Auszeichnung für besonderes Engagement

Neuköllner Ehrennadel für Brigitta Polinna und Thomas de Vachroi

Brigitta Polinna und Thomas de Vachroi (Mitte) mit Stadträten und BVV-Vorsteher.   Foto: mr

Die alljährliche feierliche Verleihung der Neuköllner Ehrennadel im weihnachtlich geschmückten Festsaal des Britzer Schlosses zählt zu den schönsten Ereignissen im Bezirk. Die höchste Ehrung wird Persönlichkeiten zuteil, die sich in besonderer Weise im Bezirk engagieren.
Am 14. Dezember wurden Brigitta Polinna und Thomas de Vachroi ausgezeichnet. Die Ehrungen nahmen Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Bezirksverordnetenvorsteher Karsten Schulze vor, der sich freute, neben den Angehörigen und Freunden der Geehrten auch einige Bezirkspolitiker und alle Bezirksstadträte als Gäste begrüßen zu können.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums. Auszeichnung für besonderes Engagement weiterlesen

Es geht nur zusammen

Unsere demokratische Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Zusätzlich zur Angst um die soziale Sicherheit verbreitet sich Angst vor dem Verlust der bürgerlichen Freiheit, der Ausgrenzung Andersdenkender bis hin zu Diffamierung und Gewalt.
Es gilt, die Lähmung zu überwinden, die der starke Rechtsruck als vermeintliche Antwort auf die Probleme erzeugt hat.
Die starke Spaltung der Gesellschaft kann nur überwunden werden, wenn soziale Gerechtigkeit als wichtiger Bestandteil unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung begriffen wird. Dazu gehört Wachheit und starker Mut, auch zum parteiübergreifenden Handeln.
Vor allem ist es an allen Bürgerinnen und Bürgern, sich aktiv dafür einzusetzen, dass die Teilnahme am politischen Diskurs, das Bemühen um Auseinandersetzung und Einvernehmen auch Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum bedeutet.

Thomas Hinrichsen

Neues Jahr, neue Regelungen

Das ändert sich im neuen Jahr

 

Das neue Jahr bringt einige Entlastungen, aber auch viele Kostensteigerungen.
So gibt es fünf Euro Kindergeld mehr pro Kind, der Kinderfreibetrag bei der Einkommensteuer erhöht sich um 60 Euro auf 3.336 Euro bei Alleinerziehenden oder 6.672 Euro bei verheirateten Paaren. Das Wohngeld Plus steigt ebenfalls, im Schnitt um 15 Prozent oder 30 Euro pro Haushalt. Zudem sollen mehr Menschen überhaupt einen Anspruch haben. Dafür werden die Einkommensgrenzen und anrechenbaren Mieten angehoben.
Beim Bürgergeld und bei der Sozialhilfe gibt es 2025 eine Nullrunde. Es bleibt bei 563 Euro für Alleinlebende, 506 Euro je Partner in Bedarfsgemeinschaften und in den anderen Stufen entsprechend.
Für Rentner gibt es voraussichtlich ein Plus von 3,5 Prozent. Die genaue Höhe legt das dann amtierende Kabinett erst im Frühjahr fest. Neues Jahr, neue Regelungen weiterlesen

Altbau saniert und Neubau geplant

Die evangelische Schule ist für die Zukunft gerüstet

Mit einer Feierstunde, an der auch viele ehemalige Absolventen teilnahmen, hat die evangelische Schule am 5. Dezember den Abschluss der Renovierungsarbeiten an ihren Gebäuden begangen. Sechs Millionen Euro wurden dabei in den letzten vier Jahren verbaut.

