Aus allen Wolken fallen

Miriam Höllers Kampf zurück ins Leben

Der Titel des Buches klingt zunächst missverständlich. Bei der Lektüre des Werkes wird aber von Anfang an klar, dass Miriam Höller nicht für Ungerechtigkeit plädiert, sondern dafür, die Gestaltung des Lebens aktiv und positiv in die eigenen Hände zu nehmen. Sie erzählt ihre eigene Geschichte und verbindet das mit reflektierenden und ermutigenden Ratschlägen.
Das Buch liest sich spannend wie ein Bildungsroman
Ihr berufliches und privates Leben kleidet sie traumhaft aus, als Realität harter Arbeit. Mit Achtzehn gelingt ihr der internationale Durchbruch als Stuntfrau, sie sieht sich dabei als »die eigentliche Heldin«. Obwohl sie als blonde Frau einmeterachtzig groß ist, etabliert sie sich auf Anhieb als »Die Frau mit den Feuerflügeln« und kreiert ihre eigene Mode. Dann passiert bei einem Fotoshooting für Damenunterwäsche ihr schwerer Unfall. Sie stürzt ab und und bricht sich beide Füße. Einige Monate später stürzt ihr Lebensgefährte, der österreichische Air Race Pilot Hannes, mit dem Hubschrauber tödlich ab. Schwere Trauer und Depression folgen. Und der Wendepunkt kommt.
Miriam Höller arbeitet an ihrer körperlichen Genesung, doch ebenso intensiv an ihrer mentalen Heilung aus dem tiefen Loch der Depression.
Durch ein intaktes familiäres und freundschaftliches Umfeld, durch starkes Training für die geplante »Zeppelinnummer« ergreift sie ihr aktives Leben wieder.
In ihrem Buch reflektiert sie über das enge Zusammensein von Tod und Leben in eindrücklicher Weise. Es geht darum, ein Leben bestmöglich zu verwirklichen, welches zu jedem Menschen passt und ein Ziel verfolgt. Das klingt trivial, doch Miriam Höller erklärt, wie elementar eigenverantwortliches Leben ist.
Jetzt tritt sie als Motivationsrednerin auf großen Bühnen und erfolgreich in Internet auf. In einer Talkshow wurde sie gefragt: »Neu verliebt sind Sie auch?« »Ja, neu verliebt bin ich auch«.

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Miriam Höller, Das Leben ist ungerecht und das ist gut so. Econ Paperback 2025, 318 Seiten, 16,99 Euro