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Geehrte Meistersportler

Vom Berliner bis zum Weltmeister

Bei der »Neuköllner Meisterehrung« werden alljährlich besondere Leistungen von Sportlerinnen und Sportlern aus dem Bezirk ausgezeichnet – am 25. Oktober war es wieder soweit. Hierzu lud die zuständige Sportstadträtin Karin Korte (SPD) im Namen des Bezirksamts ins Eisstadion an der Oderstraße ein.

Eisige Sporteinlage für die Gäste.  Foto: mf

Ebenfalls vor Ort war Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD). Er erinnerte in seinen Eröffnungsworten zunächst an den Todestag des Ringers Werner Seelenbinder, welcher im Widerstand gegen die Nationalsozialisten 1944 hingerichtet wurde und nach dem heute der »Werner-Seelenbinder-Sportpark« benannt ist. Hikel bedankte sich zudem bei allen aktiven Sportlern Neuköllns, da »diese den Bezirk nach außen hin vertreten und voranbringen.« Geehrte Meistersportler weiterlesen

Basteln mit Rolf

Tennispanda

Tierbabys sind niedlich. Inzwischen auch der neugeborene Pandanachwuchs des Berliner Zoos. So basteln wir diesmal einen Tennisballpanda. Gebraucht werden zwei Tennisbälle, Schutzhandschuhe, Heißkleber, ein scharfes Messer, ein schwarzer und ein weißer Edding und wie immer: Lust zum Pfriemeln.
Viele Tennisbälle sind innen schwarz, die sollten zum Einsatz kommen. Am Ball für den Körper sind nur zwei Schnitte nötig. Einer unten, damit der Ball gut stehen kann und ein zweiter, genau gegenüber, der später den Kopf trägt. Vorsicht beim Schneiden! Nicht nur auf die Finger achten, sondern auch mit Handschuhen schützen!
Für den Kopf sind wiederum nur zwei Ab-Schnitte nötig. Damit schöne, große schwarze Augen entstehen, sollten die Schnitte jeweils flach angesetzt werden, so entstehen große, schwarze Augenringe, und dennoch tief genug, um das Ball­innere ein wenig zu öffnen. Die hierbei anfallenden Abschnitte werden dann zu Ohren und mit Heißkleber befestigt. Mit dem schwarzen Edding konturieren wir Mund und Nase. Mit dem weißen markieren wir die Ränder der Ballöffnungen. Der Kopf wird anschließend auf den Rumpf geklebt, fertig!
Nachgearbeitete oder eigene Ideen gerne als Foto an.
rolf@kuk-nk.de.

Petras Tagebuch

Missbrauchtes Blümchen

Als ich einst in Lederschuhen einen veganen Laden betrat und sofort wieder des Geschäftes verwiesen wurde, war mir klar, dass ich mich politisch unkorrekt verhalten hatte. Ich möchte an dieser Stelle meine Meinung dazu für mich behalten. Allerdings bemühe ich mich seither, mich so korrekt wie möglich zu verhalten.
Vor kurzem wollte ich die Einladungskarten für das Jubiläum der Kiez und Kneipe versenden. Bei der Suche nach selbstklebenden 60 Cent Briefmarken fand ich im online-Portal der Post nur eine Sorte selbstklebender Briefmarken, die mit dem Motiv der Kornblume.
Ich mag Kornblumen, aber der kritische Blick von Marianne ließ mich innehalten. »Überlege dir gut, ob du dieses Motiv nimmst. Du erinnerst dich an den Zwischenfall im Berliner Abgeordnetenhaus, als Andreas Wild von der AfD mit diesem Motiv die Empörung aller Mitglieder des Abgeordnetenhauses hervorrief?« Ja, ich erinnerte mich. Petras Tagebuch weiterlesen

Sonntagsbraten mit Gesicht

Auf ein langes und zufriedenes Leben.Foto: Andreas Stecher

Glückliches Fleisch auf Bestellung

Wenn Kuh 58 schreiben könnte, hätte sie einen Roman über ihr schönes Leben publiziert. Siebeneinhalb Jahre hat sie friedlich auf der Weide verbringen dürfen, nun kann sie nicht mehr kalben. Von irgendetwas muss die Biobäuerin Kirsten Hänsel auf dem Biohof »Apfeltraum« ja leben. Kuh 58 wird geschlachtet. Die Bäuerin hat dazu eine Schlachterei ausgewählt, die sich unweit des Hofes befindet. Der Schlachter tötet Kuh 58 stressfrei.
In der Regel bietet der Handel junges Fleisch, von etwa zwei bis drei Jahre alten Tieren an. Der Kunde will es so, denn in Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich oder Spanien, ist Altfleisch nahezu unbekannt. Doch richtig zubereitet, ist es ein wahrer Genuss.
Julia Eisenberg und Michael Nauruschat sind die Verbindung zwischen Kuh 58 in Neukölln und der großen weiten Welt eingegangen. Sie bieten in ihrem Online-Portal »Meine kleine Farm« eine Vielfalt von Biofleischprodukten an. Darüber können sie kompetent berichten. Aber schon ein Blick auf die Homepage genügt, um zu erkennen, dass hier die Tierindividualität gemeint ist. Der Kunde bestimmt, von welchem Tier er seinen Sonntagsbraten erhält und welche Geschichte hinter dem Tier steht. Julia und Michael geben dem Geschäft ein Gesicht. Sonntagsbraten mit Gesicht weiterlesen

Von Bio und der Ökobilanz

Wer regionale Bio-Produkte einkauft, lebt nachhaltiger. Stimmt auch fast immer. Klar greife ich im Supermarkt zum Apfel aus Brandenburg und ignoriere die Ware mit Bio-Siegel aus Südamerika. Eine ellenlange Produktionskette und die Abgase, die durch den Transport entstehen, können doch in keiner Relation zum regionalen Produkt stehen. Oder doch? Regionales Gemüse und Obst muss nach der Ernte über Monate gekühlt werden und verbraucht dabei immense Mengen Energie, was importierte Ware teilweise in ihrer Ökobilanz besser dastehen lässt. Wer Bio will, muss auch die Regeln der Bio-Landwirtschaft respektieren. Wem es rein um die Produktionsweise von Bio-Ware geht, darf gern außerhalb der Saison zu global importierter Ware greifen. Wem das Klima aber wichtig ist, sollte darauf achten, wirklich nur Obst und Gemüse zu kaufen, das in unseren Gefilden Saison hat.

