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Archiv für den Monat: März 2025
Neuköllner Puppentheater-Museum vor dem Aus
Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen
Seit 30 Jahren können große und kleine Puppenliebhaber märchenhafte Stunden mit Kasper, Zauberern, Rittern, Edelfrauen, Clowns, Hexen und Teufeln im Puppentheater-Museum in der Karl-Marx-Straße verbringen. Zahllose Handpuppen, Stabfiguren und Marionetten aus aller Welt – darunter auch echte Raritäten – sind hier versammelt. Mehr als 500 Theaterpuppen aus verschiedenen Epochen und Ländern hat der 2018 verstorbene Künstler Nikolaus Hein hier zusammengetragen.
Das Museum ist aber nicht nur ein Ausstellungsort, sondern auch ein Aufführungs- und Mitmachort. Auf einer kleinen Bühne werden regelmäßig Theaterstücke für Kinder und Erwachsene aufgeführt, die von unterschiedlichen Künstlern verantwortet werden. Neuköllner Puppentheater-Museum vor dem Aus weiterlesen
Voll Gut!
Vom Gelände der früheren Kindl-Brauerei geht weitere Belebung für das kulturelle, soziale und nachbarschaftliche Leben in Neukölln aus. Eine gemeinnützige Stiftung ermöglicht es einer Genossenschaft und wichtigen Initiativen, den Keller der Brauerei neu zu gestalten. Ein Erbbaurechtsvertrag sichert die Nutzung über 99 Jahre ab.
An der Rollbergstraße entsteht somit ein weiteres Projekt, welches ein Highlight für Neukölln, Berlin und auch die gesamte Republik darstellt, nach dem »Spore und dem »Publix« an der Hermannstraße.
Alle drei Gebäude sind durch Stiftungen ermöglicht worden. Das stellt sicher, dass die dortigen Mieten erschwinglich bleiben.
Angesichts dessen, dass anderweitig private Investoren die Gewerbemieten in die Höhe treiben, um maximalen Gewinn zu erzielen, braucht Neukölln solche Initiativen.
Thomas Hinrichsen
Wahlsensation in Neukölln
Ferat Koçak gewinnt das Direktmandat für die Linke
Neukölln hat bei der Bundestagswahl für eine veritable Überraschung gesorgt. Das erste Mal konnte die Linke mit ihrem Kandidaten Ferat Koçak in einem ehemals westberliner Wahlkreis ein Direktmandat erringen.
Mit 30,0 Prozent der Erststimmen hat er den Wahlkreis Neukölln gewonnen – ein Sieg, mit dem kaum jemand gerechnet hatte und der wohl auch auf den intensiven Haustürwahlkampf zurückzuführen ist. Mehr als 2.000 Aktive haben an über 139.000 Haustüren geklingelt und mit den Menschen im Bezirk gesprochen, heißt es von Seiten der Linken.
Erst 10,3 Prozentpunkte hinter Koçak folgt Ottilie Klein von der CDU mit 19,7 Prozent. SPD-Mann Hakan Demir, der bei der letzten Bundestagswahl das Direktmandat noch klar gewonnen hatte, schaffte es mit 18,8 Prozent nur auf den dritten Platz. Der Grüne Andreas Audretsch liegt bei 11,1 Prozent. Robert Eschricht von der AfD bekam 13 Prozent. Wahlsensation in Neukölln weiterlesen
Die U18 Jugend hat gewählt
Neuköllner Ergebnis unterscheidet sich klar vom Bundestrend
In Deutschland leben rund 14 Millionen Menschen unter 18 Jahren; die sind nicht wahlberechtigt. Damit auch sie ihre politischen Wünsche äußern können, werden vor jedem offiziellen Wahltermin außerschulisch U/18 Wahlen und an schulischen Einrichtungen Juniorwahlen abgehalten. 2025 gaben bundesweit 166.443 junge Menschen in 1.812 Wahllokalen ihre Stimme ab. In Berlin taten in 208 Wahllokalen das 31.359 und in Brandenburg gingen 5.259 junge Menschen in 51 Wahllokalen abstimmen.
