Verblüfft schauten die Zuhörer, als am Sonntag, dem 6. Dezember, zwei Musiker mit roten Clownsnasen zur Bühne des Cafés im Körnerpark gingen: war doch ein musikalischer Spaziergang durch 300 Jahre Querflötenmusik versprochen worden. Einer der beiden versuchte, eine Flöte zusammenzusetzen, was ihm aber nicht gelang. Der andere stellte sich wesentlich geschickter an, war es doch sein eigenes Instrument. Dann wurde es aber ernst. Mit »Variationen über ein Thema von Rossini« von Chopin begann der äußerst kurzweilige Abend.
Der Streit um die zwischenzeitliche Nutzung des Tempelhofer Feldes für die Unterbringung von Flüchtlingen eskaliert.
Bereits seit den 70er Jahren gibt es einen gültigen Bebauungsplan für das Tempelhofer Feld. Das sind übrigens die Baupläne, die den Berli- nern bis heute präsentiert werden.
Das Bundesbaugesetz aus dem Jahre 2013 legt fest, dass Bebau-ungspläne, die vor 1987 in Kraft traten, weiterhin ihre Gültigkeit haben.An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Bundesgesetz über Landesgesetz steht. Streit ums Tempelhofer Feld weiterlesen →
Unter dem Deckmantel der Unterstützung für Zufluchtsuchende soll das Volks-»Gesetz für den Erhalt des Tempelhofer Feldes« »temporär ergänzt« werden.
Nach Gutsherrenart will der Senat einen Ermächtigungsparagraphen einfügen. Am 10. Dezember soll das Abgeordnetenhaus die Änderun- gen beschließen. An diesem Tag muss sich jeder Abgeordnete »nach bestem Wissen und Gewissen frei entscheiden«. Da auch ein wenig Wahlkampfgetöse dabei ist, sollten sich alle Abgeordneten genau überlegen, welche Folgen das haben könnte. Die Glaubwürdigkeit von Senat und Abgeordnetenhaus stehen auf dem Spiel.
Die Koalition schwächelt, die SPD schafft sich scheinbar gerade selber ab und Weimarer Zeiten lauern. Geschichte muss sich nicht notwendigerweise wiederholen.
Ein Freitagabend, der beginnt wie jeder andere. Ein Glas Wein, Essen gehen mit der Familie oder Kino mit dem Freund, das Leben in Paris spielt sich draußen ab. Ein Freitag, nach dem alles anders ist.
Der Schrecken des Terrorismus ist wieder einmal nach Paris gekom- men, wieder ist uns die Realität unserer Welt grausam nahe gerückt. Das ganze Wochenende laufen die Sondersendungen im Radio, die Life-Ticker der Nachrichtenportale, das Fernsehen, das die Kriegs-rhetorik der Politiker mit Lichtgeschwindigkeit in die Wohnzimmer der Menschen trägt. Wir alle seien angegriffen, in unserer Lebensart, in unseren Werten, insbesondere die Jugend, also die schon ausge-rufene »Generation Bataclan«. Damit bin dann wohl ich gemeint.
Ich nehme mir fest vor, mich nicht den Ereignissen zu unterwerfen, nicht ängstlich zu werden, doch dann fallen meine Kurse an der Uni in St. Denis aus, weil sich dort bei einem Polizeieinsatz eine Frau in die Luft gesprengt hat, und ich merke, wie sich mein Leben zwangsläufig ändern wird. Alltag im Ausnahmezustand weiterlesen →
Die Stadtteilbibliothek Rudow, die derzeit noch in der Clayschule angesiedelt ist, braucht einen neuen Standort, da sie im Neubau der Schule keinen Platz mehr findet. Vorgesehen ist dafür das Gelände Alt Rudow 45, auf dem aber noch die Seniorentagesstätte steht. Die ist allerdings so marode, dass sich der Sozialausschuss der Bezirks-verordnetenversammlung (BVV) im September 2013, als von einem Bibliotheksneubau noch keine Rede war, darauf geeinigt hatte, das Haus abzureißen und das Gelände dem Liegenschaftsfonds zu über- lassen.
