BVV wählt neues Bezirksamt

Das neue Bezirksamt mit BVV-Vorsteher Oeverdieck und Bürgermeister Oleg Demchenko (3. v.l.)      Foto: mr

Martin Hikel wird als Bezirksbürgermeister bestätigt

Zum Auftakt der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 26. April begrüßte Bezirksbürgermeister Martin Hikel seinen Kollegen Oleg Demchenko aus der ukrainischen Stadt Pervomajsk. Der war gekommen, um sich für die Hilfe der Neuköllner zu bedanken, die Anfang April einen Konvoi mit Hilfsgütern geschickt hatten. Seine Verwaltung stehe vor großen Herausforderungen, weil die kleine Stadt mit 78.000 Einwohnern derzeit rund 15.000 Binnenvertriebene versorge. Diese Hilfe komme den Bedürftigen seiner Stadt zugute. In einer Freundschaftserklärung, die am 1. April von den beiden Bürgermeistern unterzeichnet wurde, wird besiegelt, dass der Beistand so lange weitergehen soll, bis die humanitäre Krise überwunden ist. Angestrebt ist darüber hinaus eine dauerhafte Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen. BVV wählt neues Bezirksamt weiterlesen

Wie sozial bleibt Berlin?

Ein langer Weg liegt vor der Gesellschaft, um Obdachlosigkeit zu beenden. Bezahlbare Wohnungen werden benötigt und Geld für Menschen, die in Krisen geraten und Unterstützung brauchen. »Housing First« ist eine große Herausforderung. Bis 2030 soll es keine Obdachlosigkeit mehr geben, fordern politisch bewegte Menschen, um die Misere zu beenden.
Es wird sich zeigen, wie der neue Senat sich dieser Herausforderung stellt.Versprochen wird weiterhin Soziales. Mehr Wohnungen natürlich sowieso. Davon haben die Berlinerinnen und Berliner allerdings schon viel gehört und praktisch nichts erfahren.
Für unsere tief gespaltene Stadtgesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich weiter klafft, ist es wenig hilfreich, Menschen ohne Wohnung als Problem darzustellen und gegen andere Wohnungssuchende auszuspielen. Schließlich geht es für alle um ein gutes Leben und eine gute Arbeit für gutes Geld.

Thomas Hinrichsen

Kontroverser Obdachlosenleitfaden

Ein langer Weg zur Lösung des Wohnraummangels

Die einen stören sie, die anderen schauen weg, nur wenige helfen ihnen, den Obdach­losen. Bestmögliche Unterstützung bieten hauptsächlich Menschen aus sozialen Berufen in ihrer praktischen Arbeit sowie ehrenamtliche Helfer. Politiker versprechen, zur Verbesserung der Situation der Obdachlosen ihr Bestes zu tun.
Jetzt hat Bezirksstadtrat Falko Liecke (CDU) vor seinem Wechsel in die Landespolitik noch einen Leitfaden für den Fortgang mit obdachlosen Menschen herausgebracht, den ersten aller Berliner Bezirke, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Er zog damit Kontroversen auf sich. Kontroverser Obdachlosenleitfaden weiterlesen

Das Leid der Zwangsarbeiter

Gedenktafel am Standort eines ehemaligen Lagers in Britz

Zwangsarbeiter gab es während des Zweiten Weltkrieges in jeder Nachbarschaft, auch in Britz. In der Onkel-Bräsig-Straße befand sich ein Lager mit 18 Plätzen, in dem Frauen und Männer aus Polen und der damaligen Sowjetunion unter menschenunwürdigen Bedingungen existieren und in der Britzer Siedlung Zwangsarbeit leisten mussten.