Matthias Ehrhardt

Im Schillerkiez wehrt sich was

Verschiedene Initiativen kämpfen gegen Verdrängung – und feiern zusammen

Unverwechselbar ist der Schillerkiez auf der Karte der Recherche-AG der »nk44« Kiezversammlung zu erkennen. Auf ihm kleben lauter bunte Punkte. Kneipen, in denen man auch mal ein Bier trinken sollte? Leider nicht. Jeder Einzelne der Punkte – und es sind viele – steht für Verdrängung. Eigenbedarfsklagen, Leerstand, Dauer-Airbnbs und Modernisierungen sind hier verzeichnet.

Bühne auf dem Weisestraßenfest.Foto: jt

Als die Karte auf dem Weisestraßenfest am 7. September ausgestellt wurde, kamen dauernd neue Punkte dazu, die Festbesucher hatten alle ihre Geschichten dabei. Eine ältere Dame, die nur zufällig mit ihrem Hund vorbeikam, erkannte ihre eigene Wohnsituation in den Redebeiträgen wieder. Schockiert berichtete sie von den Vorgängen in ihrem Haus in der Lichtenrader Straße, das der Immobilienfirma »Covivio« gehört.
Genau wie der ganze Block gegenüber in der Mahlower Straße, wie ein Blick auf die Karte zeigte: Lauter blaue Punkte.
Aber es gibt auch ein paar Punkte, die Orte des Widerstandes markieren. Denn im Schillerkiez wehrt sich was gegen die Verdrängung und den Mietenwahnsinn. Im Schillerkiez wehrt sich was weiterlesen

Neukölln hat einen neuen Haushalt

Fast zwei Milliarden für die nächsten zwei Jahre eingeplant

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat am 11. September mit den Stimmen der SPD, der Grünen und der CDU den Haushaltsplan für die kommenden zwei Jahre beschlossen. Insgesamt stehen Neukölln 973 Millionen Euro für 2020 und 985 Millionen Euro für 2021 zur Verfügung. Doch frei verfügen kann der Bezirk nur über eine relativ kleine Summe. Dreiviertel des Geldes muss für Sozial- und andere Transferleistungen ausgegeben werden. Zwölf Prozent gehen für Personalausgaben und acht Prozent für Sachmittel drauf.
Der Löwenanteil der verbleibenden Gelder wird für Bildungs- und Betreuungsprogramme und den Ausbau der Schulen ausgegeben. Außerdem fließen 390.000 Euro an das Projekt »Tagesreinigungskräfte an Schulen«, das auf 15 Schulen ausgeweitet wird. Ebenso wird weiterhin viel in die Kinder- und Jugendförderung investiert. »18 Prozent der Schüler haben 2018 die Schule ohne einen Abschluss verlassen«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Das liege nicht daran, dass die Neuköllner Kinder dümmer seien als die Zehlendorfer, sondern an den schlechteren Startbedingungen. »Da müssen wir ansetzen.« Neukölln hat einen neuen Haushalt weiterlesen

Erfolg für Mieterinitiative

»Gropiuswohnen« macht Zugeständnisse

Ende 2018 erhielten die Bewohner des Ulrich-von-Hassel-Wegs 5/7 und der Lipschitzallee 59/61 (ULLI) Modernisierungsankündigungen. Mit bis zu 250 Euro sollten die energetischen Modernisierungsmaßnahmen auf die monatliche Miete umgelegt werden. Das wollten die betroffenen Mieter nicht hinnehmen und gründeten die Mieterinitiative »ULLI«.

Gropiusstadt soll bezahlbar bleiben.       Foto: mr

Nach zahlreichen Protestaktionen gibt es jetzt einen ersten Erfolg: In einem Vertrag mit dem Bezirksamt verpflichtet sich »Gropiuswohnen« auf eine Kappung der Mietsteigerung bei zwei Euro pro Quadratmeter.
Die von der Modernisierung betroffenen Mieter hatten/haben wenig Verständnis für die monatliche Mieterhöhung wegen beispielsweise des Einbaus neuer Fenster und einer Fassadendämmung. Die Mieterin Mar­lies P. dazu: »Innerhalb der Wohnräume gibt es keine Modernisierungsmaßnahmen, und eine Strangsanierung ist auch nicht vorgesehen. Eine derartige Erhöhung der Miete ist und war deshalb nicht einzusehen.« Erfolg für Mieterinitiative weiterlesen

Leinestraße 8 in städtischer Hand

Bezirkliches Vorverkaufsrecht versus Mietendeckel

Für die Bewohner der Leinestraße 8 ist es geschafft. Der Verkauf ihres Hauses an den Investor »Aramid GmbH« wurde wortwörtlich in letzter Sekunde abgewehrt. Am Montag, dem 16. September, ist die zweimonatige Frist für das bezirkliche Vorkaufsrecht abgelaufen, die Mieter erhielten am 17. September die frohe Nachricht per Post. Das städtische Wohnungsbauunternehmen »Degewo« hat kurz vor Fristende den Kauf des Hauses zugesagt.

Auf der Suche nach Kompromissen.  Foto: Leine8

Warum konnte erst so knapp eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft zum Kauf gefunden werden? Ein Faktor könnte die Kollision von Vorkaufsrecht und Mietendeckel sein. Auch städtischen Unternehmen muss die Wirtschaftlichkeit eines Objekts garantiert sein. Da sich der Kaufpreis des Hauses in den vergangenen Jahren vervielfacht habe und der Mietendeckel die Einnahmen noch weiter regulieren würde, könne sich der Kauf der Leinestraße 8 erst in 35 bis 50 Jahren rentieren, so Stadtrat Jochen Biedermann laut einem Artikel der »taz« vom 22. September. Leinestraße 8 in städtischer Hand weiterlesen

Rechte Anschläge mit Fragen

Sind Sicherheitskräfte darin verstrickt?

