Gefühl in den Lyrics, Herzschlag im Bass

Die Musikerin Steffi Frech macht ein Soloalbum

Steffi Frech.   Foto: Steffi Retti

»Wie bist Du denn auf mich gekommen?«
»Du hast von Elisabeth Hammann Keramik gekauft und mir fiel Dein Blick für schöne Werke auf. Und dann stellte sich heraus, dass Du Musikerin bist, die auch sehr filmische Musikvideos macht. Ich habe mir das angeschaut und angehört. Man merkt, dass Du schon früh in den Neunzigern Musik gehört hast. Du unterlegst die Musik elektronisch mit schönen Melodien, die zu Deiner Altstimme passen, und es läuft ein Basso Contino als Grundlage. Deine Basslinien tragen etwas von Herzschlag mit sich. Das stimmt mit den Texten überein, auch auf Englisch.«
»Weiter bitte.«
»Die Texte erzählen schon sehr viel vom Verlangen nach herzlicher Kommunikation,von Neugier auf das Kennenlernen, ja, natürlich auch nach Liebe und Zärtlichkeit, und ich höre heraus, dass Du sehr gerührt bist, weil doch vieles sehr oberflächlich und unverbindlich abläuft. In einem Song wacht ja Deine Sängerinnenfigur in Sehsucht aber ohne Julian auf.«
»Stimmt. Ich höre gern noch mehr von Dir darüber.«
»Ich darf sicher auch mal eine Frage stellen.«
»Nur zu.«
»Du bist jung, Du bist schön« . »Danke, das hast du gesagt, das hat aber glaube ich gar nichts mit meiner Musik zu tun.«
“Hinter uns liegen zwei Jahre Pandemie mit Lockdowns. Da lief ja gar nichts, vor allem nicht im Nightlive, und Musik nur über Video und Online. Das war doch bestimmt hart für Dich und hat Einfluss auf Deine Musik.«
»Oh ja. Ich habe die Zeit als sehr distanziert empfunden. Meine Liebsten, Freunde und Familie haben mir sehr gefehlt. Nicht mal mehr meine musikalischen Kollegen konnte ich umarmen für einige Wochen und in Mecklenburg Vorpommern wurden die Grenze dicht gemacht. Das hat sich auch in meiner Musik widergespiegelt. Die Musik hat mich aber auch irgendwie durch die Zeit getragen, vor allem mein Klavier, an dem ich super viel saß. Und so sind die ersten Demos für mein Soloalbum entstanden, an dem ich gerade arbeite. Und jetzt geht es auch wieder richtig los und ich habe neue Energie, die Demos, die dort entstanden sind, auch zu produzieren – und die Energie bleibt hoffentlich auch so. Live spielen fehlt mir trotzdem – deshalb habe ich mir einen kleinen Mini-Gig organisiert – meinen erster Soloauftritt ever – das war sowas wie eine öffentliche Generalprobe. Im großen Rahmen Live zu spielen fühlt sich jedoch weiterhin nicht gut an für mich.«
»Du und deine Duoparterin gehen jetzt getrennte Wege?«
»Wir haben super viel musikalische Zeit miteinander verbracht, das war mega nice. Und wir sind sehr stolz auf das, was wir uns als Band gemeinsam aufgebaut haben. Jetzt geht jede künstlerisch ihren Weg und wir arbeiten an Soloalben.«
„Für euren ich darf sagen frechen Musikclip »Forever und Ewig« von euer Formation CHILDREN seit ihr inzwischen über zweiundzwanzigtausend Mal aufgerufen worden. Donnerwetter. Ansonsten kann ich Dich trösten. Die besten Bands der Welt haben schon diese Phase gehabt und dann doch zusammengehalten.« »Ja, wir kennen uns schon so lange, auch ohne Musik, und das wird sich auch nicht ändern.«
»Ihr findet Euch in meiner Playlist unter den Stones, den Who und John Mayall.«
»Stones finde ich nice!. Die nehme ich doch gleich in meine Playlist als Inspiration für mein neues Album auf.«
»Sag mal, was hat es denn mit dem HipHop für Dich auf sich.«
»Im HipHop wird super kreativ mit Sprache gespielt – deutsche Texte sind für mich schwer zu schreiben, kann alles schnell beliebig oder zu 0815 werden. Diese goldene Mitte zwischen Lyrik und Zeitgeist zu finden, da inspiriert mich deutscher HipHop sehr. Die Lyrics sind ehrlich, und das finde ich immer am wichtigsten.«

th
Steffi Frech über sich in ihrem Pressetext
Die Musikerin & Produzentin STEFFI FRECH ist bisher musikalisch v.a. als Teil des Duos CHILDREN in Erscheinung getreten. Mit ihrem Duo veröffentlicht die Künstlerin am 01.07.22 auf dem renommierten Label «Grönland Records» von Herbert Grönemeyer ihr zweites Studioalbum KRISE.