Erinnern.     Foto: mr

Am 24. April, 78 Jahre nach der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee, enhüllten die Neuköllner Kulturstadträtin Karin Korte und die Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour, eine Gedenktafel neben dem ehemaligen Standort, um an diese Geschichte zu erinnern, die vielen nicht mehr geläufig ist. Rund 120 Personen hatten sich zu diesem Anlass in der Onkel-Bräsig-Straße zusammengefunden. Die Gruppe »Querbeet« begleitete musikalisch die Feierstunde. Das Leid der Zwangsarbeiter weiterlesen

Noch Gnadenfrist für den Emmauskirchhof

Wenig sozialer Bebauungsplan fällt im Ausschuss durch

Die Debatte um die Bebauung von Teilen des Emmauskirchhofs an der Hermannstraße geht in die nächste Runde. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 11. April wurde nach kontroverser Diskussion den Plänen der Vonovia-Tochter »Buwog« eine klare Absage erteilt.

Emmauswald.       Foto: Initiative Emmaus bleibt

Seit den 1980er Jahren wurde dieser Teil des Friedhofs sich weitgehend selbst überlassen. Zu den dickstämmigen Laubbäumen, die einst für den Friedhof gepflanzt wurden, gesellt sich nun ein junger Wald mit dichtem Unterholz, ein Paradies für Insekten, Pilze und Vögel. Noch Gnadenfrist für den Emmauskirchhof weiterlesen

Bessere Pflege für den öffentlichen Raum

Oft fehlt es am Geld und an sinnvoller Planung

Berlin ist anspruchsvoll bezüglich der Pflege seiner Grünflächen – zumindest laut seines zweihundert Seiten starken Handbuchs »Gute Pflege« mit Pflegestandards für Grün- und Freiflächen. Tatsächlich fehlt es aber an Geld, Personal und manchmal auch am Plan.

Eduard-Müller-Platz.    Foto: mr

Das Weigandufer hat wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dieses Mal wurde eine Strauchrabatte nicht komplett gerodet, sondern so stark ausgedünnt, dass nur noch einzelne Triebe stehenblieben. Es gab eine Entschuldigung und eine Benjeshecke aus dem Schnittgut.
Das Pflaster des Karl-Marx-Platzes soll erneuert und das Regenwasser den Gehölzen an der Ostseite zugeführt werden. Das wäre eine pragmatische Lösung, die dem Marktbetrieb Rechnung trägt, die Bäume erhält und neue Bänke schafft. Die alte Brunnenschale aus Kalkstein findet wohl auch noch einen Standort. Bessere Pflege für den öffentlichen Raum weiterlesen

Umstrittene Straßennamen in Neukölln

Theodor Fontane

Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. In Neukölln hat er dabei 18 Straßen und Plätze identifiziert, deren Namensgeber antisemitische Verstrickungen haben.
Die Kiez und Kneipe stellt in den kommenden Ausgaben die Namensgeber vor.

Gemälde von Carl Breitbach.

Die Fontanestraße, benannt nach dem Dichter Theodor Fontane, verläuft als Verlängerung der Schillerpromenade zwischen Selchower Straße und Karlsgartenstraße.Theodor Fontane zählt zu den bedeutendsten Erzählern des poetischen Realismus im 19. Jahrhundert.
Geboren am 30. Dezember 1819 in Neuruppin als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane, tritt er nach seiner Schulzeit zunächst in die Fußstapfen des Vaters und wird Apotheker. 1849 gibt er diesen Beruf auf und macht sich einen Namen als Kriegsberichterstatter, Journalist und Verfasser von Reiseliteratur wie den »Wanderungen durch die Mark Brandenburg«. Berühmt wird er allerdings durch seine Romane. Seine tragischen Schicksalsromane und Novellen wie »Effi Briest« und »Der Stechlin« gehen als Klassiker in die Literaturgeschichte ein. Umstrittene Straßennamen in Neukölln weiterlesen