Seit dem Frühjahr demonstriert die Initiative BASTA jeden Donnerstagmorgen vor dem Landeskriminalamt am Tempelhofer Damm. Sie setzt sich für die Aufklärung rechtsextremer Anschläge auf Neuköllner Bürger ein. Mehr als 50 rechtsmotivierte Angriffe gab es in den letzten drei Jahren, darunter Brandanschläge und an Wände gesprühte Morddrohungen gegen Bürger.
Am 26. September diskutierten zwei Vertreterinnen der Initiative mit Bianca Klose, Leiterin der »Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin« (MBR), Benedikt Lux, Sprecher für Inneres der Grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin und Michael Knape, Polizeidirektor im Ruhestand, über die Fragen: »Gibt es rechte Strukturen in den Berliner Sicherheits- und Ermittlungsbehörden?« und »Warum gibt es keine Ermittlungserfolge?«
Die beiden Frauen berichteten über Anfeindungen und Beschimpfungen seitens der Behörde. Rechte Anschläge mit Fragen weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Nr. 228 – Sonnabend, 4. Oktober 1919
Der Film im Dienste der Kriminalpolizei. Bei schweren Verbrechen werden in Zukunft die Bilder der gesuchten Personen den Theaterbesuchern während der Pausen auf der Leinwand gezeigt werden. Mit dem Bild erscheint ein kurz gefaßter, von der Kriminalpolizei verfaßter Text, der auf das Verbrechen und die ausgesetzte Belohnung hinweist. Die ersten Bilder, die versuchsweise in einigen Lichtspielhäusern gezeigt werden, stellen den Unteroffizier Dahlmann dar, der seinerzeit in der Münzstraße seine Geliebte erschoß und entkam. Ein neues Mittel, die allgemeine Sicherheit zu steigern. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

»Refugio« – zusammen stark

Gemeinsam wohnen – miteinander arbeiten

Seit 2015 gibt es in der Lenaustraße ein Café, das für die gute Sache arbeitet. Welche gute Sache? Eine solidarische Gemeinschaft aus Neu- und Altberlinern mit verschiedenen sozialen Hintergründen, ein Projekt für das »Zusammen« – das »Refugio«, betrieben durch die Berliner Stadtmission unter der Leitung von Anna Pass. Sechs Etagen, inklusive einer Dachterrasse umfasst das Haus, in dem auf drei Stockwerken knapp 40 Personen Lebensraum teilen und miteinander arbeiten.

Refugio.Foto: Tabea Büttner

Das Konzept des Hauses beruht auf gegenseitiger Unterstützung. Ganz bewusst wird hier nicht von einem Angebot für Hilfsbedürftige gesprochen, denn das »Refugio« stigmatisiert nicht. Vielmehr sollen die Bewohner aktiviert werden und ihr Selbstvertrauen stärken. Der Grundgedanke ist, dass jeder Mensch etwas zur Gemeinschaft beitragen kann und dass durch gemeinsames Umsetzen von Plänen Stärken gefördert werden, was auf lange Sicht ein Empowerment auch im Bereich der Integration zum Ziel hat. Immerhin besteht die Community aus einer bunten Mischung von Menschen, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten und solchen, die auf der Suche nach einem neuen Leben sind. »Refugio« – zusammen stark weiterlesen

»CleanUp Day«

Bezirksamt putzt Hasenheide

Über 50 Mitarbeitende des Neuköllner Bezirks­amtes haben sich am 20. September am »World Cleanup Day« beteiligt und die Neuköllner Hasenheide gereinigt.

Schön wie ihr.  Foto: pm

Das Bezirksamt bekennt sich mit der Aktion auch als Arbeitgeber zu dem Ziel, mit wirksamen Aktionen für mehr Sauberkeit und Nachhaltigkeit zu sorgen.
Im Anschluss an die zweistündige Putzaktion fand ein Klimafrühstück statt, bei dem die Beteiligten sich über Klimaschutz und Nachhaltigkeit austauschen konnten.
Insgesamt fanden in Neukölln im Rahmen des »World Cleanup Day« 53 Aktionen statt, an denen sich über 2.000 Menschen beteiligten. Die überwältigende Teilnahme, bei der auch zahlreiche Arbeitgeber engagiert waren, zeigt die Bereitschaft der Neuköllner Bürger, ganz konkret gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

pm

Russisch tierlos am Kamin

Lecker kuscheln zu Omsker Küche im »Kuschlowski«

Zakuska, ras, dva, tri – so unterteilt sich die Speisekarte im »Kuschlowski« in der Weserstraße. Ja, hier geht es ein wenig russisch zu. 2007 startete das »Kuschlowski« auf der Ausgehmeile und wurde mit Kaminfeuer, originellen Lampen und Hockern aus Eimern und vor allem großer Auswahl an Wodkas, zu denen kleine Häppchen aus Pumpernickel, Speck und Gurke gereicht wurden, zum beliebten Treffpunkt. Als die Inhaber Lust auf Neues hatten, griff Artem zu, Inhaber der kiezprägenden »Vater Bar« (um die Ecke in der Reuterstraße) mit ihrem russischen Wohnzimmercharme.

RUSSISCHES Kombinat.    Foto: hlb

Der Kamin ist geblieben, auch die nach einem Umbau individuell rustikale Einrichtung mit »mehr Kneipen- als Restaurantflair« – und die Wodkas. Artem, aus dem Omsker Umland stammend, reduzierte sie aber auf drei richtig gute russische, etwa mit Birke gebrannt. Und er machte das Getränkelager zur Küche. Platz schaffte ein hochbett­artiges Konstrukt über dem Bartresen. Selbst gerade Vegetarier geworden, bot er nun auch Speisen an; dass sie vegetarisch oder vegan waren, fiel vielen gar nicht auf, so selbstverständlich wirkten der vegane Döner oder die Suppen. Russisch tierlos am Kamin weiterlesen

