Weg mit dem Müll auf der Karl-Marx-Straße
Neukölln hat eine Zero-Waste-Beauftragte samt Team. Müll soll gar nicht erst entstehen oder im Kreislauf wieder zu Rohstoff werden. Bezirk, Senat und Beteiligungsgremium haben ein hehres Ziel – packen wir´s an.
Die Vorstellung von Zero-Waste-Strategien erfolgte Ende September vor dem Rathaus. Auf die Karl-Marx-Straße heruntergebrochen könnte man zum Beispiel, wie in der Müllerstraße mit einigem Erfolg praktiziert, die Verursacher von To-Go-Müll – also Imbisse, Bäckereien und andere direkt ansprechen. Diese sollten auf Mehrweggeschirr umsteigen und zunächst mindestens Abfallbehälter vor ihren Geschäften aufstellen.
Darüber hinaus braucht es eine Änderung des Verpackungsgesetzes zwecks verbindlicher Mehrwegverpflichtung für Anbieter mit Läden auch unter 80 Quadratmetern und wenigen Mitarbeitern.
Beim Zentrumsdialog von Citymanagement und Sanierungsbeauftragtem am 10. November in der Alten Post wird es um die gemeinsame Gestaltung der Karl-Marx-Straße gehen. Angesprochen werden anliegende Geschäftsleute und ihre Kunden. Zum Austausch über Trends und Branchenmix gehört auch das Thematisieren von Fast-Food, Fast-Fashion und Lichtverschmutzung samt praxisnaher Gegenmaßnahmen.
Der Senat hat sich mit einer eigenen verwaltungsinternen Reihe die städtischen Zentren vorgenommen. Das Beteiligungsgremium KMS (Karl-Marx-Straße) hat ihr Vorstellungen bezüglich einer Änderung des Verpackungsgesetzes und einer Gestaltungssatzung gegen flächige Werbung mitgegeben.
Veranstaltungsort für das öffentliche Stadtforum des Senats am 18. November wird das ehemalige Kindl-Gelände sein, und im Mittelpunkt wird die Kreislaufwirtschaft stehen.
Der Standort passt. Das »Vollgut« versucht, seinen baulichen Bestand klimaschonend zu entwickeln und hat gerade Fördermittel vom Bund erhalten.
Es gibt also diverse Ansätze – fangen wir mit dem Müll auf der Straße an und hören mit dem Abriss sanierungsfähiger Gebäude auf.
Marlis Fuhrmann