Ihre Wahlergebnisse sind bei weitem nicht repräsentativ, da nicht automatisch alle Jugendlichen Zugang zu Wahlurnen oder Informationen dazu hatten. Angenommen, dass überwiegend nur die fünf ältesten Jahrgänge aller U18 Jugendlichen gewählt haben, wären das immer noch 3,5 bis vier Millionen Menschen. Somit lag die bundesweite Wahlbeteiligung bei etwa 4,5 Prozent. Dennnoch geben die Ergebnisse schon Aufschluss darüber, was diese Jugendlichen derzeit so bewegt. Die U18 Jugend hat gewählt weiterlesen
Gegen Hass und Hetze
BVV unterstützt queere Lokale
Mit einer Entschließung hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in ihrer Sitzung vom 26. Februar die Übergriffe auf die queeren Lokale »Das Hoven« und »Kleine Freiheit« verurteilt und die Sicherheitsbehörden aufgerufen, die Bedrohungslage ernst zu nehmen. Mehrmals wurde dort eingebrochen, das Restaurant verwüstet und die Mitarbeitenden queerfeindlich beleidigt, angegriffen und verletzt. Fassade und Scheiben wurden mit SS-Runen beschmiert. »Menschenhass und rechtsextremes Gedankengut haben in diesem Bezirk keinen Platz«, heißt es.
Die CDU hatte einen Änderungsantrag eingebracht, in dem der Appell an die Sicherheitsbehörden fehlte, weil das unterstelle, dass die Polizei nicht aktiv werde.
Schließlich wurde der Ursprungsantrag mit 27 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen der 43 anwesenden Bezirksverordneten verabschiedet:
Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken wurde ein Antrag der CDU abgelehnt, der forderte, »vor Umsetzung von Kiezblocks die Stellungnahmen von Rettungskräften in den Fachausschüssen vorzulegen«. Es sei bedenklich, wenn Feuerwehreinsätze nicht stattfinden können, weil Poller im Weg stehen, sagte Elfi Manteuffel (CDU). Die Planungen wurden in einem langen Prozess mit allen Beteilgten durchgeführt, einschließlich der Feuerwehr, begründete Marko Preuß (SPD) die Ablehnung. Dazu seien auch die Bezirksverordneten eingeladen. Der Antrag sei eher ein Versuch, das Konzept der Kiezblocks zu Fall zu bringen.
mr
Sie musste sterben, weil sie selbstbestimmt leben wollte
Gedenken an Hatun Aynur Sürücü
Vor zwanzig Jahren wurde Hatun Aynur Sürücü in Berlin auf offener Straße von ihrem eigenen Bruder erschossen, weil sie sich gegen die patriarchalen Strukturen ihrer Familie auflehnte, sich aus einer Zwangsehe befreite, eine Ausbildung machte, sich eine Zukunft aufbaute und ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Er wollte nach eigener Angabe die Ehre der Familie wieder herstellen.
In einer von den Bezirksämtern Tempelhof-Schöneberg und Neukölln gemeinsam organisierten Gedenkveranstaltung im Check-In des Tempelhofer Flughafens wurde am 6. Februar an die Frau erinnert, die im Alter von 23 Jahren ihr Leben lassen musste.
»Das Gedenken an Hatun Sürücü ist eine Mahnung an uns alle, Gewalt gegen Frauen entschieden entgegenzutreten. Mit diesen Gedenkveranstaltungen wollen wir nicht nur an sie erinnern, sondern auch auf die fortwährende Dringlichkeit hinweisen, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen«, sagte Jörn Oltmann, Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg. Sie musste sterben, weil sie selbstbestimmt leben wollte weiterlesen
Kein Müll mehr auf den Straßen von Neukölln?
Einweg-Verpackungssteuer könnte helfen
Neukölln gilt als der dreckigste Bezirk Berlins. Warum ist das so und wie stehen die Aussichten auf Besserung?
Es gibt viele Möglichkeiten zu müllen, zum Beispiel: Was sich tagsüber im Auto angesammelt hat, fliegt abends in die Gosse. Vom Imbiss landen die Pappen auf Fensterbrettern, Verteilerkästen oder an Bäumen. Der Müll wird neben dem Müllcontainer abgelegt, der wegen zugeparkter Ausfahrt nicht abgeholt wird.
Beliebt für den Abwurf ist auch die Umgebung von Bushaltestellen, wo die Imbissdichte am höchsten ist. Hier hat die BVG vor einigen Jahren den Abbau der Papierkörbe verfügt, um den Müll von den Fahrplänen fernzuhalten.
Die BSR versucht neben den orangenen Abfallbehältern – in Parks und im Wald auch hüfthoch in giftgrün oder grau – mit immer größer werdendem Volumen vergeblich nachzukommen.