Bürgermeister und Schulstadträtin mit den Schulleitern     Foto: mr

Es sei keine leichte Aufgabe gewesen, eine solche Sanierung während des laufenden Schulbetriebs zu stemmen, viel Planung und Organisation sei dafür nötig gewesen, sagte Schulleiter Thorsten Knauer-Huckauf und bedankte sich bei den Lehrkräften und allen Mitarbeitern aus der Verwaltung und dem Technikbereich für die Geduld und die gute Zusammenarbeit.
»Viele Menschen müssen bei so einer Aufgabe miteinander arbeiten und sich aufeinander verlassen«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel in seinem Grußwort. Er betonte, wie wichtig die Sanierung von Schulgebäuden sei, um eine gute schulische Atmosphäre zu schaffen.
Fast 900 Schüler lernen an der Schule von der Grundschule bis zum Abitur. Das Hauptgebäude steht in der Mainzer Straße 47. Dahinter wurde 2008 ein Erweiterungsbau an der Reuter­straße für die ersten bis dritten Klassen und den Hort fertiggestellt. Die Schüler der gymnasialen Oberstufe werden vorwiegend im Gemeindehaus der Genezareth-Gemeinde unterrichtet, wo es aber weder eine Sporthalle noch genügend Fachräume gibt. Für sie soll nun auf dem Werkhof des Alten St. Jacobi Friedhofs ein mehrgeschossiger Neubau entstehen, der voraussichtlich im Jahr 2028 in Betrieb genimmen werden kann. mr

Direktkandidaten für den Bundestag

Redaktionelle Anmerkung und Fragen

Für die Wahl zum Deutschen Bundestag stellt die Kiez und Kneipe Neukölln in der aktuellen und der folgenden Ausgabe den Neuköllner Direktkandidaten ausgewähl­ter Parteien Platz zur Verfügung, um sich selbst darzustellen.

Der Reichstag – Sehnsuchtsort der Politiker.    Foto: mr

Befragt werden die Kandidaten von SPD, GRÜNEN, CDU und LINKEN. Diese Parteien haben wir bewusst ausgewählt.
Wir haben eine Blattlinie und eine gewisse Richtung unserer Berichterstattung. Da wir unsere Verantwortung im Meinungsbildungsprozess sehr ernst nehmen, behalten wir uns vor, wie viel Platz wir der Berichterstattung über Parteien einräumen.
Dieser Platz, den wir den Parteien einräumen, ist Pressearbeit. Unsere Redakteure arbeiten alle unentgeltlich, somit handelt es sich um freie Pressearbeit. Auch hierdurch behalten wir uns vor, wie viel Platz und Aufwand wir der Berichterstattung über gewisse Phänomene und Gruppierungen gewähren. Einigen möchten wir dies bewusst nicht für ihre Selbstdarstellung zur Verfügung stellen. Direktkandidaten für den Bundestag weiterlesen

Schneller-Bauen-Gesetz

Weniger Bürokratie und mehr Wohnungen?

Während in den Flächenländern die Kleinstädte veröden, hat Berlin ein »Schneller-Bauen-Gesetz« beschlossen. Darin werden den Bezirken kurze Genehmigungsfristen auferlegt, und bei strittigen Projekten übernimmt gleich der Senat. Aber es gibt viel Kritik.

Schneller-Bauen-Gesetz bedroht das Flugfeld.    Foto: mr

Was soll sich ändern? Mit einem »Artikelgesetz« wird in diverse andere Gesetze eingegriffen und dem Wohnungs- und Schulbau Vorrang eingeräumt.
Zuständigkeiten: Das Eingriffsrecht des Senats beziehungsweise der Senatsbehörden gegenüber den Bezirken – insbesondere bei städtebaulichen Projekten – wird betont. (Strittige Genehmigungsverfahren sollen auf Senatsebene entschieden werden.) Allerdings fehlt die »Sachnähe« der bezirklichen Ämter.
Gesamtstädtisches Interesse: Der Senat kann bereits Bauvorhaben ab 50 Wohnungen an sich ziehen – auch gegen den Willen der stärker an einer einvernehmlichen Planung orientierten Bezirke. Schneller-Bauen-Gesetz weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllner Tageblatt – Donnerstag, 1.1.1925
Die Berliner Bevölkerung hat durch Zuzug, besonders von Osten, zugenommen und die Zahl von 4 Millionen Seelen überschritten. Die größte Zunahme in den letzten vier Jahren sind zu verzeichnen in Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf und Reinickendorf.

