der Verheiratung bestand und die Eheschließung nur wegen des Todes des Verlobten unterblieben ist. Ebenso kann für ein aus dem Verlöbnis hervorgegangenes Kind die Genehmigung zur Führung des väterlichen Familiennamens beantragt werden. An der rechtlichen Stellung der Braut ändert sich durch die Verleihung der Bezeichnung »Frau« und die Führung des Namens des Verlobten nichts; die Braut erlangt hierdurch nicht die rechtliche Stellung einer Ehefrau und erwirbt weder einen Anspruch auf Witwengeld, noch ein gesetzliches Erb­recht gegenüber dem Verlobten. Auch dem Kinde steht mit der Verleihung des väterlichen Familiennamens ein Anspruch auf Waisenrente nicht zu: es kann nur wie jedes uneheliche Kind im Falle des Bedürfnisses eine widerrufliche Zuwendung aus Heeresmitteln erhalten. Auskunft über die Einzelheiten der Antragstellung erteilt die örtliche Fürsorgestelle. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Gute Nachricht für den Körnerpark

Neuköllns schönster Park bekommt neue Bänke

Noch ist der Bänkemangel im Körnerpark den Besuchern ein Dorn im Auge. Entlang der Hauptgrünfläche, zwischen Galerie und Brunnen befinden sich insgesamt 16 Buchten für Sitzflächen, von denen bisher nur noch fünf auch Bänke beinhalten, während in den verbleibenden lediglich Bodenhalterungen von einst dort angebrachten Sitzgelegenheiten prangen.

Bald wieder schöner zum Sitzen. Foto: me

Doch das soll sich nun ändern. Wie Rainer Sodeikat vom Grünflächenamt Neukölln bestätigt, wurden zehn Bänke bestellt. Bereits im vergangenen Jahr versprach Bezirksbürgermeister Martin Hikel die Bestellung neuer Sitzgelegenheiten, wobei sich der Prozess als schwierig herausstellte aufgrund der hohen Kosten jedes Einzelstücks, um den Richtlinien des Denkmalschutzes zu genügen. Gute Nachricht für den Körnerpark weiterlesen

Von Kiezhand gefüllte Stullen

Neue Croques und Piadine im Schillerkiez

Brot mit was drauf beziehungsweise drin – wessen Kühlschrank nicht genug zum Selbstbelegen hergibt, hat nun gleich zwei neue Anlaufstellen im Schillerkiez, die sich Edelvarianten der guten alten Stulle verschrieben haben. Beide seit Mai, nur eine Straßenecke voneinander entfernt, mit Hausnummer 40 und ähnlichem Konzept. Und beide ohne »feindliche« Übernahmen erfreulicherweise aus dem Kiez heraus entstanden.

Fladenbrot hier, nebenan Bier. Foto: hlb

Das »Pipapo« steht nicht für Pizza, Pasta, Pommes, sondern Piadine. In den nahezu unveränderten, mediterran-rustikalen Räumlichkeiten des einstigen Burgerlokals »Rundstück warm« werden nun diese dünnen italienischen Fladenbrote frisch gebacken und gefüllt. Die Inhaber der Kiezbar »Frollein Langner« haben den benachbarten Laden zu ihrem achtjährigen Jubiläum einfach an sich angedockt. Bestellt, gegessen und getrunken werden kann nun hier wie dort. Von Kiezhand gefüllte Stullen weiterlesen

»NK Flohmarkt«

Neukölln hat einen Neuen

Seit dem 9. Juni hat Neukölln einen neuen Flohmarkt – auf dem Kranoldplatz, dort wo allwöchentlich am Sonnabend der Wochenmarkt »Die Dicke Linda« stattfindet.

Klamotten shoppen auf dem Kranoldplatz. Foto: pr

Die Atmosphäre ist entspannt, noch muss sich nicht durchgedrängelt werden, der Platz ist luftig, obwohl die Standzahl auf mittlerweile 80 Stände angewachsen ist. Die Anmeldung für einen Stand ist sehr unkompliziert und bis 48 Stunden vor Marktbeginn möglich, die übrig­gebliebenen Stände werden am Markttag vor Beginn verteilt. Um 16 Uhr gibt es eine musikalische Einlage von Künstlern aus Berlin. Kleiner Wermutstropfen ist, dass es hauptsächlich Klamotten gibt und nicht so viele Kleinode.