Bessere Beratung im Fachhandel

Kleine Bioläden kämpfen gegen Filialisten

Das Besondere an den kleinen Bioläden ist das Herzblut, mit dem die Betreiber ihr Angebot auswählen. So beschreibt Nadia Massi ihre intensive Suche nach Produkten, die sie mit gutem Gewissen an ihre Kunden weitergeben kann.
Ihr oberstes Gebot ist die Vermeidung von Flugware. Hier geht es um den ökologischen Fußabdruck, der so klein wie möglich gehalten werden soll. Der Einkauf beschränkt sich somit auf Europa, bevorzugt werden jedoch Produkte, die regional und saisonal sein sollen. Bei sämtlichen Herstellern hat

Nadia die Produktionsbedingungen geprüft. Als sie sich für Biogurken aus Griechenland interessierte, denn auch sie wollte die Menschen in dem wirtschaftlich angeschlagenen Land unterstützen, musste sie eine bittere Feststellung machen: Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter waren dramatisch schlecht, sie lebten eingepfercht in Buden und mussten unter Druck extrem viel für wenig Geld arbeiten. Nadia entschied sich für einen anderen Lieferanten, der ihren Vorstellungen entgegenkam. Bessere Beratung im Fachhandel weiterlesen

»Neukölln ist Nummer eins, fertig aus!«

Bezirksamt ist Gesamtsieger des deutschen Personalwirtschaftspreises

Das Bezirksamt Neukölln wurde zum Gesamtsieger des deutschen Personalwirtschaftspreises gewählt. Am Montagabend wurde das Bezirksamt für sein Personalmanagement ausgezeichnet. In Köln nahm Bezirksbürgermeister Martin Hikel gemeinsam mit Mitarbeitenden des Bezirksamtes den Pokal entgegen.

Bei der Preisverleihung.    Foto: pm

Damit konnte sich das Bezirksamt Neukölln, als einziger Arbeitgeber aus dem öffentlichen Dienst für den Preis nominiert, gegen Großkonzerne wie die »AXA Konzern AG« oder die »Siemens AG« durchsetzen. Schon zuvor hatte das Bezirksamt den Sieg in der Kategorie »Talent Management« erhalten und hier bereits DAX-Konzerne wie die »Lufthansa« auf die hinteren Plätze verwiesen. Am Online-Voting sowie dem Live-Voting während der Veranstaltung haben sich mehr als 8.000 Menschen beteiligt. »Neukölln ist Nummer eins, fertig aus!« weiterlesen

Antiquarisches international

Immer auf der Jagd nach guten Büchern

Pecorino liegt auf dem Sofa, der Graukater, nach einem italienischen Käse benannt. Von außen gesehen ragt sein Katzenohr über die Lehne heraus. Neugierige Kunden kommen her­ein, weil sie die Katze streicheln wollen, doch es handelt sich um eine fellreiche Skulptur. Alvaro, der Inhaber der Buchhandlung »pequod books«, ist Katzenliebhaber, doch für ein Haustier fehlt ihm die Zeit.

Der Spanier kam vor dreizehn Jahren nach Berlin und lebt und arbeitet seit zehn Jahren in Neukölln. »Bücher faszinieren mich. Sie haben zwar keine erotische Ausstrahlung, dennoch etwas Besonderes.« Die von ihm geführte Buchhandlung führt ausschließlich antiquarische Titel, sowohl thematisch wie nach Sprachen sortiert. Antiquarisches international weiterlesen

Darkrooms noch aktiv

Im Dunkeln ist gut Munkeln

Männer kommen immer schnell zur Sache, wenn es um Sex geht. Das etablierte Gay-Etablissement »Ficken 3000« hieß vor der Milleniumswende »Ficken 2000« und besteht weiterhin. Ebenso der »Club Triebwerk«. Beide bieten Dark Rooms an, in denen manchmal auch das Licht angeht. Dark Rooms sind im Rahmen der Emanzipation von Gay- und Queer-Lebensweisen in den Achtzigern entstanden.


Für Interessierte empfehlen wir einen Blick auf folgende Internetseiten von Gay Bars an der Urbanstraße zwischen Neukölln und Kreuzberg.

th
https://www.ficken3000.com/
https://club-triebwerk.business.site/

Satirische Lithografien

Die Galerie Bossen stellt Werke von A. Paul Weber aus

A. Paul Weber ist einer der bedeutendsten Lithographen des zwanzigsten Jahrhunderts. In seinen Werken, die über Lithographie hinaus gehen, spiegelt sich das Geschehen des zwanzigsten Jahrhunderts ebenso wider, wie die Tradition der satirischen Zeichnungen. Die Galerie Thomas Bossen gibt einen bemerkenswerten Einblick in sein Werk, der lange überfällig ist.

Der Denunziant. Foto: A. Paul Weber

»Ich folge einem Drang und empfinde es als meine Aufgabe, dass ich das, was mich bewegt, bedrückt, mit Sorge erfüllt oder auch amüsiert und belustigt, sichtbar mache, es gestalte. Zumeist kann ich mich wie ein Chronist an die Tatsachen halten. Das aber ist die Gabe: in Bildern zu denken«, so A. Weber über sich. Der Galerist Thomas Bossen gibt zu verstehen, dass Weber in der Kunsthistorie lange Zeit als zu abseitig angesehen wurde, obwohl er in gesellschaftskritischen Kreisen durchaus bekannt und beliebt war. Satirische Lithografien weiterlesen

Der lange Kampf um Menschenrechte

Ausstellung in der St. Christophoruskirche

»Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person« heißt es in Artikel 3 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Zum Auftakt der interkulturellen Woche eröffneten am 12. September in der katholischen St. Christophoruskirche zwei Ausstellungen, die Menschenrechte, Flucht und Vertreibung zum Thema haben.