Old and Gold

Ältere Menschen gehen auf Podcast-Sendung

Lisa Lauter.   Foto: pr

Lisa Lauter fragte sich in einer persönlichen Krise, was ihre Oma gemacht hätte. Bei welchen Gelegenheiten hätte die Oma ihr mit Rat helfen können? Daraus entwickelte sich die Idee, Gespräche mit älteren Menschen zu führen und sie als Podcast permanent zur Verfügung zu stellen. Damit war das Projekt »Old and Gold« geboren. Lisa Lauter spricht mit älteren Menschen. Einfühlsam und in gemütlicher Atmosphäre unterhalten sich beide Gesprächspartner über die Dinge des Lebens. Dabei wird natürlich nur über das gesprochen, was die Gesprächspartner erzählen möchten. Es sollen keine Weisheiten verkündet, sondern Erfahrungen weitergegeben werden. Über lustige und ernste Alltäglichkeiten wird gesprochen. Ein gutes Gespräch ist für Lisa Lauter, wenn Geschichten und Erinnerungen zum Lachen anregen oder vielleicht auch nachdenklich machen. Das Leben besteht schließlich aus guten und weniger guten Erlebnissen. Was können jüngere Menschen aus den vielen Erfahrungen eines langen Lebens lernen? Diese Vielfalt versucht das Projekt einzufangen und weiterzugeben. Old and Gold weiterlesen

Endstation Sehnsucht

Von der Oper zur Parkbank

Früher war ich wer. Nach dem Musikstudium habe ich auf den Brettern der Welt Opernarien gesungen. Die Menge jubelte mir zu, und ich war berauscht vom Applaus des Erfolges.
Herrliche Jahre waren das! Wenn auch die Weltenbummelei und der Prunk anstrengend waren, hätte ich sie nicht eine Sekunde lang gegen ein anderes Leben tauschen wollen.
Jetzt seht mich an. Verlottert und oll, ganz unten angekommen. Tagtäglich liege ich an der Bushaltestelle und bin darauf angewiesen, dass mich barmherzige Nachbarn mit Essen versorgen. Ich schaffe es nicht mal mehr aufzustehen. Endstation Sehnsucht weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllner Tageblatt, Donnerstag, 3.5.1923
Die Nachtigallen
sind in diesen Tagen aus dem Süden zu uns zurückgekehrt und zwar um eine Woche später als in den letzten Jahren. Die kalte, unfreundliche Witterung, die auch in den Menschen die richtige Freude an der jungen Natur nicht aufkommen läßt, hat jedenfalls auch die »Königin der Sänger« zurückgehalten.

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Neue Superschüsseln in der Emser

Gesundes bei »Tina’s Superfood Deli«

Fliesen- und Kaminbau findet hier in der Emser Straße 46 nicht mehr statt, auch wenn das Schild über der Tür noch anderes vermuten lässt. Vielmehr hat vor wenigen Wochen ein sympathisches Tagesrestaurant Einzug gehalten, das in zwei kleinen Räumen vegetarische wie vegane Delikatessen anbietet und sich selbstbewusst »Tina’s Superfood Deli« nennt.

TIERLOS unter Ranken.  Foto: hlb

»Latino – Bio – Veggie – Glutenfrei – Regional« ist die klare Zielgruppen treffende Eigenbezeichnung des kulinarischen Konzepts, das bereits viele Fans gefunden hat, die sich gern korrekt und gesund und doch mit gewissem Pfiff beköstigen lassen.
In gemütlich entspann­ter Caféatmosphäre mit viel Grün von Efeu und aus Pflanzenampeln Rankendem (wenngleich mitunter künstlich) wird von Koch Omar in der offenen Küche eine überschaubare, aber ausreichende Auswahl an frischen »Superspeisen« mit lateinamerikanischem Twist zubereitet. Neue Superschüsseln in der Emser weiterlesen