Neuköllnische Zeitung – Mittwoch, 7.1.1925
Ein neuer Konfektionsstern. Die Farbenskala der »Konfektionssterne« – Gelbstern, Blaustern usw. – ist um eine weitere Schattierung vermehrt worden. Bisher wurde vom Mannequin, auch von dem, der für besondere Größen geeignet sein mußte, eine gewisse Schlankheit gefordert. Aber es gibt auch wohlbeleibte Damen, die Kleider kaufen, und auch diese wollen beurteilen können, wie ihnen ein Kostüm steht. Man hat daher in Paris den Typ des dicken Mannequins, den sogenannten »Ultraviolettstern«, geschaffen, und das Erscheinen dieser umfangreichen Probierdamen gestaltete sich zu einem wahren Triumph. Bei einer Modevorführung wurden Modelle gezeigt, die von einem schlanken Mannequin und mit geschickten Abänderungen von einem dicken Mannequin getragen wurden, und die starken Damen fanden viel größere Begeisterung als die dünnen, denn die Frauen, die nicht über das vorgeschriebene Mindestmaß der Taille verfügen, waren entzückt, Kleider zu sehen, die zu ihren Figuren paßten. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Kaffee gegen Kälte 2025

Fünf Bezirke wetten zusammen für die Kältehilfe

Die Kaffeewette gegen die Kälte geht in eine neue Runde. Diesmal nicht nur in Neukölln und Reinickendorf, 2025 wetten auch die Bezirke Lichtenberg, Spandau und Tempelhof-Schöneberg mit: Mit dem Ziel möglichst viel Kaffee für die Einrichtungen der Kältehilfe in ihren Bezirken zu sammeln, damit eine große Geldspende obendrauf kommt.

Jede Spende hilft..    Foto: mr

Die Bürgermeister der Bezirke wetten dabei jeweils gegen die beiden Einzelhändler Michael Lind in Neukölln und Reinickendorf und Ralf Oelmann in Lichtenberg, Spandau und Tempelhof-Schöneberg. Jeder Bezirk, der es schafft, 500 Kaffeepäckchen zu sammeln, erhält vom jeweiligen Einzelhändler 2.500 Euro zusätzlich für die Kältehilfe.
Gesammelt wird im Zeitraum vom 8. bis 20. Januar. Der gespendete Kaffee kann in den Pförtnerlogen der Rathäuser in den beteiligten Bezirken abgegeben werden. Kaffee gegen Kälte 2025 weiterlesen

Das Eis brechen – soziale Kälte überwinden

Ein Aufruf von Thomas de Vachroi

Thomas de Vachroi bei der Ehrennadelverleihung.   Foto: mr

Es ist wichtig, dass wir uns um obdachlose und Menschen in Not kümmern, nicht nur während der Kältesaison, um ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten.
Obdachlosigkeit/Wohnungslosigkeit ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesundheitliches Problem. Wohnungslosigkeit kann ebenso wie Obdachlosigkeit Krankheiten befördern.
Weil die Betroffenen Tag und Nacht draußen verbringen, werden sie krank.
Weil es keinen Ort gibt, an dem sie sich erholen können, werden sie nicht mehr gesund.
Ein nicht zu unterschätzende Faktor ist die Nahrungsmittelaufnahme. Teils aus Müllcontainern oder sogar weggeworfene Nahrungsmittel in Parkanlagen werden gegessen.
Obdachlose und arme Menschen sind nicht nur akut psychisch belastet, sondern sie altern schneller, sind öfter verletzt und verschleppen Infektionen. Viele trinken Alkohol oder nehmen andere Drogen; oft, um Schmerzen und Probleme zu verdrängen. Obdachlose und Menschen in Not gehören zu den ungesündesten Menschen in unserer Stadt und brauchen den dringenden und notwendigen Schutz unserer Gesellschaft. Das Eis brechen – soziale Kälte überwinden weiterlesen

Grüne Soße, buntes Glas und pornöse Drinks

Ganztags genießen am Richardplatz im »mausi.«

Am herrlichen Richardplatz, in der ehemaligen Pizzeria »Sunuraghe« mit ihrem schönen Vorgärtchen und dem L-förmigen Gastraum mit seinem langen Tresen sind seit Herbst die Mausis los. Die Gründer Romy Gaines und Dustin Franke, versiert und beliebt unter anderem durch die »Torte«-Bar (die KuK empfahl sie im letzten Heft), und die Managerinnen Cindy und Alisa verbinden Künstlerbar, Familiencafé und Kiezrestaurant – und das alles gemischt. Croissants und Kaffee am Morgen, gesund-herzhafte Tellergerichte ab 12 Uhr, Hausbier, Hauswein und mutig-frische Cocktails am Abend lassen wenige Wünsche offen.

