Heiß Geschmolzenes für kalte Tage
Zum Schönen des Winters gehört, sich mit lieben Menschen um einen befeuerten Topf zu setzen und sich gemeinsam gemütlich an wärmendem wie gut sättigendem geschmolzenen Käse zu laben, während es draußen ungemütlich zugeht. Das kann man mal zuhause, aber in der Gastronomie im Donaukiez gleich zweimal machen, und das ganz ohne Aufwand.
In Peppis Käselager-Laden, auch als Kunstraum »Hungerkünstler« oder »Hungerkünstlerin« genutzt und bekannt, Schwester der »Specialgalerie Peppi Guggenheim International«-Kneipe gegenüber, begrüßte Gastgeber Jan seine Gäste zum »Peppis Melting Pop-Up«. Freitags und samstags ging es hier im Spätherbst – und wird es hoffentlich auch im neuen Jahr gehen – um wenig Wurst, aber viel Käse. Vor allem »melted« – geschmolzen.
Neben einem Käse- und brettljausigem Bergbrett und einer unbedingt zu probierenden Tagessuppe von Jans Mutter, pikant und gern aus Kürbis, Möhren und Ingwer, stehen hier Fondues in zwei Käsemischungsvarianten auf der Karte: klassisch (west-)schweizerisch Moitié-Moitié und österreichisch-vorarlbergisch Gsiberger Art, letzteres für faire 18 Euro. Wenn der Topf heißen Goldes auf dem heißhaltenden Rechaud vor einem steht, heißt es, aus den verschiedenen Brotstückchen eines zu wählen und mit eigenem Spießchen durch den Käse zu ziehen und vorsichtig zu verspeisen. Muskatfreunde bekommen Nuss und Reibe zum Nachwürzen der Masse. Verdauungsfördernd und schmackhaft begleitend gibt es bei Jan ein buntes »Pickles«-Sortiment mit geschnittenen Gürkchen, Rote Bete, Silberzwiebeln, Radieschen einerseits und geraspelten und selbst fermentierten Kohlsorten andererseits. Nicht zu vergessen: das Kirschwasser, zum Verlängern in den Topf oder pur in Kopf und Magen. Ein Viertele Hauswein rot oder weiß passt dazu immer und macht heitere Abende rund.
Von Oktober bis April bietet auch das »Broschek« gleich gegenüber sein Käsefondue-Menü an. Verschiedene Käsesorten werden mit einem Wein-Kräutersud gekocht, und auch hier gibt es dazu Beilagen wie sauer eingelegtes Gemüse, Essiggürkchen, Salat und reichlich Brot. Reservierungen, telefonisch oder direkt am Tresen, sind geraten, da auch das »Broschek« tagesaktuell und personengenau einkauft, und inzwischen unerlässlich, so fonduehungrig ist der Kiez.
Mit solch deftigen Stärkungen ab und an lässt sich jedenfalls froher und besser durch den Winter kommen.
hlb
Peppis Melting Pop-Up @ Hungerkünstlerin @ Peppi Käse, Weichselstraße 65, Fr/Sa 17 – 23 Uhr, www.hungerkuenstler.de, Facebook: weichselstrasse65
DAS BROSCHEK, Weichselstraße 6, Di – So ab 18 Uhr, www.broschek-berlin.de, Tel. 0157 760 837 26