Bezirksamt würdigt herausragenden gemeinwohlorientierten Einsatz
Zum zweiten Mal hat das Bezirksamt Neukölln im Rahmen einer festlichen Gala außergewöhnliche Projekte und Personen, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Stärkung der Zivilgesellschaft in Neukölln engagieren, mit dem Neuköllner Engagementpreis ausgezeichnet.
Die Veranstaltung fand am 26. November im Kulturstall des Gutshofs Britz in Kooperation mit der bezirklichen Freiwilligenagentur statt, dem Neuköllner Engagement Zentrum. Durch den Abend führte Philipp Rhein, Neuköllner Engagementbeauftragter.
»Es sind die vermeintlich kleinen Dinge, die die Gesellschaft verändern. Im Ehrenamt trifft man Menschen, die andere Algorithmen verfolgen als die in den sozialen Netzwerken. Wo demokratische Strukturen unter Druck stehen, braucht es ziviles Engagement. Je vielfältiger und lebendiger der Kiez ist, umso mehr wird die Demokratie gestärkt«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel in seiner Begrüßungsrede.
Zusammen mit Oliver Friederici, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, und Jugendstadträtin Sarah Nagel zeichnete er insgesamt 112 Einzelpersonen für ihren besonderen Einsatz aus, darunter 39 Kinder- und Jugendliche, unter anderem Mitglieder der Falken, der Jugendfeuerwehr und des Kinder- und Jugendparlaments.
»Neukölln setzt Maßstäbe mit einem eigenen Beauftragten für Engagement. Ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar für das Funktionieren der Gesellschaft«, lobte Oliver Friederici.
Die Ehrenamtlichen erhielten eine Urkunde mit persönlicher Widmung und die Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg.
Aber nicht nur Einzelpersonen wurden geehrt – auch drei Neuköllner Projekte konnten sich nicht nur über die Ehre, sondern auch über 1.500 Euro freuen. Den drei ausgewählten Gewinner-Projekten in den Kategorien Ehrenamtspreis, Trägerschaftspreis und Themenpreis wurden die Preise feierlich in Form riesiger Schecks übergeben.
Der Themenpreis stand in diesem Jahr unter dem Motto »Antidiskriminierung« und ging an den Verein »querstadtein«, der Stadtrundgänge aus Betroffenenperspektive anbietet. Es sind ehemals Obdachlose oder Geflüchtete, die die Stadt aus ihrem Blickwinkel zeigen und damit Vorurteile abbauen und Empathie fördern möchten. »In Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung setzt das Projekt ein Zeichen des Zusammenhalts«, sagte Laudatorin Michéle Hengst vom Unternehmensnetzwerk Neukölln, das den Preis gestiftet hat.
Über den Trägerschaftspreis konnte sich die »Diakonie Haltestellen« freuen, die Besuchsdienste und Betreuungsgruppen für Menschen mit einem Pflegegrad und insbesondere für Menschen mit Demenz anbietet. Die Freiwilligen besuchen die Menschen zu Hause oder verbringen an den Standorten Zeit mit ihnen. Angehörige werden in diesen Zeiten entlastet und haben eine Auszeit vom oft sehr anstrengenden Alltag mit einem pflegebedürftigen Menschen.
Mit dem Ehrenamtspreis wurde das Projekt »Temporäre Spielstraße Sanderstraße« ausgezeichnet, die dafür sorgt, dass von Mitte Mai bis Mitte September der Abschnitt zwischen Hobrecht- und Friedelstraße jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr den Menschen der Nachbarschaft zur freien Verfügung steht. Laudator Arvid Krüger vom »AWO Kreisverband Südost« meinte dazu: »Die Straßen in unserer Stadt sind zu wichtig, als nur Fahrzeuge darauf abzustellen. Die Spielstraße bietet der Nachbarschaft die Möglichkeit, ungezwungen zusammenzukommen. Die Initiative hat dafür gesorgt, dass sich Verwaltungsarbeit angepasst hat. Was wegen Corona entstanden ist, wurde verstetigt.«
Für die musikalischen Highlights sorgten die »Vocals«, ein Ensemble des Jugendchors der »Vokalhelden«, sowie ein Jazz-Trio und ein Klarinetten-Klavier-Duo der Musikschule Neukölln.
mr