Berlin zeigt Herz

Fußball und Party für kranke Kinder

Die Vorbereitung bei der Neuköllner Polizei läuft auf Hochtouren. Fleißig wird trainiert für das Fußballspiel am 27. August, das im Werner-Seelenbinder Sportstadion stattfinden wird. Am 12. August zeigten die Spieler ihre Geschicklichkeit am Ball auf dem Fußballplatz am Sportcasino in Britz. Auch die beiden Künstler Visa Vie und Bernward Büker, die unter anderen beim musikalischen Rahmenprogramm auftreten werden, erschienen zu diesem Fototermin. Visa Vie ist bekannt als Kiss FM Moderatorin und blickt auf eine beachtliche Karriere zurück, die sie bereits mit 10 Jahren im Maxim Gorki Theater startete. Als junge Autorin erreichte sie in etlichen Literaturwettbewerben vordere Plätze. Später vertonte sie ihre Texte und tritt seither in großen Hallen als Rapperin auf. Bernward Büker ist bekannt als singender Hertha-Fan und Schlagermusiker.

 

Bernward Büker und Visa Vie. Foto:mr

Bei dieser Gelegenheit erschienen auch die beiden Organisatoren Polizeiobermeisterin Melanie Franz und Polizeiobermeister Burkhardt Poschadel mit einem Bild von Frank Zander, das aktuell zu ersteigern ist. Das Bild hat einen geschätzten Wert von 1500 Euro, Angebote werden unter info@berlinerherz.de angenommen. Die Spenden und der Verkauf des Bildes kommen dem ambulanten Kinderhospiz zugute, das zur Zeit etwa 300 sterbenskranke Kinder ehrenamtlich in Krankenhäusern betreut.
Auf die Einnahme von Spenden zielt auch das Fußballspiel ab, das um 11 Uhr startet. Der Eintritt von acht Euro wird von allen, selbst dem Sicherheitspersonal bezahlt, denn hier sieht jeder die Notwendigkeit, einen Beitrag zu leisten. Etliche große Firmen, die sich um das leibliche Wohl der Zuschauer kümmern, stellen Produkte und Verkaufspersonal kostenlos zur Verfügung.
Letztlich lässt dieses Fußballspiel, bei dem Polizisten gegen Prominente spielen, auf großen Unterhaltungswert hoffen. Zecke Neuendorff, Uli Borowka, Ansgar Brinkmann und andere namhafte Sportler wollen es mit den Neuköllner Polizisten aufnehmen. Nach dem Spiel findet auf dem Sportgelände ein Familienfest mit Hüpfburg für die Kleinsten und Musikprogramm, Torwandschießen, Tombola und weiteren Höhepunkten für die Älteren statt.
Kartenvorverkauf: www.berlin-zeigt-herz.de/tickets-eintrittskarten

Wer nichts macht, macht was

Im September ist es wieder an der Zeit zu wählen, diesmal die Bezirksverordnetenversammlung und das Abgeordnetenhaus. Im Jahr 2006 lag die Wahlbeteiligung in Gesamtberlin bei 58%, in Neukölln dagegen nur bei 50%.
Es ist nachvollziehbar, dass die Entscheidung für eine Partei immer die Entscheidung für das kleinere Übel ist und somit unbefriedigend  für den Wähler. Damit hat sich der Wähler aber das Recht erworben, enttäuscht zu sein und seine Wahlpartei oder deren Gegner bei ihrer Arbeit zu kritisieren.
Die größte aller Parteien sind die Nichtwähler, die durch Nichtstun viel bewirken. So helfen sie den ganz kleinen Parteien, wie beispielsweise der NPD durch das Umverteilen der Nichtwählerstimmen leichter zu einem Sitz in den Gremien. Gewolltes Desinteresse schlägt somit um in gezieltes Handeln durch Nichtstun.  Dann sollten sich diese Nichtwähler aber auch mit Kritik am Handeln der Politiker zurückhalten. Auch wer nichts tut, tut etwas.

Rollberg statt Alpe d‘Huez

Neuauflage des legendären Neukölln-Radrennens

1992 gewann er das Neuköllner Rollberg-Rennen. Einige Jahre später war er Teilnehmer der Tour de France. Sechs Mal in Folge, von 1996 bis 2001, gewann der  Berliner Erik Zabel das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers der Tour de France. Auch der Sieger des Rollbergrennens von 2004, André Greipel vom SSV Gera, ist erfolgreicher Tour de France-Teilnehmer. Er gewann die 10. Etappe der diesjährigen Tour.
Das erste Rollberg-Rennen wurde 1950 ausgetragen. Damals fuhr man noch auf Kopfsteinpflaster. Es fand dann jedes Jahr statt bis 2004. Nach sieben Jahren Unterbrechung setzte nun die Neuköllner Rennfahrer-Vereinigung »Luisenstadt 1910 e.V.« die Tradition fort und lud am 7. August alle Radsportler zum 55. Rollberg-Rennen ein. Der Rundkurs ging von der Flughafenstraße über Hermannstraße und Karl-Marx-Straße.

 Positionskämpfe in der Steigung. Foto: fh

Die Stimmung an der Strecke war zwar nicht so ausgelassen wie bei der Tour de France, doch die Zuschauer konnten sich hautnah von den beeindruckenden Leistungen der Radsportler überzeugen. So mancher Neuköllner rieb sich erst einmal beim morgendlichen Blick aus dem Fenster die Augen, ein Radrennen dieser Klasse hatte er nicht erwartet.
Los gings mit den Senioren, deren Sieger Mike Herold vom »RV Berlin 1888« die 31,5 km in beeindruckenden 45:32 Minuten schaffte. Einen Schnitt von 42 km/h erzielte der Sieger der Junioren, Maximilian Schachmann vom »SC Berlin«. Er brauchte genau eine Stunde 21 Sekunden für die 42 km. Den Jugendwettbewerb U17 gewann Robert Kessler vom »Frankfurter SC.«
Nach dem Rennen der Schüler U 15 stieg die Spannung. Die Elite, darunter Björn Schröder, der 2006 und 2008 bei der Tour de France mitfuhr, kämpfte um den Sieg beim »Hermann Egers Gedenkrennen«. Insgesamt 105 km, das waren 50 Runden, galt es zu bewältigen, um den Sieg davon zu tragen.
Der große Gewinner war Arne Kenzler vom »Jenatec – Cyling Team« aus Thüringen, knapp vor Christoph Pfingsten, der für das »Cyclingteam De Rijke« aus den Niederlanden startete. Der dritte Platz ging an Matthias Schnapka vom »RIG Saar e.V.« Saarbrücken.
Eine spannende Sportveranstaltung, bei freiem Eintritt, die zeigt, dass der Bezirk auch auf dem Gebiet des Sports einiges zu bieten hat. Sportbegeisterte Neuköllner sollten dieses Rennen im nächsten Jahr auf keinen Fall versäumen.