Platz zum chillen und genießen.     Foto: hlb

Angenehmes Licht dank geschmackvoll-uriger Buntglasfenster-Wandlichter und Kerzen, die sich im Rohputz reflektieren, erfreut die Sinne. Vegan konsumierende, queere und genderegale/all-gender Gäste sind herzlich willkommen, aber alle anderen auch, auch, um einfach entspannt ein Buch zu lesen oder was am Rechner zu machen; Platz ist genug. »A reliable all-day hangout«, also ein verlässliches Alltags­café will »mausi.« sein – und ist es. Grüne Soße, buntes Glas und pornöse Drinks weiterlesen

»Peppi Guggenheim«

Der Leuchtturm in stürmischen Gewässern

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand, heißt es.
Seit nunmehr 15 Jahren hat sich das »Peppi Guggenheim« als Leuchtturm für Jazzmusik in Neukölln und über die Bezirksgrenzen hinaus als Institution entwickelt. Nun ist die See stürmisch geworden und der Leuchtturm droht niedergerissen zu werden. Wie viele andere kleinere Unternehmen steht nun auch das »Peppi Guggenheim»vor einer schwierigen finanziellen Situation.

Grafik: Christoph Fuhrer

Das Guggenheim wird sich in Gottes Hand begeben, aber im Sinne von »Hilf dir selbst, so hilft dir Gott«. So ergriffen die Freunde des »Peppi Guggenheim« die Initiative. Auf »Startnext« wird ab 10. Januar zu Spenden aufgerufen, um diesem geschätzten Veranstaltungsort aus der Klemme zu helfen. Jeder Spender wäre somit ein Rettungsring und Gott, der den Untergang des Jazzleuchtturms von Neukölln verhindert. »Peppi Guggenheim« weiterlesen

Nachhaltiges Textildesign aus Britz

Taut taucht in die Moderne ein

Die ausgebildete Textildesignerin Fredericke Winkler wohnt in der Krugpfuhlsiedlung in Britz und hat in kurzer Laufweite ihr Atelier im UNESCO Weltkulturerbe Hufeisensiedlung, einer Ikone des modernen und sozialen Bauens. Beide wurden zusammen vom ehemaligen Stadtbaurat Martin Wagner eigentlich als Großsiedlung Britz geplant und sind zwischen 1925 – 1933 auf den Äckern des ehemaligen Gutes Britz entstanden. Siedlungsübergreifend bewahrten sich beide Teile seither einen nahezu dörflichen Charakter. Hier kennen und helfen sich viele Nachbarn bis heute.

Rendezvous zwischen Taut und Winkler.      Foto: rr

Ihre Atelierräume befinden sich im Wohnbereich eines der raren Ladengeschäfte, die vom Architekten Bruno Taut damals geplant wurden. Im dazugehörigen Laden wurden anfangs Textil- und Wollwaren verkauft, aktuell wieder von ihrer Mitnutzerin und Freundin, die neben hochwertigen Betten auch ganze Schlafzimmergestaltungen anbietet. Nachhaltiges Textildesign aus Britz weiterlesen

Über Mut – Rita Süssmuth

Anstoß für positive Veränderung

Rita Süssmuth stößt wieder an. Anstoßen heißt für sie, Veränderungen zum Positiven zu bewirken, und dazu den Mut aufzubringen, Hindernissen zu begegnen. In ihrem aktuellen Buch »Über Mut« spricht sie wieder deutliche Worte, wohl zum letzten Mal, wie sie selbst sagt. Noch einmal setzt sie sich für einen vernünftigen und demokratischen Konsens aller demokratischen Menschen und Parteien ein.
Rita Süssmuth wurde 1937 geboren als Tochter einer christlich humanistischen Familie und wuchs im Bombenhagel auf. Nicht nur in ihrer Familie hieß es danach »Nie wieder Krieg«. Die Angst lernte sie als Kind im Krieg kennen. Ihr kann nur aktiv als Mut begegnet werden. Und den Mut dazu zeigt sie bis heute. Über Mut – Rita Süssmuth weiterlesen