Wachbleiben mit Musik und Trunk

Mitte Mai wird am »Sandmann« und Kranoldplatz aufgespielt

Zweiundvierzig Jahre ist es nun schon her, dass es nach verschiedenen Kneipennamen zum »Sandmann« kam. Der Gründer Helmut Gräber studierte Betriebs- und Volkswirtschaft. Mit profunder Kenntnis entdeckte er, dass Marktwirtschaft sehr profitabel als Gastwirtschaft betrieben werden kann. Von wegen »Wer nichts wird wird Wirt.« Nein, so Helmut Gräber, »Wer alles verpasst bleibt Gast«.
Mit vielen Erfolgen, aber auch mit Geschäftseinbrüchen nach dem Fall der Berliner Mauer ging es weiter. Er ist nicht mehr ganz so im operativen Tresengeschäft tätig. Wachbleiben mit Musik und Trunk weiterlesen

Musik-LINDA

Der Regionalmarkt DIE DICKE LINDA wird von Mai bis September einmal monatlich Gastgeberin kleiner Marktkonzerte, auch »Musik-LINDA’s« genannt. Die Konzerte finden jeden 2. Samstag im Monat statt.
Den Reigen eröffnen am 13. Mai die vier Bandmitglieder von »K-BAP«. Sie geben ihr Debüt, sind hier aber bei Weitem keine Unbekannten, denn sie gehören zur Stammkundschaft. Als Spezialgast hat sich Singer-Songwriterin Luca angekündigt, die einige Solosongs vorbereitet hat. Sie ist die Tochter der K-BAP-Sängerin.

pr

Meine Lebensbalance

Barbara Westphal stellt ihre Website vor

Es hat lange gedauert. Doch nun ist sie vorzeigbar: Unsere Webseite: www.meine-lebens-balance.de. Hier finden Sie vielfältige Informationen und Hilfreiches rund um das Thema Gesundheit und Heilung auf allen Ebenen des Seins. Meine Lebensbalance entwickeln wir kontinuierlich weiter und füttern sie mit unserem Wissen.
Wir teilen unser Wissen, unsere Werkzeuge und unsere gewonnenen Weisheiten mit Ihnen. Wir, das sind Shanti Karin Cirkel und Barbara Westphal. Wir unterstützen Menschen dabei, ganzheitlich gesund zu bleiben oder zu werden.
Unter den Überschriften Bewegung, Freiheit, Gemeinschaft und Schönheit bieten wir Impulse, die Sie dabei unterstützen, Ihr Leben bewegter, freier, optimistischer und schöner zu machen. Meine Lebensbalance weiterlesen

»Schwarz Weiß«

Neuköllner Schüler präsentieren ihre Kunst

Die Jugendkunstschule Neukölln bietet einmal jährlich »Künstlerische Werkstätten« für die Schulen des Bezirks an. An vier Tagen können sich Schüler aller Altersstufen intensiv mit verschiedenen künstlerischen Techniken und Materialien im Rahmen eines jährlich wechselnden Themas auseinandersetzen. Die Präsentation der dabei entstandenen Arbeiten wird am 10. Mai ab 11 Uhr in der Temporären Galerie auf dem Campus Rütli von Kulturstadträtin Karin Korte und der regionalen Schulaufsicht Kerstin Ladwig sowie Christopher Vogl, dem Leiter der Jugendkunstschule Neukölln, eröffnet.
In diesem Jahr hatten sich sechs Neuköllner Grund- und Oberschulen angemeldet, um ihren Schülern die Erfahrung eines kreativen Werkstattprozesses zu ermöglichen. Über 120 Kinder und Jugendliche konnten in zwölf Werkstätten unter Anleitung kompetenter Kunstpädagogen und Künstlern arbeiten.
Dem diesjährigen Thema »Schwarz Weiß« nähern sich die einzelnen Werkstätten in vielfältiger Form und Weise. Das Spektrum reicht dabei von Hell-Dunkel-Zeichnungen über Assemblage aus Abfallmaterialien bis hin zur bildnerischen Auseinandersetzung mit Gegensätzen. Ob Malerei, Objektkunst, Video oder Fotografie, eine Vielzahl an Sparten der Bildenden Kunst sind in der diesjährigen Ausstellung zu bestaunen und zu bewundern.