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Der Flohmarkt findet alle zwei Wochen sonntags statt, die nächsten Termine sind der 4. und 18. August von 11 bis 17 Uh

Widerstand in Britz – HUFI

Mieter in der Hufeisensiedlung verbünden sich

Bei Mietern der »Deutsche Wohnen« rund um die Hufeisensiedlung in Britz gärt es. Diese private börsennotierte deutsche Wohnungsbaugesellschaft mit Hauptsitz in Berlin besitzt in dieser Stadt rund 111.000 Wohnungen, 95.000 davon waren ehemals Landeseigentum. Der Berliner Senat gedachte damals, mit ihrem Verkauf der desolaten Finanzlage der Stadt begegnen zu können.

Versammlung im Juni. Foto: rr

Für viele Mieter verkaufter Sozialwohnungen hat das nun fatale Folgen. Die neuen Besitzer erhöhen die Mieten, verdrängen so oft alte Stammmieter und fördern eine soziale Entmischung. Die »Deutsche Wohnen« fällt dabei besonders auf, denn sie muss die Gewinne steigern5, damit ihre Aktionäre gute Dividenden erhalten.
Die Lage für Mieter, nicht nur der »Deutsche Wohnen« in Berlin, wird dramatisch. Stetig steigen die Mieten, bezahlbarer Wohnraum wird stadtweit, selbst im Umland, knapp. Immer mehr Menschen müssen deshalb ihre angestammten Kieze verlassen. Blauäugig hat sich damals die Politik auf eine Regelung durch den freien Markt verlassen. Nun fehlen nicht nur 135.000 Wohnungen, Berlin hat derzeit auch den höchsten Bauüberhang, weil Bauverwaltungen überlastet sind und die Bauindustrie kaum noch Kapazitäten hat.
Aufgeschreckt durch die derzeit desaströsen Zustände auf dem Berliner Wohnungsmarkt, werden die Mieter inzwischen selber aktiv. Widerstand in Britz – HUFI weiterlesen

Geplantes, Gezeichnetes, Gespiegeltes

Wolfgang Schnell – Planer mit vielen Gaben

Wir sitzen über einem großen Plan, auf dem allerlei Straßen, Flurstücke, Häuser und noch vieles mehr eingezeichnet sind, und ich löchere Wolfgang Schnell mit Fragen, was dies oder das zu bedeuten habe. Er sagt: »Mensch, da gibt’s eine Legende, ich erkläre dir jetzt nicht jeden eingezeichneten Baum.« Am Ende tut er es doch, sehr liebevoll und geduldig.


Schnell ist Architekt, Stadtplaner, Fotograf und ein »echter« Berliner. Nur eine kurze Zeit lebte er nicht in der Stadt: Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges ging er mit seiner Mama, sie war Schriftstellerin, ins Künstlerdorf Worpswede und später dann für ein Jahr nach Hannover. Geplantes, Gezeichnetes, Gespiegeltes weiterlesen

Ein bunter Strauß aus Klängen

Musik aus aller Welt im Körnerpark

Ein bunter Strauß an Rhythmen und Klängen verschiedenster Herkunft erwartet das Publikum der Augustkonzerte. Das Programm spannt sich von indischem Funk über zeitgenössischen Salsa, Rock und Blues Songs alter Woodstockhelden, Arbeiterkampflieder auf Nasenflöten, bis hin zu anatolischen Volksweisen in modernem Jazzgewand.

Ananda Dhara – Foto: Hanna Salzer

Die Musiker von »Ananda Dhara«, die am 4. August auftreten, mischen gekonnt Elemente des bengalischen Folk und der traditionellen indischen Musik mit Rock, Blues und Jazz. Ein bunter Strauß aus Klängen weiterlesen

Fenstergespräche

Bremsschwellen und Verdrängung

KuK: Was beschäftigt dich im Kiez?
Max: Als erstes fällt mir die Verkehrslage in der Donaustraße, an der Ecke zur Erkstraße, ein. Hier ist eigentlich eine Tempo 30 Zone, nur leider hält sich kaum ein Autofahrer an die Begrenzung. Im Hochparterre sorgt das für mächtig Lärm und auf der Straße für eine hohe Unfallgefahr. Ich habe in den vergangenen Jahren schon mehrere Unfälle gesehen, die durch zu schnell fahrende Autos verursacht wurden. Ich wünsche mir auf der Höhe des Lidl Supermarkts Bremsschwellen, damit dieses Risiko ganz einfach ausgeschaltet wird. Fenstergespräche weiterlesen

Tradition beginnt mit »T«

Aufsteiger SV Tasmania gegen Tennis Borussia

Anfang August be­ginnt für den »SV Tasmania« das »Abenteuer Oberliga« – zur Erinnerung: Das Team aus Neukölln schaffte in der abgelaufenen Spielzeit den Aufstieg aus der Berlin-Liga und spielt erstmals seit 20 Jahren wieder überregional.

