Energiesparen und Umweltschutz in der Gropiusstadt

Bürgerbeteiligung für ein »integriertes, energetisches Quartierskonzept« hat begonnen

Die Gropiusstadt, zwischen 1962 und 1975 als moderne Siedlungserweiterung mit knapp 17.000 Wohnungen im Südens Neuköllns errichtet, kann nach über 50 Jahren Lebensdauer die heutigen Ansprüche an ein modernes Quartier nicht mehr immer erfüllen. Dazu zählen die Anpassung des Gebäudebestands durch Dämmung, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie ebenso wie die Verkehrswende zu mehr Elektromobilität und fahrradfreundlicher Infrastruktur. Auch der Umgestaltung der Grünanlagen kommt eine große Bedeutung zu, damit sie der sommerlichen Hitze standhalten und zur Regeneration des Grundwassers beitragen können.

Vorschläge für den Stadtrat.     Foto: mr

Mit Hilfe von Fördermitteln der »KfW« sowie des Senats sollen diese Teilaspekte in ein »integriertes, energetisches Quartierskonzept« gebündelt werden.
Im Juli 2021 hat das Büro »Seecon Ingenieure« mit einer umfassenden Bestandsaufnahme der Gropiusstadt begonnen, bei der die Bereiche ermittelt wurden, in denen die größten CO₂-Emissionen zu beobachten sind und Maßnahmen vorgeschlagen werden, wie diese reduziert werden können.
Zur Vorstellung erster Ergebnisse luden Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und der zuständige Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne) am 6. Juli ins Gemeinschaftshaus Gropiusstadt ein.
Es gehe um die Frage, wie dieser Umbau sozial verträglich und ohne Verdrängung zu gestalten sei und welche Maßnahmen zu einer Verringerung der Treibhausgase führen, ohne die Mieten in die Höhe zu treiben, sagte Biedermann in seiner Begrüßungsrede.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war allerdings beklagenswert gering. Nur eine Handvoll Anwohner war gekommen, um ihre Vorschläge einzubringen. Vielfach vorgeschlagen wurden der Einbau von Photovoltaikanlagen. Großes Interesse bestand auch an der Idee von Mieterstrommodellen, deren Konzept es ist, lokal produzierten Strom auch lokal zu verbrauchen. Damit profitieren Mieterstromanbieter und Mieter direkt, da der selbst produzierte Strom günstiger ist als der Strom vom Energieversorger. Daneben wurden Dachbegrünung, bienenfreundliche Wiesen und Carsharing Stationen vorgeschlagen.
Reges Interesse fand auch der Stromspar-check für einkommensarme Haushalte, bei dem schon einfache Maßnahmen zu Einsparungen bei Strom- und Heizkosten führen können.
Bis zum 7. August können auf der online Beteiligungsplattform »Mein.Berlin.de« interessierte Bürger weitere Fragen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen beantworten.
Bis Redaktionsschluss war aber auch hier wenig Bewegung zu verzeichnen.

mr