Angebote zum Sperrmüll sind unzureichend beziehungsweise werden eher missverstanden. Kein Müll mehr auf den Straßen von Neukölln? weiterlesen
Wenn der Kochherd schweigt
»Die Linke« fordert Verbot von Energiesperren
»Es bleiben zunehmend Kartoffeln in der Kiste liegen.« Das berichtet Uschi Sachs von der Berliner Tafel der »taz«. Sie vermutet, es liege an Energiesperren. In die Neuköllner Magdalenkirche »kommen auch immer mehr Alte«. In der Praxis leiten GASAG und Vattenfall ab einen Zahlungsverzug von 150 Euro den Sperrprozess ein. Bei der Ankündigung der Sperrung lag der Rückstand der Haushalte im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 1.118 Euro.
Insgesamt ist 2024 die Zahl der Abschaltungen in Berlin drastisch auf 9.731 Stromsperren gestiegen, die Gassperren gingen leicht auf 1.130 zurück. Vattenfall drohte letztes Jahr insgesamt 57.580 Haushalten die Sperre an. Es zeigt sich ein Anwachsen der Energiearmut.
Das ergab eine Anfrage der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus an den Senat. Wenn der Kochherd schweigt weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Sonntag, 1.3.1925
Aus Anlaß des Hinscheidens des Herrn Reichspräsidenten Ebert hatten gestern die öffentlichen und zahlreiche Privatgebäude Neuköllns halbmast geflaggt. Die Todesnachricht wurde in Neukölln außerordentlich schnell bekannt. Schon um 10.30 Uhr konnten wir durch Aushang vor unserer Geschäftsstelle die Trauerkunde mitteilen, die allenthalben herzliche Teilnahme hervorrief. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Vollgut Genossenschaft schafft lebendiges Zentrum
Komplex am Rollberg bringt Organisationen zusammen
Für den Brauereikeller auf dem Kindl-Gelände ist Ende 2024 ein Erbbaurechtsvertrag über die kommenden 99 Jahre unterschrieben worden. Vertragspartner sind die Vollgutgenossenschaft und die Eigentümerin von Grund und Boden, die gemeinnützige Stiftung Edith Maryon, die dies möglich gemacht hat. Die Ausrichtung der Genossenschaft ist gemeinnützig und gemeinwohlorientiert. Es gibt bereits zahlreiche Mitglieder aus den Bereichen Kultur, Handwerk, Kunst, Bildung, Produktion, Sport und Soziales. Zwar sind schon 90 Prozent der Flächen vergeben, aber für die verbleibenden zehn Prozent können sich noch Interessenten bewerben.
Die Mitglieder sind zu großen Teilen etablierte Organisationen aus der queeren, migrantischen und Kulturszene. So ist das »SchwuZ« seit 45 Jahren ein bedeutender Ort für queere Kultur und Community-Arbeit. Auch die »filmArche«, die größte selbstorganisierte Filmschule Europas, wird im Vollgut ein neues Zuhause finden. Ergänzt werden die kulturellen Angebote durch beispielsweise einen Sportraum von der Muay-Thai-Gruppe der Naturfreunde Berlin sowie lokales Handwerk, darunter eine Holzwerkstatt und eine Textildruckerei. Vollgut Genossenschaft schafft lebendiges Zentrum weiterlesen
Förderungfürs Ehrenamt
Engagierte Menschen, Initiativen oder Vereine aus Neukölln können für ihr ehrenamtliches Projekt im Kiez ab sofort Fördermittel in Höhe bis zu 3.500 Euro beim Bezirksamt Neukölln beantragen. Das Bezirksamt Neukölln unterstützt ehrenamtliche Vorhaben im Kiez im Rahmen des FEIN-Programms.
Das Programm ist auf eine große Bandbreite an Projekten ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt auf ehrenamtlichem Engagement, und das Vorhaben findet im (halb)öffentlichen Raum zur Stärkung der Gemeinschaft in Neukölln statt. Die Fördermittel können ausschließlich für Sachmittel, nicht für Honorar- oder Personalkosten eingesetzt werden. Es sind zudem nur Projekte förderfähig, die außerhalb von Quartiersmanagement-Gebieten umgesetzt werden.
pm
Weitere Informationen zum FEIN-Programm, den Fördervoraussetzungen sowie das Antragsformular finden Sie unter: www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/beauftragte/eu-angelegenheiten/artikel.788512.php
Anträge können zu zwei Fristen bis zum 15. März 2025 und bis zum 31. Mai 2025 beim Bezirksamt eingereicht werden.