Plakat in der Ausstellung.Foto: mr

Die Ausstellung »Menschen & Rechte sind unteilbar«, beschäftigt sich mit der Geschichte der Menschenrechte weltweit und insbesondere in Europa. Entwickelt wurde sie von »Pro Asyl«. Die Menschenrechtsorganisation setzt sich für den Schutz und die Rechte asylsuchender Menschen in Deutschland und Europa ein.
Auf großformatigen Einzelplakaten werden verschiedene Aspekte der Menschenrechte von ihrer Entstehung aus dem Geist der Aufklärung bis heute behandelt und ihre Bedeutung erklärt. Der lange Kampf um Menschenrechte weiterlesen

Bunker, Science Fiction und der Wilde Westen

Vielseitige Foto-Ausstellung in der Galerie im Saalbau

Drei sehr unterschiedliche Werkgruppen zeigt die Fotografin Franca Wohlt in ihrer Ausstellung in der Galerie im Saalbau, die am 27. September eröffnet wurde.
Die Arbeit »Reduit« zeigt Bunkeranlagen in der Schweiz. Seit dem zweiten Weltkrieg gibt es dieses weitverzweigte unterirdische System. Die 300.000 Bunker bieten inzwischen mehr Plätze als die Schweiz Einwohner hat. Was macht man aber mit diesen Räumen in Friedenszeiten? Franca Wohlt zeigt mit ihren Fotos, wie diese abgeschlossenen Räume ihrem eigentlichen Zweck entfremdet und zu Werkräumen, Wohnzimmern oder Abstellräumen umfunktioniert wurden.

Bunkerzimmer.   Foto:mr

»New Space« beschäftigt sich mit der Faszination für die Erkundung fremder Galaxien. Was tut die Menschheit, wenn die Erde immer unbewohnbarer wird? Start-ups erforschen die Möglichkeit zum Überleben auf fremden Planeten. Die Fotos zeigen Abbildungen dieser technischen Entwicklungen, lassen allerdings die Frage offen, was davon real und was Fiktion ist.

Reise ins Bewusstsein.   Foto: mr

Der dritte Teil heißt »Reise ins Bewusstsein« und beschäftigt sich mit den Erfahrungen auf einer Reise durch den Südwesten der USA, bei der Franca und ihre Mutter versuchten, das Stereotyp des »Wilden Westens« mit der Realität abzugleichen. Zugleich treffen sie auf viele Menschen, die ebenso auf der Suche waren wie sie selbst.

mr
Die Ausstellung läuft bis 24. November
Galerie im Saalbau
Karl-Marx-Str. 141

Fenster, die es gar nicht gibt

Roboter und Bedeutungsfragen im KINDL

Das Kesselhaus, groß und quadratisch, im KINDL Kulturzentrum hat auf einmal plastische Fenster. Der Betrachter schaut nach außen. Künstlerisch ungenutzt würde der Besucher nur hohe Betonwände sehen. Nun sieht er ins offene Freie ins Licht, und die Sehnsucht danach kann befriedigt werden. Möglich macht dies die Fotoausstellung von Bettina Pousttchi unter dem Titel »Panorama«, die vom 1. September 2019 bis 10. Mai 2020 zu sehen ist.

FEnster oder Fake?   Foto: pm   

Im Maschinenhaus 1 stellt der Norweger Bjørn Melhus bis zum 16. Februar 2020 »Free Update« vor. Er ist auf Videokunst spezialisiert. Dabei verkörpert Melhus die unterschiedlichsten und oft höchst bizarren Akteure seiner Filme stets selbst. Neben Arbeiten wie »The Theory of Freedom« (2015) und »Can You See My Art?« (2018) ist in der Ausstellung Bjørn Melhus’ neuester Film »Sugar« (2019) zu sehen, in dem ein beseelter, emotionaler Roboter gegen den Narzissmus des sozial abgestumpften Menschen ankämpft. Dieser Film kehrt quasi die aktuellen Verhältnisse um, in denen künstliche Intelligenz als nützlich, doch nicht emotional verstanden wird, und die Bilder, die der Darsteller liefert, bewegen. Fenster, die es gar nicht gibt weiterlesen

Kontinuität und Qualität

Salonmusik im sechsten Jahr anhaltend beliebt

Seit nunmehr sechs Jahren gibt es die »Salonmusik« im »Zitronencafé« in der Galerie im Körnerpark. Mittlerweile ist die stilistisch vielfältige Konzertreihe ein fester Bestandteil des Kulturlebens von Neukölln geworden. Abwechslungsreiche Konzerte mit großartigen Künstlern erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit. Oft sind die Plätze rar, und das Café ist restlos mit Besuchern gefüllt.

The Cat‘s Back.   Foto: pm

Die Programmplanung liegt in den Händen des in Neukölln beheimateten freischaffenden Musikers und Komponisten Paul Schwingenschlögl. Gemeinsam mit Bettina Busse vom Fachbereich Kultur des Bezirksamts Neukölln trifft er die Programmauswahl für die Konzertreihe. Durch seine engen Kontakte zur Musikszene, speziell zu in Neukölln lebenden Musikern und Musikerinnen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern, gelingt es dem Kurator Paul Schwingenschlögl, hochkarätige und kreative Musiker und Musikerinnen aus unterschiedlichen musikalischen Genres zu engagieren. Kontinuität und Qualität weiterlesen

Fenstergespräche

Fahrradstraßen und Freizeitangebote

KuK: Welche Themen bewegen dich besonders in deinem Kiez?
Dorothea: Besonders beschäftigt mich, dass ich immer besser mit meinem Fahrrad im Kiez unterwegs sein kann. Ich komme hier auf der Sonnenallee oft in gefährliche Situationen und fühle mich auf dem Rad nicht geschützt. Wenn ich auf Seitenstraßen ausweichen möchte, ist auch der Belag ein wichtiges Thema, weshalb ich mich freue, dass nun die Innstraße als Verbindung geteert wurde. Besonders wichtig ist die neue Fahrradstraße am Weigand­ufer mit Plakaten, die für Aufklärung sorgen. Die dort getroffenen Maßnahmen entspannen einfach den Alltag, man kann sich viel freier bewegen, ohne Angst zu haben, überfahren zu werden. Ich beob­achte, dass nun mehr Fahrradstraßen ausgebaut werden mit Sicherheitspollern, wo keine Autos in zweiter Reihe parken und das Fahrradfahren in Neukölln endlich Spaß macht. Früher hatte ich das Gefühl, sobald ich den Bezirk verlasse, gibt es Radwege, aber in Neukölln war da nichts. Ich wünsche mir, dass auch in anderen Ecken des Bezirks so viel getan wird, Beispiel Hermannstraße, das ist noch immer eine Katastrophe. Fenstergespräche weiterlesen

Cremiger Rahm aus dem Jura

Windräder essen statt bekämpfen

Inmitten des idyllischen Berner Jura drehen sich gemächlich die Wind­räder auf den Hügeln, die Kühe kauen zufrieden saftiges Gras, und da liegt es, das kleine Saint Imier, oder zu Deutsch Sankt Immer. Eine kleine Industriegemeinde, in der sich dubiose Dinge tun! Elf Millionen Kilo Milch werden hier von der »Käserei Spielhofer« jährlich verarbeitet, und dann haben die auch noch Wind­räder im Keller. Die spinnen, die Spielhofers, könnte man meinen.

