Einsamkeit im Alter nimmt zu

Seniorinnen und Senioren brauchen gute Freizeitstätten

In zunehmenden Alter wird die Einsamkeit zu einem belastenden Problem für Seniorinnen und Senioren. Das Forsa Institut führte für den Malteser Hilfsdienst eine forschende Umfrage durch, die Studie stammt vom 28. Januar 2022. 22,1 Prozent der Personen im Alter von 90 Jahren oder älter, aber nur 8,7 Prozent der Personen im Alter von 80 bis 84 Jahren, beschreiben sich als einsam.

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Frauen sind mehr als doppelt so häufig von Einsamkeit im Alter betroffen wie Männer, 15 Prozent im Vergleich zu 7,4 Prozent. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die ältere Generation vielfältige Interessen hat und aktiv sein möchte, auch das Internet wird gezielt für Informationen genutzt.
Ursachen für Einsamkeit gibt es verschiedene, wie unter anderen die Erfahrungen von Pflegepersonal zeigt. Wenn es noch Angehörige gibt, leben diese oft weiter entfernt in anderen Städten. Zunehmende Krankheiten schränken die Mobilität ein, ebenso wie knappe Renten. Unverzichtbar für die ältere Generation sind Freizeitstätten. Um die diesbezügliche Seniorenhilfe in Neukölln durch den Bezirk ist es schwach bestellt.
Der Bezirk besitzt fünf Seniorenfreizeitstätten. Betreut werden sie vor Ort durch ehrenamtliche Kräfte. Von fachlicher altersspezifischer Betreuung ist keine Rede. Die Verwaltung setzt sich zusammen aus vier Stellen, die seit Jahren nur zur Hälfte besetzt sind, wie die Seniorenvertretung erfahren hat. Zur besseren Fürsorge bedarf es einer höheren finanziellen Ausstattung und angepasster inhaltlicher Ausrichtung. Vereinsamung ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Nur auf die Problemlage aufmerksam zu machen ändert zunächst nichts. Am 21. Januar gedenken wir erneut einsam und allein verstorbener Menschen.

Werner Schmidt / th
www.malteser.de/miteinander-fuereinander/forsa-umfrage.html
www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-soziales/angebote-fuer-senioren/artikel.286772.php