Dagegen liefen die Senioren Sturm. Das Bezirksamt entschloss sich daraufhin, auf dem Grundstück der alten Dorfschule Rudow eine neue Seniorenfreizeitstätte zu errichten. Seniorenfreizeitstätte und Freilufttrinker weiterlesen →
Nicht nur zur Weihnachtszeit suchen Menschen ein Dach über dem Kopf
Über 2.000 Jahre ist es her, dass Kaiser Augustus seine erste Volks-zählung durchführen ließ. Aus diesem Grund sollte sich jede Familie an den Ort des Familienvaters begeben. Für die hochschwangere Maria und ihren Gatten Josef begann damit eine Wanderung von Nazareth nach Betlehem, eine Strecke von 160 Kilometern durch Palästina. Beschwerlich und gefährlich war der Weg.
Angekommen in Bethlehem wollten sie sich registrieren lassen, aber es gab keine Unterkunft für sie. Die Herberge, die sie aufsuchten, war bereits überfüllt. Maria und Josef konnten von Glück im Unglück reden, als sie einen Stall fanden, in dem sie etwas Schutz vor der Kälte fanden. Wenige Tage nach der Geburt ihres Kindes wurden sie von den Heiligen drei Königen beschenkt.
Und heute? Menschen begeben sich viele tausend Kilometer auf den Weg, weil sie ihrer Heimat beraubt wurden, weil sie in ihrem Land nicht mehr sicher sind. Jung und Alt fliehen mit Sack und Pack und nehmen eine Reise auf sich, bei der sie nicht wissen, ob sie an ihrem Ziel ankommen. Wie einst Maria und Josef weiterlesen →
Franziska Giffey unterwegs in der Hufeisensiedlung
Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey hatte an alles gedacht und einen Arm voll Regenschirme mitgebracht. Die wurden dann auch dringend gebraucht beim letzten Kiezspaziergang in diesem Jahr am 21. November.
Diesmal ging es darum, die Geschichte, Sehenswürdigkeiten und aktuellen Entwicklungen in der Hufeisensiedlung und Umgebung näher kennenzulernen. Die historischen Fakten lieferte Achim Berger vom »Verein der Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin- Britz e.V.«.
Ähnlich wie heute kamen auch in den Zwanziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts tausende von Menschen nach Berlin und suchten Unterkunft. Die Wohnungssituation war katastrophal, die Menschen in lichtlosen Mietskasernen zusammengepfercht. Die Hufeisen-siedlung Britz, als eine der ersten Berliner Siedlungen im sozialen Wohnungsbau von 1925 bis 1933 nach den Plänen von Bruno Taut entstanden, sollte dazu ein Gegenentwurf sein. Aber damals wie heute, stellte Achim Berger fest, wurde das Bauen teurer als geplant, und am Ende konnten sich die wirklich Bedürftigen diese Wohnungen dann doch nicht leisten. Die Architektur der Siedlung erwies sich trotzdem als richtungsweisend und gehört heute zum Unesco-Weltkulturerbe. Suche nach Antworten auf die Wohnungsnot weiterlesen →
Jan-Christopher Rämer über seine ersten sechs Monate im Amt
Wenn zu später Stunde in der Boddinstraße 34 noch ein Lichtlein brennt, ist dies neben den unzähligen Volkshochschulkur- sen, die hier stattfin- den, wahr- scheinlich das Licht im Büro des Bezirks-stadtrats Jan-Christopher Rämer. Der studierte Geograph, der im April 2015 als Nach- folger Franziska Giffeys die Leitung der Abteilung für Bildung, Schule, Kultur und Sport antrat, nennt diesen Zustand »entgrenzte Arbeit«, was soviel heißt wie: Feste Arbeitszeiten sind Ansichtssache. Dies verbindet ihn mit der Bezirksbürgermeisterin Giffey und schafft die Basis für ihre fruchtbare Zusammenarbeit. Turnhallen und Solidarität weiterlesen →
Nicht die besonders fleißigen Auszubildenden werden mit dem »Ausbildungspreis Neukölln« ausgezeichnet, sondern Neuköllner Unternehmen, die sich in der Berufsausbildung engagieren und sich für die berufliche Zukunft Jugendlicher einsetzen. Vier Unternehmen hatte die Jury ausgewählt, die den Preis im Rahmen der Bezirksver- ordnetenversammlung (BVV) am 11. November entgegennahmen.