Per E-Mail an: fein@bezirksamt-neukoelln.de
Filme, Fetisch, Frühstück und Fassbiere
Wo Weserkiez den Wildenbruch trifft
Dass die Weserstraße sich seit vor rund 20 Jahren zu einer attraktiven, vielfältigen Verlustigungsmeile entwickelt hat, ist längst international und manchem Anwohner leidlich bekannt. Auf den 1,7 Kilometern finden sich doch aber auch Ecken, wo das Zusammenspiel der Zeitgeiste noch ein Quäntchen mehr zu Tage und Nachte tritt –und beflügeln kann. An der Kreuzung zur nach Ernst Adem von Wildenbruch, einem vor 180 Jahren in Beirut geborenen Schriftsteller und Diplomaten, benannten Straße, werden fast rund um die Uhr alle Sinne bespielt.
Das »Wolf Kino«, im Februar 2017 eröffnetes Kiez-Programmkino mit zwei kuscheligen Sälchen und Berlinale-Bedeutung, ist auch kommunikatives Barcafé samt Mittagstisch. Die Filmauswahl ist qualitativ top und blockbusterfern, hier stehen das zeitgenössische künstlerische Filmschaffen, Historisches und kuratierte Programme, auch für Kinder, im Vordergrund. Ein Muss für Cinephilisten.
Das »Café Bäckerei Mona Lisa« gegenüber befriedigt schon morgens ab 7 Uhr solide jedwede Kaffee-, Kuchen-, Frühstücks-, Suppen-, Saft-, Vegan- oder Haferwünsche; hip, weil unbemüht unhip. Filme, Fetisch, Frühstück und Fassbiere weiterlesen
In Rudow ist Musike
Empfehlung von Fred Haase
Die Alte Dorfschule Rudow ist seit mehr als 20 Jahren eine feste Größe im Kulturbetrieb. Das 1890 errichtete Gebäude ist Berlins zweitältester erhaltener Schulbau im neugotischen Stil. Im Frühjahr 2001 endete der reguläre Schulbetrieb; es begann ein neuer Abschnitt für das geschichtsträchtige Bauwerk.
Die Räumlichkeiten werden von dem ehrenamtlich arbeitenden Verein »Alte Dorfschule Rudow e.V.«, der Volkshochschule, der Musikschule und dem Rudower Heimatverein, der in der ehemaligen Turnhalle seine Ausstellungen zeigt und historische Vorträge organisiert, genutzt.
Die Angebote durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter bieten eine große Vielfalt an kulturellen Aktivitäten und sind Garant für abwechslungsreiche Stunden. Klassik, Blues, Folk, Chanson werden mehrmals im Monat durch wunderbare Konzerte mit tollen Musikern geboten. Es gibt auch zwei bis drei große Open-Air-Konzerte im Hof der Dorfschule. Bei Kindern und Eltern sind die Veranstaltungen mit Kindertheater, Puppenspieler oder Zauberer an Sonntagnachmittagen sehr beliebt. In Rudow ist Musike weiterlesen
Neukölln-tschechische Erinnerung
Eine neue Wanderausstellung braucht Unterstützung
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Aus diesem Anlass wollen »Komed e.V« (Strohballrollen-Organisatoren) und die »Freunde Neuköllns« zusammen mit den tschechischen Partnerstädten von Neukölln (Prag-5 und Usti nad Orlici) eine Wanderausstellung erstellen, die sich auf historische Orte fokussiert, an denen wir im Alltag vorbeigehen. In Neukölln sind das unter anderem das 1945 gesprengte Karstadt-Gebäude, das Frauen-KZ in der Sonnenallee oder das kirchliche »Friedhofslager« an der Hermannstraße. In Prag wurden 9.801 Kirchenglocken aus Böhmen und Mähren gesammelt, um sie zu Kanonen einzuschmelzen. Begleitet wird die Ausstellung von Begegnungen aus beiden Ländern.
Zur Ko-Finanzierung wurde bei der Volksbank eine Crowdfunding-Aktion gestartet, bei der die Bank jede Spende verdoppelt. Auf diese Weise sollen 5.000 Euro durch 50 Personen bis zum 16. März zusammenkommen.
Jetzt ist die geneigte Leserschaft gefragt, denn es fehlen noch etliche Leute, die das Projekt unterstützen.