pr
Ausstellungsdauer: 11. bis 28. Mai, täglich, 10 bis 17 Uhr
Foyer der Quartiershalle auf dem Campus Rütli, Rütlistraße 35

Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern

Malerei, Installation und Video im KINDL

»Manchmal verlässt man sich, und das ist genauso schön als wenn man sich wiederfindet« – Friedrich Kunath. Geboren in Karl-Marx-Stadt, aufgewachsen in Ost- und Westberlin, lebt jetzt in Los Angeles und München. Der Titel seiner Ausstellung »Coming Home Was As Beautiful As Going Away« trägt eine Mischung aus Elementen der deutschen Romantik und popkultureller Zeit in sich und bewegt sich zwischen dem In-Die-Ferne-Schweifen und Ankommen.

It‘s a start.      © Friedrich Kunath

»LA Trainer«, eine Installation mit einem Turnschuhpaar, welches von Adidas für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles entworfen wurde. Die Turnschuhe stehen am Boden und Schnürsenkel vervielfältigen sich als Vogelschwarm im Raum.
In seinen Malereien finden sich oft die Titel direkt auf der Leinwand als Teil des Werkes. Auch verknüpft er DDR-Fernsehen mit Hollywoodklischees auf wunderbare Weise. In »IT‘S A START« und »Vuillard« (LAX) wird dies besonders sichtbar. Das eine zeigt eine Straße, die fast in den Wellen endet, das andere einen Wandteppich, der ein Gemälde von Vuillard aufnimmt und verfremdet. Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern weiterlesen

Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung

Ausstellung in der Galerie im Saalbau stellt politische Forderungen

Die Utopie einer Welt, in der alle Menschen frei und ohne Einschränkungen über ihre Körper entscheiden können, ist das Thema der Ausstellung »An Imagination of Bodily Autonomy«, die bis zum 25. Juni in der »Galerie im Saalbau« gezeigt wird.

Uterus im Recht.      Foto: mr

Das Ausstellungsprojekt erzählt vom Umgang mit unseren Körpern. »Der Körper ist ein entscheidender Ort, in den sich patriarchale Strukturen einschreiben“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Die internationale Debatte um Abtreibungsrechte zeigt, dass bis heute viele Frauen nicht uneingeschränkt über ihren Körper bestimmen können. Aber auch Menschen mit Behinderung, queere oder Trans-Personen können ein Lied davon singen, was es heißt, von der vermeintlichen Norm abzuweichen. Damit bekommt diese Ausstellung eine hohe politische Relevanz. Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung weiterlesen

Zeitreise 35 Jahre zurück

Das Vor-Wende-Neukölln – spannend collagiert

Donnerwetter. Was für ein Buch. Es ist grafisch sehr gut gestaltet und zudem ein historisches Dokument. Wir Leser und Leserinnen kehren zurück in das Neukölln von 1988 vor dem Fall der Mauer, als im Westen Berlins noch alles »ok« war. Die guten alten Zeiten mit ihren durchaus schrillen und schrägen Widersprüchen sprechen uns direkt an. Zeit zum Lesen ist erforderlich, um Schritt für Schritt durchzugehen durch das lebendig abgebildete und künstlerisch erzählte Geschehen. Wer Ende der Achtziger jung war, fühlt sich vielleicht ein bisschen nostalgisch, denkt »Oh wie schön sahen diese nicht renovierten Fassaden der Häuser mit Ofenheizung aus, ja, und Wochenmärkte hatten wir ja auch, und Karstadt war noch Karstadt.« Zeitreise 35 Jahre zurück weiterlesen