»Es ist schwierig, heutzutage Auszubildende zu finden«, sagte Armin Seitz, Vorstandsvorsitzender des »Unternehmensnetzwerk Neukölln-Südring e.V.«, das den Preis verleiht, und der als Geschäftsführer der »Moll Marzipan GmbH« selbst einer der diesjährigen Preisträger ist. »Früher gab es 50 Bewerber auf einen Ausbildungsplatz, heute gibt es oft keinen einzigen«, beschrieb er die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Aber für die Unternehmen sei es unumgänglich auszubilden, denn »es ist heute fast nicht mehr möglich, Ungelernte irgendwo einzusetzen.« Die Anforderungen seien einfach zu hoch, deshalb müsse ein Betrieb viel tun, um für potentielle Mitarbeiter attraktiv zu bleiben. Ausgezeichnete Unternehmen weiterlesen →
Bundesjustizminister Heiko Maas verteidigt die Mietpreisbremse
Sicherlich hat die SPD den Ort zum Thema Mietpreisbremse mit Bedacht ausgesucht. Im Veranstaltungsraum der »Villa Neukölln« erwartete die Gäste am 4. November viel Plüsch, eingetaucht in rötliches Licht.
Das Podium hingegen war weniger plüschig. Nach einführenden Worten des Neuköllner Bundestagsabgeord- neten Fritz Felgentreu hielt der Bundesjustiz-minister Heiko Maas ein Referat zur Mietpreis-bremse, die seit dem 1. Juni 2015 rechtskräftig ist. Seither ist bei einer Neuvermietung für den Vermieter eine höhere Miete von zehn Prozent über der ortsüblichen Miete drin. Ausnahme ist, wenn zuvor eine Sanierung der Wohnung durchgeführt wurde oder die Wohnung erstmals nach dem 1. Oktober 2014 genutzt wird. In diesen Fällen kann der Vermieter in gewohnter Manier zulangen.
Aus dem Neuen St. Thomasfriedhof wird eine naturnahe Grünfläche
Langsam nehmen die Planungen für die Umgestaltung des Neuen St. Thomasfriedhofs an der Hermannstraße Gestalt an. Beim letzten Rundgang über das Gelände am 14. und der Vorstellung der Planungen und des Zeitablaufes am 17. November erläuterten Vertreter der Stadtentwicklungsgesellschaft »L.I.S.T. GmbH« das Ergebnis des Beteiligungsverfahrens, mit dessen Durchführung sie betraut waren.
Seit der Schließung hat sich hier ein idyllischer Ort entwickelt, und das soll nach dem Willen aller Beteiligten auch so bleiben. Rigorose Eingriffe sind daher nicht geplant. Das Idyll bleibt erhalten weiterlesen →
Das Bezirksamt Neukölln prüft in Absprache mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) die Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen C&A-Gebäude an der Karl-Marx-Straße 95.
Das Objekt verfügt über eine Gesamtfläche von 9.200 Quadrat-metern über fünf Etagen. Eine erste Begehung mit der bezirklichen Bauaufsicht, der Feuerwehr, der Berliner Unterbringungsleitstelle für Flüchtlinge und dem neuen Eigentümer fand inzwischen statt. Es muss nun geprüft werden, wie viele Menschen am Standort unter-gebracht werden können, welche Brandschutz- und Haustechnik-anforderungen einzuhalten sind und wie die sanitären Anlagen erweitert werden können.
Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey dazu: »Seit Mitte Oktober 2015 gibt es einen neuen Eigentümer des ehemaligen C&A-Gebäudes, mit dem das Bezirksamt in engem Kontakt zur Entwicklung der Immobilie steht. Ich bin sehr dankbar, dass der Eigentümer mir in der letzten Woche seine Bereitschaft erklärt hat, den Bezirk bei der Suche nach Alternativen zur Flüchtlingsunter-bringung in Turnhallen zu unterstützen. Ich hoffe, dass es zu einer baldigen Einigung mit dem Land Berlin kommt, damit wir vorerst nicht auf weitere Hallen für den Schul- und Vereinssport zurück-greifen müssen.«
Für viele Frauen und ihre Kinder sind die eigenen vier Wände kein Ort der Geborgenheit und Sicherheit, sondern der Ort, an dem sie Demütigung und lebensgefährliche Bedrohung erleben.
Der internationale Aktionstag »Nein zu Gewalt an Frauen« am 25. November soll Zeichen setzen für ein freies, selbstbestimmtes und gewaltloses Leben von Frauen und Mädchen und dafür sensibili- sieren, dass Gewalt gegen Frauen kein Kavaliersdelikt und Gewalt in der Familie keine Privatangelegenheit ist, wo so mancher aus falsch verstandener Loyalität lieber wegschaut.
