Neues Jahr, neue Regelungen

Das ändert sich im neuen Jahr

 

Das neue Jahr bringt einige Entlastungen, aber auch viele Kostensteigerungen.
So gibt es fünf Euro Kindergeld mehr pro Kind, der Kinderfreibetrag bei der Einkommensteuer erhöht sich um 60 Euro auf 3.336 Euro bei Alleinerziehenden oder 6.672 Euro bei verheirateten Paaren. Das Wohngeld Plus steigt ebenfalls, im Schnitt um 15 Prozent oder 30 Euro pro Haushalt. Zudem sollen mehr Menschen überhaupt einen Anspruch haben. Dafür werden die Einkommensgrenzen und anrechenbaren Mieten angehoben.
Beim Bürgergeld und bei der Sozialhilfe gibt es 2025 eine Nullrunde. Es bleibt bei 563 Euro für Alleinlebende, 506 Euro je Partner in Bedarfsgemeinschaften und in den anderen Stufen entsprechend.
Für Rentner gibt es voraussichtlich ein Plus von 3,5 Prozent. Die genaue Höhe legt das dann amtierende Kabinett erst im Frühjahr fest.
Bei der Einkommensteuer steigt der Grundfreibetrag fürs Gesamtjahreseinkommen pro Steuerzahler um 312 Euro auf 12.096 Euro.
Der gesetzliche Mindestlohn wird von 12,41 Euro auf 12,82 Euro brutto pro Stunde erhöht. Dadurch erhöht sich auch der mögliche Verdienst im Minijob von 538 auf 556 Euro im Monat (6.672 Euro im Jahr).
Deutlich steigen die Beitragsbemessungsgrenzen in der allgemeinen Rentenversicherung (8.050 Euro im Monat) und gesetzlichen Krankenversicherung (5.512,50 Euro) sowie die GKV-Versicherungspflichtgrenze (6.150 Euro). Dadurch sollen sich Besserverdienende stärker an der Sozialversicherung beteiligen.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erhöht ab Januar den Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen noch zum allgemeinen Beitragssatz erheben können, um 0,8 auf durchschnittlich 2,5 Prozent. Jede Kasse entscheidet, ob und wie stark sie ihn anhebt.
Auch die Pflegeversicherung (SPV) verteuert sich um 0,2 Punkte auf 3,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen. Für Kinderlose erhöht er sich auf 4,2 Prozent. Familien zahlen weniger: gestaffelt von 3,6 Prozent mit einem Kind bis 2,6 Prozent ab fünf Kindern.
Voraussichtlich ab März wird die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit eingeführt. Darin lassen sich Angaben zu Erkrankungen speichern, wie Arztbriefe, Befunde und Medikamente, was für bessere Behandlung und Transparenz sorgen soll.
Amalgam-Zahnfüllungen dürfen ab Januar nicht mehr eingesetzt werden. Es sind nur noch quecksilberfreie Alternativen erlaubt. Ausnahmen gibt es nur, wenn Amalgam-Füllungen medizinisch unbedingt erforderlich sind.
Das Deutschlandticket kostet ab Januar 58 statt 49 Euro. Es gilt wie bisher bundesweit für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr, aber nicht für Fernzüge (IC, ICE). Das Abonnement ist monatlich kündbar.
Zugfahren im Fernverkehr wird ebenfalls teurer. Spar- und Supersparpreise bleiben, doch ihre Flexpreise hat die Deutsche Bahn um durchschnittlich 5,9 Prozent erhöht. Stornieren oder Umbuchen ist nur noch bis acht Tage vor Abfahrt kostenlos. Ab sieben Tagen davor kostet es zehn Euro, am Reisetag 30 Euro.
Auch die Post erhöht ihre Preise für das Porto von Briefen und Paketen. Standardbrief und Postkarte kosten dann einheitlich 95 Cent. Dafür darf die Post länger unterwegs sein. Erst am dritten Tag nach Einwurf müssen 95 Prozent der Sendungen ankommen – statt wie bisher am ersten oder zweiten.
Pakete und Päckchen werden ebenfalls teurer. Dafür dürfen die Zusteller sie nur noch in unmittelbarer Nachbarschaft abgeben.
Bis zum 19. Januar müssen Autofahrer aktiv werden. Wer ab 1971 geboren ist und einen alten Papier-«Lappen« in rosa oder grau hat, muss bei der Führerscheinstelle die EU-einheitliche, fälschungssichere Plastikkarte beantragen.
Ausgediente Textilien, selbst defekte, gehören in Altkleidercontainer oder zu Sammelstellen. So soll mehr recycelt werden. Es ist weiterhin nicht verboten, die kaputten Sachen im Restmüll zu entsorgen, aber es wird ausdrücklich nicht empfohlen, denn was im Restmüll landet, wird nur verbrannt.
Jedes Jahr entstehen in der EU durch entsorgte und ungenutzte Ladegeräte rund 11.000 Tonnen Elektroschrott. Ab 2025 gibt es laut einer EU-Richtlinie nur noch einen Anschluss: USB-C, der für alle Smartphones, Tablets und andere mobile Kleingeräte passt.

mr