Ein Aufruf von Thomas de Vachroi
Es ist wichtig, dass wir uns um obdachlose und Menschen in Not kümmern, nicht nur während der Kältesaison, um ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten.
Obdachlosigkeit/Wohnungslosigkeit ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesundheitliches Problem. Wohnungslosigkeit kann ebenso wie Obdachlosigkeit Krankheiten befördern.
Weil die Betroffenen Tag und Nacht draußen verbringen, werden sie krank.
Weil es keinen Ort gibt, an dem sie sich erholen können, werden sie nicht mehr gesund.
Ein nicht zu unterschätzende Faktor ist die Nahrungsmittelaufnahme. Teils aus Müllcontainern oder sogar weggeworfene Nahrungsmittel in Parkanlagen werden gegessen.
Obdachlose und arme Menschen sind nicht nur akut psychisch belastet, sondern sie altern schneller, sind öfter verletzt und verschleppen Infektionen. Viele trinken Alkohol oder nehmen andere Drogen; oft, um Schmerzen und Probleme zu verdrängen. Obdachlose und Menschen in Not gehören zu den ungesündesten Menschen in unserer Stadt und brauchen den dringenden und notwendigen Schutz unserer Gesellschaft.
Die Gemeinschaft und Solidarität unserer kirchlichen Gemeinden ist stark, doch alles schaffen wir auch nicht. Wir brauchen die guten Kräfte der Wohlfahrtsverbände, der ehrenamtlichen Helfer, der Wirtschaftsverbände und andere gesellschaftliche Gruppierungen.
Die Not zu lindern, Hilfe anzubieten, sowie den Menschen eine neue Perspektive aufzuzeigen, um am gesellschaftlichen Leben wieder teilzunehmen, das ist unsere Verantwortung als Staat und Gesellschaft. Dies sowohl auf lokaler, regionaler Ebene, aber vor allem auch in unserem Land.
Was können wir tun und wie können wir helfen?
Warme Getränke bereitstellen:
Organisiert gemeinsam mit örtlichen Behörden, Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfern die Bereitstellung von Ausgabestellen in der Nähe von Obdachlosenunterkünften, Parks und anderen Orten, an denen sich obdachlose Menschen aufhalten. Es ist wichtig, dass diese Stellen regelmäßig, wenn es geht, aufgesucht werden.
Wohltemperierte Bereiche schaffen: Identifiziert Bereiche, die Wärme spenden, wie zum Beispiel, öffentliche Gebäude und stellt sicher, dass obdachlose Menschen Zugang zu diesen Orten und Plätzen haben. Ihr könnt auch, wenn möglich, Flyer und Informationsmaterialien in nahen Geschäften auslegen.
Wärmestuben einrichten: Versucht in Gemeindezentren, Kirchen oder anderen geeigneten Räumlichkeiten temporäre Wärmestuben einzurichten, um obdachlosen Menschen einen sicheren Ort zu bieten der Kälte zu entkommen.
Hautschutzmittel bereitstellen: Spendet Hautcremes wie z.B. Nivea Fettcreme sowie Mützen, Handschuhe und Schals an obdachlose Menschen. Hautschutzcreme ist gerade in der Kältesaison wichtig, um Risse auf der Haut zu vermeiden, die dann unweigerlich zu gesundheitlichen Problemen führen.
Sensibilisierung und Information: Führt Aufklärungskampagnen durch, um obdachlose Menschen über die Risiken von Kältebelastung und die Maßnahmen, die sie ergreifen können, zu informieren. Verteilt Informationsmaterialien und bietet Beratungen an, um ihnen beispielsweise beizubringen, wie sie sich vor Kälte schützen können.
Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen: Arbeitet mit Hilfsorganisationen zusammen, die sich auf die Unterstützung von obdachlosen Menschen spezialisiert haben. Sie können möglicherweise zusätzliche Ressourcen und Fachkenntnisse bereitstellen, um die Kältehilfe zu verbessern. (siehe auch Wärmebusse einiger Organisationen)
Notfallmaßnahmen: Entwickelt einen Notfallplan für extreme Kälte, der die Evakuierung von gefährdeten obdachlosen Menschen in wärmere Umgebungen ermöglicht. Koordiniert euch mit Notdiensten und Einrichtungen wie Krankenhäusern, Polizei und Feuerwehr, um im Notfall schnelle Hilfe zu gewährleisten.
Freiwilligenarbeit fördern: Ermutigt freiwillige Helfer, sich an der Kältehilfe für obdachlose Menschen zu beteiligen. Dies kann die Bereitstellung von warmen Getränken und Speisen, die Verteilung von Wärmedecken (Isolierdecken) oder die Unterstützung bei der Einrichtung von wärmenden Bereichen umfassen.
Forderungen an die Politik:
Bekämpfung der Armut mit jeweils festgelegten Staatsbudgets
• Das Recht auf Wohnen per Gesetzeslage zu beschließen!
• Das Recht auf existenzielle Versorgung! (Energie und Wasser)
• Die Unterbringung der Obdachlosen/Wohnungslosen in bereitgestellte würdevolle Unterkünfte!
• Eine garantierte medizinische und soziale Betreuung!
• Abgabe von überschüssigen Nahrungsmitteln und Kampf gegen die Vernichtung und Verschwendung!
• Personalaufstockung bei den jeweiligen Trägern und Organisationen!
• Versorgung mit ausreichenden Nahrungsmitteln!
• Die Rückführung der Menschen in ein ziviles Leben und sozialer Teilhabe!
• Eine bessere notwendige finanzielle Ausstattung der jeweiligen Träger und Vereine für eine existenzielle Grundversorgung!
Die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Behörden, Hilfsorganisationen, Gemeinden und freiwilligen Helfern ist entscheidend, um eine effektive Kältehilfe für obdachlose Menschen sicher zu stellen.