Gemeinsam mit der Berliner Polizei, der Opferschutzorganisation »Weißer Ring« und Neuköllner Antigewaltprojekten beteiligte sich auch das Neuköllner Bezirksamt mit einer Aktion in den Gropius- passagen. Kein Kavaliersdelikt weiterlesen →
Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Nr. 282 – Donnerstag, 2. Dezember 1915 Ueber die Mängel der Müllabfuhr wird schon seit längerer Zeit in Hausbesitzerkreisen lebhafte Klage geführt. Die Abholung der Müllkästen erfolgt sehr unregelmäßig, so daß auf den Höfen oft hohe Müllhaufen liegen, was den Mietern Anlaß zu Beschwerden gibt. An diesen Uebelständen tragen aber, wie uns versichert wird, die Wirtschaftsgenossenschaft Neuköllner Grundbesitzer und ihre Fuhrherrn keine Schuld. Trotz Zahlung enormer Wochenlöhne ist infolge des herrschenden Arbeitermangels kein genügendes Personal zur Müllabfuhr zu haben. Vielfach ist man auf junge Arbeiter angewiesen, die jedoch, sobald sie genügend Geld im Portemonnaie haben, die Arbeit liegen lassen, um sich einen vergnügten Tag zu machen. So kommt es, daß fast alle Wochen neues Personal eingestellt werden muß, das sich natürlich immer erst wieder einarbeiten muß. Bevor dies aber geschehen ist, geben die Arbeiter meist die ihnen nicht zusagende Beschäftigung schon wieder auf. Durch diese Zustände, gegen welche es leider keinen Schutz gibt, entsteht die Müllkalamität. Hausbesitzer und Mieter müssen daher in dieser schwierigen Zeit Nachsicht üben. Die beteiligten Faktoren sind eifrig bemüht, nach Kräften für Abhilfe der jetzigen Mißstände zu sorgen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Auf dem Gebiet des heutigen Neukölln gab es einmal 200 Seen und Teiche! Heute existieren davon leider nur noch 33. Alle übrigen verschwanden. Im Zuge der Erweiterung des Berliner Stadtgebietes und des intensiven Wohnungsbaus wurde ihr Platz vielfach geopfert, aber auch in Folge der Intensivierung der Landwirtschaft und der fortschreitenden Industrialisierung.
Dabei ist Wasser ein wichtiges Element, auch für die innerstädtische Naherholung. Es ist schade, dass sich heutzutage, bis auf den künstlich angelegten Rixdorfer Teich in der Hasenheide, die übrigen Stillgewässer nur noch südlich des Teltowkanals, also in Britz, Buckow und Rudow befinden. Die sind aber mehrheitlich gut und schnell, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu erreichen. Neuköllner Seenplatte? weiterlesen →
Die Craft-Beer-Welle schwappt weiter. In einem ehemaligen Späti in der Pflügerstraße hat sie einen neuen Höhepunkt gefunden. Der Craft-Beer-Shop »Lager Lager« samt Verkostungsraum hat über 170 Biersorten abseits der gängigen Marken in seinem Programm, die dem Neuköllner Edeldurst ganz neue, perlende Aha-Erlebnisse verschaffen.
Die Besitzer, André Gifkins und seine Freundin Robyn Anderson, beide aus Neuseeland, sind leidenschaftliche Bierfans. Sie haben hier, quasi als Geschmackskuratoren, ein buntes Sortiment an Flaschen- und Dosenbieren zusammengestellt, das die Stars der jungen Berliner Bierbrauerszene ebenso beinhaltet wie ausgefallene Spezialgebräue aus Benelux, Skandinavien, England, den USA (zum Beispiel aus Hawaii!) oder auch Estland. Wenn der Bierkrug zum Zapfhahn geht weiterlesen →
Eine junge Frau hinterlässt eine kryptische Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihrer Eltern. Kurz darauf wird sie in einer kleinen Gartenkolonie in Neukölln tot aufgefunden.
Kommissar Breschnow und sein Team stoßen bei ihren Ermittlungen im Umfeld der Toten auf ein Geflecht aus Lügen und Schweigen. Bald darauf wird eine zweite Leiche in ähnlichem Zustand gefunden. Ein spannendes Verwirrspiel beginnt, und je tiefer der Kommissar in diesen Fall eintaucht, umso mehr menschliche Abgründe tun sich auf.