Und so geht’s: Auf www.viele-schaffen-mehr.de/Projekte/Übersicht, nach »Niemals wieder!« suchen und spenden.
Jeder einzelne Euro zählt.
pm
Aus allen Wolken fallen
Miriam Höllers Kampf zurück ins Leben
Der Titel des Buches klingt zunächst missverständlich. Bei der Lektüre des Werkes wird aber von Anfang an klar, dass Miriam Höller nicht für Ungerechtigkeit plädiert, sondern dafür, die Gestaltung des Lebens aktiv und positiv in die eigenen Hände zu nehmen. Sie erzählt ihre eigene Geschichte und verbindet das mit reflektierenden und ermutigenden Ratschlägen.
Das Buch liest sich spannend wie ein Bildungsroman
Ihr berufliches und privates Leben kleidet sie traumhaft aus, als Realität harter Arbeit. Mit Achtzehn gelingt ihr der internationale Durchbruch als Stuntfrau, sie sieht sich dabei als »die eigentliche Heldin«. Obwohl sie als blonde Frau einmeterachtzig groß ist, etabliert sie sich auf Anhieb als »Die Frau mit den Feuerflügeln« und kreiert ihre eigene Mode. Dann passiert bei einem Fotoshooting für Damenunterwäsche ihr schwerer Unfall. Sie stürzt ab und und bricht sich beide Füße. Einige Monate später stürzt ihr Lebensgefährte, der österreichische Air Race Pilot Hannes, mit dem Hubschrauber tödlich ab. Schwere Trauer und Depression folgen. Und der Wendepunkt kommt.
Miriam Höller arbeitet an ihrer körperlichen Genesung, doch ebenso intensiv an ihrer mentalen Heilung aus dem tiefen Loch der Depression. Aus allen Wolken fallen weiterlesen
Frauenpower in der Kunst
Neuköllner Kunstpreis setzt Zeichen für Anerkennung
In einer feierlichen Zeremonie im Heimathafen Neukölln wurde am 14. Februar der Neuköllner Kunstpreis vergeben. Mit diesem Preis würdigt der Fachbereich Kultur in Kooperation mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e.V. und der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH seit 1917 die herausragende Kunstproduktion in Neukölln.
Aus rund 100 Bewerbungen von Künstlern, die in Neukölln leben oder arbeiten, hat die fünfköpfige Fachjury insgesamt acht Künstlerinnen nominiert. Das Besondere in diesem Jahr: Es wurden ausschließlich Frauen ausgewählt, ein bedeutendes Zeichen für die Anerkennung und Förderung weiblicher Kunstschaffender. Frauenpower in der Kunst weiterlesen
»Neo-Pastorale«
Flora und Fauna sind nicht nur romantisch
Im Eingangsraum zur aktuellen Ausstellung »Neo-Pastorale« im Kunstverein Neukölln fällt sofort eine große Installation von Heiko Sievers auf. Ein überdimensionierter Regenwurm hängt an einem Haken, gehalten durch einen Gummiring. Er erreicht einen pyramidenförmigen Haufen schwarzer Erde nicht, Erde, in der er einst gewühlt haben mag. Es mutet an, als hinge er an einem Fleischerhaken.
Rechts an den Wänden geht es farbig zu. An zwei Wänden ist die zärtliche Collage von Marte Kiessling zu sehen, eine bunte Pflanzenwelt, niedlich anmutend. Allerdings hat die Künstlerin die Collage aus Plastikabfällen geformt. Können Menschen vielleicht auch ihre Schäferstündchen in künstlicher Natur abhalten, so die Frage. »Neo-Pastorale« weiterlesen
Neuköllner Zeitreise
Friedhöfe als Spiegel der Geschichte
2025 ist das Jahr der Britzer Jubiläen. Im Rahmen der »650 Jahre Britz« gibt es eine Vielzahl von erinnerungswürdigen Ereignissen. In diesem Rahmen stehen die Führungen der 15. Neuköllner Zeitreise über die Britzer Friedhöfe. An dieser Stelle soll die Aufmerksamkeit auf dem Friedhof an der Buschkrugallee liegen.
