Von Fröschen und Molchen
Ja, richtig gelesen, auf Rudower Grundstücken gibt es Frösche und Molche. Wer die Gegend kennt, dem fällt ein Geflecht aus kleinen und Kleinstteichen auf, zwischen denen sich die Tiere bewegen.
Dies liegt an der gewachsenen Struktur aus alten Gärten. Mit allerlei Gehölzen und Stauden bestanden, bieten sie die notwendige Aufenthaltsqualität für unsere Amphibienfreunde. Die lauten Teichfrösche sind nicht zu überhören, wenn sie für circa zwei Wochen im Jahr um Aufmerksamkeit werben.
Anders sieht es mit den Grasfröschen und Teichmolchen aus. Sie halten sich lieber diskret im Hintergrund und werden meist eher zufällig entdeckt. Grasfrösche besiedeln auch kleine Teiche, wenn es eine bepflanzte flache Zone gibt. Jeder Teich hilft den kleinen grünen Gesellen. Aber wie sieht ihre Zukunft aus?
Anders als etwa in München, gibt es in Berlin keine Vorgaben zur Bepflanzung von Grundstücken. Das verleitet manche Grundstücksbesitzer dazu, einfach nur Rasen zu verlegen. Ein Todesurteil für die Amphibien.
Kein Versteck, kein Platz, der am Tage einigermaßen kühl und feucht bleibt. Andere fassen ihr Grundstück mit einer Mauer ein und verhindern so, dass die Tiere zu ihren Laichgewässern wandern können, auch dies ein Todesurteil.
Wenn wir unsere Artenvielfalt und auch für uns im Sommer ein angenehmes Klima auf den Grundstücken behalten wollen, braucht es Pflanzen. Frösche, Molche und auch Igel sind auf Sträucher und Hecken angewiesen, die es ursprünglich hier immer gab. Ich würde mich freuen, wenn wir zu Gärten zurückkehren, die auch unsere tierischen Mitbewohner willkommen heißen, und der Berliner Senat entsprechende Regelungen trifft.
Eine Rudowerin