Die Geschichte führt in die Glitzerwelt des Show-Business, wo die Menschen hinter ihren Fassaden doch so ganz anders sind als vor der Kamera und in der der Schein mehr zählt als das Sein. Die Tote war die Assistentin eines bekannten Showmasters und, wie es scheint, die Geliebte seines Konkurrenten. Wurde sie Opfer der Intrigen und Eitelkeiten des TV- und Filmbetriebs? Bluttaten im Show-Business weiterlesen →
Seit nunmehr zwei Jahren befindet sich das SchwulenZentrum, kurz »SchwuZ« genannt, in der ehemaligen KINDL-Brauerei in der Rollbergstraße 26. Der Standortwechsel soll, laut den »SchwuZ«- Betreibern, auch mit einer Erweiterung des Programms und einer Öffnung zu neuen Publikumsschichten einhergehen. Kulturelle Befruchtung weiterlesen →
Der Kreuzberger »Verbrecher Verlag« feierte sein 20-jähriges Jubiläum in Neukölln in der Buchhandlung »Die gute Seite«. Die beiden Betreiberinnen des schönen Ladens direkt am Richardplatz haben es sich zur Aufgabe gemacht, kleinen unabhängigen Verlagen mit einem anspruchsvollen Verlagsprogramm eine Plattform zu bieten.
In einem launigen Vortrag erzählte Jörg Sundermeier, einer der beiden Verlagsgründer, die Entstehungsgeschichte des Verlags, dessen Programm neben Belletristik auch Sach- und Kunstbücher sowie eine Stadtbuch- und eine Filmliteratur-Reihe enthält. 20 Jahre »Verbrecher Verlag« weiterlesen →
Querflöten, Modern Jazz und Weihnachtslieder bei der »Salonmusik«
Mit Klassik, Jazz und Weihnachtsmusik geht die »Salonmusik 2015« im Dezember zu Ende. Immer sonntags um 18 Uhr können die Zuhörer unterschiedlichste Musik umsonst und drinnen im schönen Café »eßkultur« im Körnerpark genießen.
Am 6. Dezember nehmen die beiden Musiker, Klaus Schäfer am Klavier und Ilia Karadjov, Querflöte, die Zuhörer mit auf eine Reise durch 300 Jahre Querflötenmusik. Karadjov beherrscht eine Vielzahl von Querflöten, angefangen von der Traversflöte, der großen Flöte bis zur Piccolo- und Altflöte. Das musikalische Programm erstreckt sich von Bach, Mozart und Chopin bis zu Komponisten des 20. Jahr- hunderts wie Claude Bolling. Grooven, Mitsingen und Einheizen weiterlesen →
Graphic-Novel-Künstler erzählen Geschichten aus der NS-Zeit
Für junge Menschen rückt der Holocaust in immer weitere Ferne, denn es gibt kaum noch Zeitzeugen, die aus eigener Erfahrung über den Nationalsozialismus und seine Verbrechen berichten könnten. Rassismus und Antisemitismus sind jedoch immer noch virulent. Deshalb wird es immer dringlicher, nach neuen lebendigen Konzepten der Erinnerung zu suchen, die junge Menschen ansprechen.
Mit dem Projekt »Redrawing Stories from the Past«, das derzeit in der »Galerie im Saal- bau« zu sehen ist, haben sich fünf Graphic-Novel-Künstler aus verschiedenen Ländern Europas sowie Schüler aus Chemnitz und Serbien daran gemacht, die gemeinsame Vergangenheit zu erforschen und auf zeitgenös-sische Weise mit den Mitteln des Comics darzustellen.
Die Ausstellung zeigt den Weg des Projekts in drei Phasen. Am Anfang stand die Diskussion. Die Erinnerungen der europäischen Länder sind vielfältig und unter-schiedlich. Wie also könnte ein »europäisches Gedächtnis« aussehen? Comics über schreckliche Zeiten weiterlesen →
»Alphabet« feierte Premiere in den »Neukölln Arcaden«
Eine ungewöhnliche Filmpremiere fand am 16. November in den »Neukölln Arcaden« statt. Rixdorfer Kinder, die im Film »Alphabet« mitgespielt hatten, präsentierten sich voller Stolz auf dem roten Teppich vor dem Eingang zum Saal 1 des Kinocenters »Cineplex«.
Zuerst stellte Regisseur Artur Albrecht die jungen Darsteller vor, dann würdigte Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer das Engagement aller Beteiligten.