14 Sorten Käse stellt Josef Spielhofer in seinem Familienbetrieb mit seiner Frau, seinen drei Kindern und rund 30 Mitarbeitern her, darunter Spezialitäten wie »Greyerzer«, »Tête de Moine« und den kleinen, aber umso feineren »Eolienne à la crème«. Die Spielhofers nennen Letzteren »das Rahmweichkäsli der Extraklasse«. Cremig ist der kleine Runde allemal. Er zerläuft sogar so herrlich, dass man ihm fast nacheilen muss, um all die köstlichen Aromen schmecken zu dürfen. Der Eolienne ist nämlich wunderbar weich und zergeht nicht nur am Gaumen. Cremiger Rahm aus dem Jura weiterlesen

Wenig zu lachen

Kein Strom auf dem Platz und in der Kabine

Nach dem Aufstieg des »SV Tasmania« in die Oberliga ist die erste Euphorie erst einmal gewichen – schon seit zwei Monaten hat sich die Situation dazu auch abseits des Platzes prekär entwickelt.

TAsmania auf der Suche.   Foto: Hagen Nickelé

1.300 Zuschauer zum Auftakt im Werner-Seelenbinder-Sportpark – so viele hatte es wohl seit 20 Jahren nicht mehr an der Oderstraße gegeben. Da fiel die 2:4-Niederlage gegen Ligafavorit »Tennis Borussia« nicht so sehr ins Gewicht. Am zweiten Spieltag folgte ein 1:0-Sieg beim »FC Hertha 03« – da schienen die Neuköllner bereits in der NOFV-Oberliga Nord angekommen zu sein. Vor allem aber die ersten Ausflüge außerhalb Berlins dämpften die Stimmung dann aber: ob beim Mitaufsteiger »MSV Pampow« (0:4), in Torgelow (0:2) oder bei der zweiten Mannschaft von »Hansa Rostock« (1:3) – die Punkte blieben jeweils in Mecklenburg-Vorpommern. Gegen das bis dahin noch punktlose Schlusslicht aus Strausberg verlor man dazu auf eigenem Platz – Trainer Jauer musste dabei zur Vorwoche fünf Spieler ersetzen, dazu spielte man eine Halbzeit in Unterzahl. Wenig zu lachen weiterlesen

Basteln mit Rolf

Affenmann

Die sommerliche Affenhitze inspirierte auch dieses Tennisball-Objekt. Benötigt werden dafür zwei gebrauchte Tennisbälle, ein schwarzer Edding, vier Einweggabeln aus Kunststoff, ein Teelicht, ein scharfes Messer, eine scharfe, stabile Schere, ein Paar Arbeitshandschuhe und wie immer: Lust zum Pfriemeln.
Obwohl die gebräuchlichsten Gabeln nur vier Zinken haben, fällt das, wenn sie zu Gliedmaßen umgeformt werden, kaum auf. Über der Flamme des Teelichtes werden die Gabeln partiell erhitzt und so in Form gebracht, dass daraus zwei Beine und zwei Arme entstehen. Bitte dabei Arbeitshandschuhe tragen. Aus dem zweiten Ball entstehen die Ohren. Die sollten zudem unterhalb einen einen Zentimeter langen schmaleren Streifen zusätzliches Material haben, der allein zur Befestigung dient. Mit dem Messer nun vorsichtig sechs Schlitze in den Ball stechen, in die sowohl die Gliedmaßen als auch die schmalen Enden der Ohren gesteckt werden.
Mein Monkey-Ball kann frei auf seinen Füßen stehen, aber auch gut am abgewinkelten Arm hängen. Jeder darf natürlich nach eigenem Gusto die Gliedmaßen und die Bemalung mit dem Edding gestalten. Das gilt auch für die Menge des Zuckers, der später diesem Affen gegeben werden könnte.
Sollte jemand das oder so ähnlich nachgemacht haben, wäre ein Foto davon an rolf@kuk-nk.de wunderbar.

Petras Tagebuch

Von Hunden und Haltern

Seit vielen Jahren habe ich das zweifelhafte Vergnügen, die Entwicklung von Hunden und deren Besitzern zu verfolgen. Lustig war die Zeit mit Pudeln, auch wenn das Kupieren der Schwänze Tierquälerei war. Die unterschiedlichen Arten des Scherens gaben hinreichend Auskunft über die Besitzer. Der ungeschorene Pudel gehörte zum Freigeist, der akkurat rasierte zum Buchhalter und seiner wohl frisierten Ehefrau. Ältere Damen bevorzugten den niedlichen Pudel als Kuscheltier, und die ältere Künstlerin färbte ihn auch gerne rosa. Petras Tagebuch weiterlesen

Müllsammeln per Schlauchboot

Paddeln und putzen.   Foto: mr

Mit Käschern, Greifzangen und Tüten gegen den Dreck im Kanal

Nicht nur an Land, auch im Wasser findet sich reichlich Müll. Deshalb startete am 15. August eine »Paddel-Putz-Aktion« auf dem Landwehrkanal, zu der sich rund 50 Menschen an der Lohmühlenbrücke eingefunden hatten.
32 konnten am Ende mit elf Schlauchbooten starten, die von verschiedenen Bootsverleihern zur Verfügung gestellt wurden, um mit Käschern, Greifzangen und Müllsäcken Flaschen, Kaffeebecher, Papiertaschentücher und anderen Unrat aus dem Wasser zu fischen. Auch Bezirksbürgermeister Martin Hikel paddelte mit und hielt fleißig Ausschau nach auf dem Wasser treibendem Müll. Das sei eine Aktion, die die Aufmerksamkeit auf das Müllproblem lenken und für ein sauberes Neukölln werben solle, sagte Hikel. Eine regelmäßige Reinigung der Neuköllner Gewässer durch Paddler sei aber nicht geplant. Müllsammeln per Schlauchboot weiterlesen

