Luftballons für Selbstbestimmung

Fliegende Zeichen setzen.     Foto: mr

Ein Zeichen zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit

Hundert regenbogenbunte Luftballons stiegen am Boddinplatz in den Himmel. Damit wollte das Bezirksamt gemeinsam mit dem schwulen Anti-Gewalt-Projekt »Maneo« und weiteren bezirklichen Einrichtungen, etwa die Vereine »Madonna Mädchenkultur«, »Morus 14«, die Stadtteilmütter, »Heroes« und »Schilleria«, ein Zeichen gegen Queer- und auch jede andere Form von Menschenfeindlichkeit setzen.
33 Jahre ist es her, dass Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde und nicht mehr offiziell als Krankheit gilt. Dieser Meilenstein wird seither am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit, gewürdigt.
Doch die Errungenschaften der vergangenen Jahre können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Menschen nach wie vor wegen ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität ausgegrenzt und angegriffen werden.
»Die Übergriffe nehmen bedrohliche Züge an, und es ist die Aufgabe eines jeden, dagegenzuhalten«, sagte Jugendstadträtin Sarah Nagel (Linke) in ihrem Grußwort. 760 Vorfälle hat »Maneo« im vergangenen Jahr erfasst. Meistens werden Menschen beleidigt, häufig aber auch körperlich attackiert und teils auch verletzt.
Dieser Tag sei auch der Tag, um Danke zu sagen an alle, die Tag für Tag gegen Trans- und Homophobie kämpfen, sagte Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne). Hakan Demir (SPD), Mitglied des Bundestages, versprach, sich dafür einzusetzen, dass jeder ein selbstbestimmtes Leben führen könne, dazu gehöre auch die Einführung eines Selbstbestimmungsgesetzes für Trans-Menschen.
Nach den Luftballons gab es »Regenbogenkuchen« für alle, den das »Sana Berlin Hotel« aus Wilmersdorf gestiftet hatte.

mr