1865 wurde der »Männer-Turnverein Vater Jahn Rixdorf« gegründet. Einer der Gründungsvereine des heutigen »TuS Neukölln 1865 e.V.«. Im gleichen Jahr schafften die Vereinigten Staaten die Sklaverei ab.
150 Jahre Vereinsgeschichte in bewegten Zeiten, geprägt durch Kriege, wirtschaftliche Änderungen, Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands. 150 Jahre Fortschritt und Wandel, denen sich der »TuS Neukölln« gestellt hat und die den Verein prägten. TuS Neukölln feiert Jubiläum weiterlesen →
Glamourös wurde es beim »Jazzclub« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt im November. Die elegant gekleidete Lady Bettina Pohle entführte die Zuhörer mit ihrem betörenden Gesang in die noblen Jazzbars New Yorks oder Chicagos der fünfziger Jahre.
Gekonnt und mit Rafinesse wurde sie dabei vom schwedischen Kontrabassisten Anders Grop und vom Schweizer Pianisten Ralf Ruh begleitet. Beide schick gekleideten Mitmusiker bestachen aber auch durch solistische Einlagen. Ralf Ruh beeindruckte durch perlende Klavierläufe und rhythmisch mitreißende Akkordbegleitung. Der Kontrabassist Anders Grop kam besonders bei seinen Duoauftritten mit Pohle zur Geltung, wie beim Song »Big Spender«. Betörender Jazzgesang weiterlesen →
Grüner Duft erfüllte den Raum der Kunstschule in der Weisestraße 58. Zweige, Äste und Zapfen lagen in Mengen auf Tischen und dem Fußboden. »Kannst Du mir bitte den Draht und den kleinen Sanddornzweig geben?«, fragte Bettina. Claudia hangelte zwischen Lebkuchen und Glühwein nach den gewünschten Teilen und reichte sie quer durch das Gewimmel.
Schon Tage vorher hatte Claudia neuköllnweit weggeworfene Natur und herumliegende Baumabschnitte eingesammelt. Sie hatte zum Freitag vor dem ersten Advent eingeladen, um Adventskränze und Gestecke zu basteln. Alle Jahre wieder weiterlesen →
Weihnachten kommt immer so plötzlich. Kleine Basteleien machen sich da immer gut. Warum nicht einmal Geschenkanhänger aus Erdnüssen basteln?
Orientiert man sich am Bild, ist ein Weihnachtsmann schnell und einfach erstellt. Die Nussschale bis auf ein U-förmiges Areal fürs Gesicht, rot anmalen. Dann Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist… Mit feinem Pinsel und weißer Farbe die Mütze und einen Mantelkragen andeuten und Punkte darunter als Knöpfe setzen, eine Anhängerkordel und einen Bart aus Watte ankleben, fertig! Wem das Ergebnis anschließend nicht gefällt, kann danach auch nur die Nuss knacken und die Kerne essen. Weihnachten kann kommen.rr
Der Schlehdorn, auch Schlehe genannt, gehört zu den Steinobstge-wächsen innerhalb der Familie der Rosengewächse. Die Blüten, die Rinde (bitte lasst sie dran) und Früchte wirken zusammenziehend (adstringierend), harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend. Ein Blütenaufguss wird besonders bei Kindern bei Durchfallerkrankungen, bei Blasen- und Nierenproblemen und Magenbeschwerden eingesetzt. Aber wie so oft liegen heilende Wirkung und Giftigkeit nahe beieinander. Die Samen des Schlehdorns enthalten das Blausäure-Glykosid Amygdalin. Schlehdorn im Frost weiterlesen →
Für gewöhnlich halte ich mich an die Verkehrsregeln. Es gibt ein paar Ausnahmen, wie rote Ampeln, die ich schon mal gerne überfahre oder Fußwege, die ich bei heftigem Kopfsteinpflaster nutze. Kopfsteinpflaster löst die Schrauben am Rad, außerdem wird es bei Nässe zu einer extrem gefährlichen Rutschbahn.
Neulich jedoch entschloss ich mich, tatsächlich auf der Allerstraße, die mit heftigem Kopfsteinpflaster ausgestattet ist, zu fahren. Auf dem Fußweg waren mir zu viele Menschen, und die Baustelle dort ist ein Hindernis für alle, die dort vorbei müssen. Außerdem wollte ich den üblichen Beschimpfungen von Fußgängern aus dem Weg gehen. Petras Tagebuch weiterlesen →