Kippen, Kunden und Konzerne

Die gelben oder pinkfarbenen Taschenaschenbecher der Aktion SCHÖN WIE WIR, die kostenlos an Raucher verteilt werden, sind an sich eine gute Idee.
In Deutschland rauchen – Stand 2015 – circa 29 Prozent der Erwachsenen, das sind etwa 20 Millionen Menschen. Spitzenreiter bei beiden Geschlechtern ist Berlin – hier rauchen 35,1 Prozent der Männer und 24,1 Prozent der Frauen. Demzufolge würden etwa 100.000 Neuköllner rauchen.
In ganz Berlin gibt es 23.000 orangefarbene Papierkörbe mit eigenem Aschenbecher, was natürlich viel zu wenige sind. Schlussfolgernd lande ich wieder bei den Taschenaschenbechern und/oder berlinweit einheitlichen saftigen Bußgeldern. Sinnvoll wäre, auf die Zigarettenindustrie einzuwirken, einen Teil ihrer Werbungskosten für »die kleinen Kippengräber« auszugeben ohne die exorbitanten Zigarettenpreise zu erhöhen.

Beate Storni

Pläne für das Weigandufer

Von Sträuchern, Bänken und Beton

Der Umbau des Weigand­ufers erhitzt weiterhin die Gemüter. Unter dem Slogan »Biotope statt Beton« protestierte die Initiative »Kiezmiezen« vor Beginn der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 28. August gegen die geplanten Rodungen.
»Die bis jetzt noch bestehenden Gehölze bieten Schatten und Lebensraum für verschiedenste Vögel und Insektenarten. In der vom Bezirk geplanten, stark verringerten Ersatzbegrünung, finden diese keine Rückzugsräume mehr. Für das Grünflächenamt steht jedoch vor allem die kostengünstigste Pflege im Vordergrund«, behauptet die Initiative in ihrem Aufruf. Pläne für das Weigandufer weiterlesen

Bürgerbegehren gegen dreckige Schulen in Neukölln

Unterschriftensammlung für rekommunalisierte Schulreinigung hat begonnen

Die Initiative »Schule in Not« will durch ein Bürgerbegehren erreichen, dass der mangelhaften Reinigung der Neuköllner Schulen durch private Dienstleister ein Ende gesetzt wird. Die Initiative will erreichen, dass die Schulreinigung rekommunalisiert und die Reinigungskräfte wieder fest beim Bezirksamt angestellt werden.

Demo vor dem Neuköllner Rathaus.   Foto: pr

Sie kritisiert, dass das Bezirksamt streng nach Landeshaushaltsordnung die billigsten Anbieter auswählt, die den Kostendruck dann auf ihre Reinigungskräfte schieben.
Diese bekommen nur wenige Stunden bezahlt, um große Flächen zu säubern. »Die Reinigungskräfte stehen vor der Wahl: Entweder schlecht reinigen oder unbezahlte Überstunden leisten. Sie wollen ihr Bestes geben, schaffen es aber nicht in der vorgegebenen Zeit«, so die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Ihnen sind Schulen bekannt, in denen sich die Zeit für die Schulreinigung von 16 auf 8 Stunden reduziert hat. Kinder nehmen keine Getränke zu sich, damit sie nicht auf die verdreckten Toiletten müssen, und Schulleiter schicken die Kinder wegen unhaltbarer hygienischer Zustände wieder nach Hause. Bürgerbegehren gegen dreckige Schulen in Neukölln weiterlesen

Kiez statt Kies

Gemeinsam die »ReißLEINE« ziehen

»Nun sind auch wir dran! Unser Haus in der Leinestraße 8 wurde an die »Aramid GmbH & Co. KG« verkauft.« Dieser »profitorientierte Investor« hat seinen Sitz in Liechtenstein, schreiben die Bewohner des Hauses in einem Flyer, der an allen Haustüren im Schillerkiez hing. »Wir sind Ur- und Wahlneuköllner, Familien, Berufstätige, Erwerbslose, Rentner und Studierenden-WGs. Wir sind hier zu Hause.«
Am 25. August kamen mehr als fünfzig Menschen zum »Hausbankett mit Kundgebung«. Stadtrat Jochen Biedermann nahm ebenfalls teil. Er ist mehr denn je damit beschäftigt zu prüfen, ob der Bezirk oder das Land vom Vorkaufsrecht für die betroffene Immobilie noch Gebrauch machen kann. Im Kern der Forderungen steht »bezahlbarer Wohnraum für alle«. Zusätzlich wird verlangt, die Veräußerung des Gebäudes durch das bezirkliche Vorkaufsrecht« zu verhindern und die »Übernahme unseres Kaufvertrages durch eine städtische Wohnungsbaugesellschaft oder Genossenschaft« durchzusetzen.
Der weiterhin aktuelle Aufruf endet mit »Gemeinsam gegen Verdrängung.« Nachdem der Szenekneipe »Syndikat« gekündigt wurde, entstehen immer mehr Initiativen, die sich vernetzen.

th
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#leine8bleibt.

Schön wie unsere Kiezhausmeister

Miteinander gegen den Müll

In Neukölln wird dem Abfall der Kampf angesagt. Die Bewegung SCHÖN WIE WIR, die 2016 als Initiative des Bezirksamts Neukölln gegründet wurde, setzt ganz auf die Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern, um ein sauberes, nachhaltiges Neukölln zu fördern. Neben Projekten zur Begrünung und Mehrweg-Beratungen werden hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert, die vor Ort im Kiez Hilfe für jegliche Müllprobleme anbieten: Die sogenannten Kiezhausmeister.