Pop-up für Paare

Erst Taufe – dann Hochzeit

Nach der sehr gut besuchten Pop-up-Taufe – die Taufbadewanne hat es sogar bis in die Tagesschau geschafft – findet nun zum zweiten Mal eine Pop-up-Hochzeit statt. Am 13. Mai zwischen 11 und 22 Uhr können sich Paare in der Genezarethkirche einen Segen für ihre Liebe abholen: Von 11 bis 16 Uhr in der Kirche unterm Hochzeitsbaum oder neben der Kirche im Hochzeitspavillon, abends von 18 bis 22:30 im Hochzeitszimmer der Kirche mit Elektrobeats und DJ. Es kann jeder ohne Anmeldung spontan vorbeikommen, es reicht ein Ausweis; die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ist keine Voraussetzung.

emp

»Bau auf, bau auf..!«

Bei Tasmania wird an der Zukunft gebastelt

Der April bot für Spieler und Fans des »SV Tasmania« nicht so viele Gelegenheiten, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Das lag daran, dass die NOFV-Oberliga Nord sich über Ostern »spielfrei« gönnte, während etwa die eine Klasse tie­fere Berlin-Liga über je einen Spieltag am Karfreitag und Ostermontag stöhnte.

Rutschpartie bei Dauerregen.    Foto: Hagen Nickelé

Dank der starken Rückserie sind die Neuköllner – im ersten Halbjahr noch Vorletzter, 2023 hingegen Zweiter der »Rückrundentabelle« – praktisch der Abstiegssorgen ledig. Bei Lieblingsgegner »FC Hertha 03« konnte Tasmania mal wieder gewinnen – auch, wenn man dabei das Glück schon etwas strapazieren musste. Nachdem die Zehlendorfer jedenfalls eine Reihe guter Chancen ausgelassen hatten, gelang Serhat Polat auf der Gegenseite in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für Blau-Weiß-Rot. Dafür lautete eine Woche später das Resultat genau umgekehrt, was angesichts des Kontrahenten »Union Fürstenwalde« nicht unbedingt zu erwarten war. »Bau auf, bau auf..!« weiterlesen

Basteln mit Rolf

Marienkäfer

Im Mai erwachen auch die Marienkäfer. Mein Exemplar entstand aus einem schwarzen und roten Kronkorken einer koffeinhaltigen Brause. Noch benötigt werden ein Seitenschneider, eine Heißklebepistole, etwas Bindedraht, eine Zange, für Löcher, eine Ahle, eine stabile Schere und ein schwarzer Marker. Nicht zwingend sind Werkzeuge zum Blechformen aber Lust zum Pfriemeln.
Der schwarze Kronkorken wird zum Körper und der rote, mittig mit der Schere geteilt, wird zu den Flügeln. Mit Punzen (Silberstempel) werden, wie auf dem Bild zu sehen ist, auch plastische Verformungen möglich. Aus dem Draht entstehen die sechs Gliedmaßen, zwei Fühler und zwei Mundwerkzeuge. Mit der Ahle werden Löcher für die Fühler und Mundwerkzeuge in den Kopfteil gestochen und eingesteckt. Mit Heißkleber werden alle Drähte unterm schwarzen Deckel verankert. Dann werden die beiden roten Deckelhälften, etwas gespreizt, auf den schwarzen Körper geklebt. Für die Punkte nehmen wir den Marker. Fertig!

rr

Petras Tagebuch

Speise statt Wagen

Vor kurzer Zeit beschloss ich, den Ort Radebeul zu besuchen. Als überzeugte Bahnfahrerin entschloss ich mich auf Anraten eines Bekannten, den Zug nach Budapest zu wählen. Ich solle mir nicht das Restaurant entgehen lassen.
Ich buchte den Zug nach Budapest und reservierte mir einen Platz. Am Tag meiner Abfahrt vom Bahnhof Südkreuz studierte ich den Wagenstandanzeiger, damit ich gleich meinen Wagen fände und problemlos meinen Platz. Es war der Wagen mit der Nummer 258, der sich zwischen den Wagennummern 257 und 259 befand. Petras Tagebuch weiterlesen