Tasmania und Tennis Borussia anno 2014. Foto: pr

Die Fans freuen sich besonders auf die Auswärtsfahrten, die über den Berliner Ring hinausgehen: von Rostock im Norden über Stendal westwärts, und Seelow im Osten wären das insgesamt acht Fahrten. Gehören von den Berliner Oberligisten »Hertha 06« und der »SC Staaken« eher zu den weniger beschriebenen Blättern, haben der »FC Hertha 03«, »Blau-Weiß 90« (Bundesligist 1986/87) und »Tennis Borussia« (Bundesligist 1974/75 und 1976/77) dagegen klangvolle Namen vorzuweisen. Und da der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) Wünsche der Vereine für den ersten Spieltag entgegennimmt, wählte Tasmania ein Heimspiel gegen »TeBe«. Das ging in Erfüllung: Am Sonntag, 4. August um 14 Uhr, empfangen die Neuköllner in ihrem ersten Saisonspiel die Lila-Weißen im heimischen Werner-Seelenbinder-Sportpark. Tradition beginnt mit »T« weiterlesen

Vernachlässigungen am Mauerweg

Giersch – Allrounder unter den Wildkräutern

Wird ein Hobby-Gärtner gefragt, was die eierlegende Wollmilchsau unter den Pflanzen alles können müsste, würde er antworten, dass sie Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze in einem sein sollte.Wertvolle Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine muss sie enthalten, schnell nachwachsen, vom Geschmack zu Suppen, Salaten, Kartoffeln, Nudeln und Eierspeisen passen und dabei immer wieder neue Geschmacksrichtungen entfalten. Reste der Pflanze müssten als Mulch auf den Beeten den Boden mit neuen Nährstoffen versorgen.

wild(!)Kraut.                                                                                                                                             Foto: historisch

Nichts leichter als das. Leider rümpfen die meisten Gartenbesitzer die Nase, wenn sie den Namen dieses Alleskönners hören. Giersch! Oh nein, Giersch ist »Unkraut« (das Wort benutze ich nicht mehr, für mich heißt das Wildkraut), wuchert durch die Gärten und wächst bei jedem Ausrottungsversuch nur noch mehr. Dennoch bleibt es wie es ist: Giersch ist ein Allroundtalent. Vernachlässigungen am Mauerweg weiterlesen

Basteln mit Rolf

Tennisballmann

Nach Wimbledon sind die Tennisballakteure natürlich weitergezogen. Noch im traditionellen »Old England Dresscode«: Weiß zieht auch mein Ball mit. Wir brauchen einen Tennisball, einen schwarzen Edding, zwei Einmallöffel, zwei Umrührstäbchen, alle aus weißem Kunststoff, einen größeren weißen Schraubverschluss, ein Teelicht, ein scharfes Messer, ein Paar lederne Arbeitshandschuhe und wie immer: Lust zu Pfriemeln.
Einmalplastikbesteck lässt sich nach kurzem und vorsichtigem Erwärmen über einer Flamme gut verformen. Dabei sollten die Arbeitshandschuhe getragen werden, um die Finger vor der Wärme des Kunststoffes zu schützen. Aus den Löffeln entstehen die Füße und aus den Umrührstäbchen die Arme. Mit dem Messer werden vorsichtig vier Schlitze in den Ball gestochen, durch die dann die Stiele unserer »Gliedmaßen« ins Innere des Balles geschoben werden.
Mit einem Edding erhält der Ball ein Gesicht, womit unserer Ballakteur eigentlich schon fertig wäre. Seine fesche Kopfbedeckung ist ein Schraubverschluss samt Gewinde einer Plastik-Pillendose, die so beschnitten wurde, dass am Gewindeteil Material für eine Hutkrempe stehen blieb.

rr
Ein Foto eures Nachbaus herzlich gern bitte an rolf@kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Ein Tiger in der Wohnung

Wenn ich mich am Sonnabendmorgen auf einen langen Arbeitstag vorbereite, brauche ich schlichtweg meine Ruhe, um alles nochmal durchzugehen, um nichts zu vergessen. Um 8:15 Uhr fahre ich dann los, um pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen.
An diesem Sonnabend war meine gewohnte Ruhe vorbei, als es an der Tür klingelte. Dort stand mein Nachbar und bat um Einlass. Ich bot ihm eine Tasse Tee an, und er sagte nur einen Satz: »In meiner Wohnung ist ein Tiger.« Petras Tagebuch weiterlesen