Schluss mit den Vorurteilen

Eine Beschwerde von Fred Haase

Jetzt sofort möchte ich mich, nach Einnahme von diversen Beruhigungsmitteln, mal so richtig beschweren.
Alle Welt redet von Vorurteilen und Diskriminierungen. Es trifft sich, dass unsere schöne Welt im Moment keine anderen Probleme hat und wir uns beschwerdefrei ausgiebig mit diesem Thema beschäftigen können. Ein Beispiel: Ständig bin ich als Generation Ü:70 bemüht, jahrzehntelang gesprochene und erlernte Worte zu bändigen um »korrekte Sprache« zu intonieren.

Illustration: Felina Matzdorf

Heutzutage wird mittlerweile jedes Wort kommentiert und ein Mensch der Worte wird schnell in Schubladen nicht seiner Wahl gesteckt. Daher war ich froh, im Test der Apotheker Zeitung »Sind Sie Rassist?« 765 Punkte erreicht zu haben und damit als offene und menschenfreundliche Person identifiziert zu werden. Trotzdem sind leider »N….kuss«, »Z…….schnitzel«, »S…….fahren« in meinem erlernten Wortschatz betoniert. Schluss mit den Vorurteilen weiterlesen

Basteln mit Rolf

Korkenmaus

Vom Jahreswechsel werden bestimmt noch ein paar Korken da sein. Für unsere Maus genügt ein Sektkorken in Pilzform, ein Flaschenkorken, ein scharfes Messer, etwas Heiß- oder anderer Kleber, feine Borsten (so da), ein Stück Stoff oder etwas Kordel, ein Marker (schwarz) und Lust zum Pfriemeln.
Vom Flaschenkorken schneiden wir mit dem scharfen Messer zwei dünne Scheiben ab, sie werden die Ohren. Der Sektkorkenkopfrundung entsprechend werden die beiden Korkscheiben so beschnitten, dass sie ziemlich passgenau an den Kopf geklebt werden können. Die Augen hier sind zwei Heißklebertropfen, die eine schwarze Pupille mit dem Marker bekamen. Meine »Tasthaare« sind ein paar Kehrfegerborsten, sie dürfen aber auch, falls kein Handfeger benutzt werden darf, wie das Maul auch, aufgemalt werden. Aus einer Kordel, an beiden Enden leicht ausgefranst, ist der Schal. Alles!
Bei Hilfe: rolf(at)kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Dezemberwind

Eine meiner Gewohnheiten ist es, meine Wollsachen, die ich am Tag getragen habe, am Abend auf dem Balkon aufzuhängen. Mit dem Ziel, dass der Rauch und weitere Gerüche verfliegen. Das funktioniert gut, und das Ergebnis überzeugt mich immer wieder. Die schlechten Gerüche sind aus der Kleidung heraus, die Sachen müssen seltener gewaschen werden. Morgens sehe ich nicht unbedingt nach, ob noch alles vorhanden ist, denn meist bin ich da mit anderen Dingen beschäftigt und habe es eilig.
So auch an einem verregneten Morgen im Dezember. Ich musste zur Arbeit, war schon spät dran und dachte, dass ich wohl heute doch die eine oder andere Ampel bei Rot überfahren müsse, um pünktlich zu sein.
Ich lief in Windeseile die Treppe hinunter.
Im Hof angekommen stolperte ich fast über ein buntes Teil, das in meiner Lauflinie lag. Ich dachte mir: »Erstaunlich, was so im Hof herumliegt.« So etwas ist hier sehr ungewöhnlich, eigentlich handelt es sich eher um einen gepflegten Hof mit wenig herumliegendem Müll, Fahrradstellplätzen und überdachten Mülleimern. Petras Tagebuch weiterlesen