1875 wurde der Friedhof angelegt. Notwendig wurde der Schritt durch das starke Bevölkerungswachstum von Rixdorf, das auf dem Weg von einem verschlafenen Bauerndorf zu einer Großstadt war. Das führte unweigerlich zu der Anlage eines neuen Friedhofs. Der Friedhof an der Kirchhofstraße reichte nicht mehr aus. Da die Grundstückspreise innerhalb der Rixdorfer Gemarkung zu hoch waren, entschied sich die Rixdorfer Gemeinde-Vertretung zum Erwerb eines Grundstücks in Britz. Diese Entscheidung wurde konträr diskutiert, weil die Entfernung kritisiert wurde. Neuköllner Zeitreise weiterlesen
Basteln mit Rolf
Schmetterlingslesezeichen
Für die, die heute noch Bücher lesen, hier ein Lesezeichen. Es braucht ein Blatt weißes Papier, ein Lineal, einen Bleistift, Farben, eine Schere und Lust zum Pfriemeln.
Zuerst ein Quadrat zeichnen, Seitenlänge 4 cm, ausschneiden und mittig falten. Auf dieses Rechteck (4 cm x 2 cm) einen halben Schmetterling mit dem Körper zur gefalteten Seite zeichnen. Ausschneiden (unsere Schablone). Nun ein Rechteck zeichnen (10 cm x 1,5 cm). Rechts wie links unsere Schablone (Foto) anlegen und den Umriss malen, die Hälften konturieren und bemalen. Nach dem Trocknen alles ausschneiden und mittig so falten, dass die Bilder aufeinander liegen. Beide Flügelhälften so auffalten, dass nun der ganze Falter sichtbar ist. Wird das darunter liegende Lesezeichen ganz in ein Buch gesteckt, schaut oben oder an der Seite nur der Schmetterling raus. Beim Auseinanderziehen der Flügel öffnet sich das Buch.
Hilfe? rolf(at)kuk-nk.
Erfolg mit Trauerflor
Tasmania startet mit Sieg – Ehrenpräsident verstorben
Trotz der laufenden Vorbereitung stand im Februar der Fußball beim »SV Tasmania« weniger im Mittelpunkt. Das lag zum einen an der traurigen Nachricht, dass Ehrenpräsident Detlef Wilde am 7. Februar nach längerer Erkrankung im Alter von 75 Jahren verstorben war.
Nicht nur in seiner Zeit als Präsident der Neuköllner, die alleine zwei Jahrzehnte andauerte, sondern auch in anderen Tätigkeiten bis hin zum Jugendtrainer machte sich Wilde um den Verein verdient. Und ja, als Vereinschef sprang er auch finanziell ein, wenn sein Herzensverein mal in der Klemme steckte. Als »Präsi« war er dabei der Typ alter Schule, mit Prinzipien und Konsequenz – Spieler, die nur auf möglichst hohe Zahlungen aus waren, hatten bei ihm keine Chance. Dafür war auf Wildes Zusagen und Handschlag stets Verlass. Im Angesicht der aufkommenden Erkrankung und seiner Folgen reichte er 2020 das Zepter weiter und suchte seinen Nachfolger Almir Numic mit aus, um Tasmania in gute Hände weiterzugeben. Bei der 50-Jahr-Feier drei Jahre später mit Vertretern des Bezirks im Werner-Seelenbinder-Sportpark hatte er bereits unverkennbar zu kämpfen, so dass sein Tod nun – wenn man das so sagen darf – auch den Aspekt der Erlösung mit sich gebracht haben dürfte. Erfolg mit Trauerflor weiterlesen
Petras Tagebuch
Wer den Schaden (nicht) hat…
Meine Waschmaschine ging kaputt. Da ich eine »Eumenia« habe, ein österreichisches Modell, das schon seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt wird, machte ich mich auf die Suche nach Mechanikern, die sich auf diese Marke spezialisiert haben. Ich wurde fündig.
Ein Anruf, und ein zeitnaher Termin wurde vereinbart. Pünktlich zum Termin rief mich die Firma an und sagte mir, dass der Kollege erstmal schnell ins Krankenhaus muss, denn er habe einen Starkstromschlag abbekommen. Das habe ich gut verstanden.
Eine Stunde später waren diese beiden Herren in meiner Wohnung. Bevor sie sich die Waschmaschine ansahen, entdeckten sie einen Wasserschaden in der Wand, durch die die Wasserleitungen gelegt sind. Und tatsächlich: Ich fühlte an der Wand Feuchtigkeit. Das versetzte mich in Angst und Schrecken, denn ich wollte nicht als Verursacher eines größeren Wasserschadens im Haus verantwortlich sein. Petras Tagebuch weiterlesen