Kiezhausmeister mit seinem Fahrzeug.    Foto: me

9.480 Kubikmeter illegal abgeladenen Sperrmüll und Elektroschrott musste die Berliner Stadtreinigung (BSR) vergangenes Jahr allein in Neukölln entsorgen. Ein Spitzenwert in Berlin, allerdings sind die Konsequenzen gar nicht spitze. Abfall im öffentlichen Raum sieht nämlich nicht nur schlimm aus, sondern bedeutet Risiken für Hygiene, Gesundheit und Klima. Schön wie unsere Kiezhausmeister weiterlesen

Vorfahrt fürs Fahrrad

Weserstraße soll fast komplett umgebaut werden

Für Fahrradfahrer in Neukölln wird es zukünftig ein bisschen sicherer und komfortabler. Nachdem bereits im September 2017 die Weser­straße zwischen Kottbusser Damm und Pannier­straße zur Fahrradstraße umgebaut wurde, werden jetzt die Planungen für das zweite Teilstück bis zur Ederstraße in Angriff genommen. Die Weserstraße ist bereits jetzt eine viel genutzte Verbindung zwischen Neukölln und Kreuzberg. Mit der Umwandlung zur Fahrradstraße wird sie zu einer echten Alternative zur gefährlichen Sonnenallee.
Auf einer Fahrrad­straße haben Fahrradfahrer mehr Rechte gegenüber Autofahrern. Sie bestimmen das Tempo und haben Vorfahrt gegenüber den aus den einmündenden Nebenstraßen kommenden Autos. Zudem ist die Straße auch verkehrsberuhigt, also nur für Anlieger frei.
Bei einer Informationsveranstaltung am 7. August im Foyer der Sport- und Quartiershalle auf dem Campus Rütli stellten Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD), Stadtrat für Stadtentwicklung Jochen Biedermann (Grüne) und das beteiligte Planungsbüro die aktuellen Planungen vor.
Es ist vorgesehen, zwischen Pannierstraße und Thiemannstraße das Kopfsteinpflaster durch Asphalt zu ersetzen. Der Abschnitt zwischen Thiemann- und Ederstraße hat bereits eine Asphaltdecke. Die bisherigen Fahrradwege sollen zurückgebaut und zu Autoparkplätzen für die Anwohner werden. Vorfahrt fürs Fahrrad weiterlesen

Für Nachhaltigkeit und Jugendkultur

In den Flughafenkiez fließt wieder Geld für soziale Projekte

In optimistischer Stimmung bewilligte der Quartiersrat Flughafenkiez auf seiner Sitzung am 18. Juni zwei neue Projekte für insgesamt 100.000 Euro. Die Projekte können ab sofort beginnen und bis Juli 2020 laufen. Die Beschlüsse erfolgten nahezu einstimmig. Zum einen geht es um ein nachhaltiges Umweltprojekt »für Jung und Alt«, zum anderen startet ein Kulturprojekt für und mit Schülern und Schülerinnen des Albert Schweizer Gymnasiums.
Das nachhaltige Umweltprojekt setzt hohe Ziele für einen sauberen und grünen Kiez. Am Ende soll eine Vernetzung von jungen und alten Menschen, von Initiativen und lokalen Unternehmen stehen. Die Jugendarbeit ankert an der Boddin Schule.

Gemüse im Pyramidengarten     .Foto: pr

Der »Pyramidengarten« am Columbiadamm wird auch einbezogen. Ein konkretes Ziel ist, zu einem »plastikfreien Kiez« beizutragen und die Sauberkeit zu verbessern. Der Kampagne SCHÖN WIE WIR stehen dafür leider keine Mittel zur Verfügung. Für Nachhaltigkeit und Jugendkultur weiterlesen

Bald wieder Musike in Rixdorf?

Heimatverein möchte Nordneukölln umbenennen

Ein neuer Berliner Ortsteil wäre nicht ungewöhnlich, wie zuletzt Borsigwalde in Reinickendorf. Hilmar Krüger, Vorsitzender des Neuköllner Heimatvereins möchte, dass (Nord-)Neukölln wieder Rixdorf heißt. Ihm wäre es eine Herzenssache, und er verweist dabei auch auf die Historie. »Nord-Neukölln« kann er nicht leiden und bei »Kreuzkölln« sträuben sich ihm die Nackenhaare.

Foto:rr

Der Bezirk Neukölln gliedert sich derzeit in die fünf Ortsteile Britz, Buckow, Rudow, Gropiusstadt und eben (Nord-)Neukölln. Das ist geografisch weitgehend identisch mit jener Stadt, die davor Rixdorf hieß. Hermann Boddin, der damalige Rixdorfer Bürgermeister regte eine Namensänderung an, die schließlich von seinem Nachfolger Kurt Kaiser – und formal auf Anweisung von Kaiser Wilhelm II. – 1912 gegen viel Widerstand durchgebracht wurde. Aus der eigenständigen Stadt Rixdorf (250.000 Einwohner) wurde Neukölln. Dieser Wechsel sollte den schlechten Ruf als Stadt des proletarischen Vergnügens und lockerer Sitten vergessen machen. 1920 wurde Neukölln ein Bezirk von »Groß-Berlin«. Bald wieder Musike in Rixdorf? weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Nr. 209 – Freitag, 12. September 1919
Hilferufe durch Fernsprecher. Die Hilferufe durch Fernsprecher sind zunächst im Bereich der Fernsprechämter 1 und 2 in Charlottenburg (Fernsprech=Vermittlungsstellen Wilhelm und Steinplatz) eingeführt worden. Ein an diese Vermittlungsstelle angeschlossener Teilnehmer, der bei Einbruch, Ueberfall usw. polizeiliche Hilfe herbeirufen will, hat nur nötig, bei der Meldung der Vermittlungsbeamtin das Kennwort »Ueberfall« zu nennen. Er wird dann ohne weiteres mit der zur Hilfeleistung verpflichteten Stelle der Polizei verbunden, welcher er auf Meldung seine Wünsche mitzuteilen hat. Bei den übrigen Vermittlungsstellen Großberlins kann das Verfahren z. Zt. leider noch nicht eingeführt werden, weil die Umgestaltung der Polizei dies noch nicht gestattet. Neuköllner Alltägliches weiterlesen