Radelnder Ausschuss für Stadtentwicklung
Bereits Ende Juni war es wieder soweit: Der Ausschuss für Stadtentwicklung schwang sich auf die Räder und holperte durch Neukölln. Der ADFC und das Fahrradnetzwerk hatten die Route für den »radelnden Ausschuss« zusammengestellt, um live die Bedingungen für Radfahrer zu erleben.
Abfahrt war in der Werbellinstraße, es ging durch die Lessing- und Thomashöhe zur Ilsestraße Richtung Silbersteinstraße, durch die Lahnstraße zur Neuköllnischen Allee, über Grenzallee, Sonnenallee, Braunschweiger Straße und Richardplatz zum Alfred-Scholz-Platz und zurück zur Werbellinstraße. Besichtigt, bemängelt und geprüft wurden unter anderem Kreuzungen und deren Sichtverhältnisse in angrenzende Straßen, schwierige Einfahrten, nicht vorhandene Durchfahrten, fehlende Fahrradbügel, mögliche Einbahnstraßen und unebenes Kopfsteinpflaster.
Danach ging es zurück zum Bürgerzentrum in die Werbellinstraße, um die Sitzung auf Stühlen fortzusetzen.
Nach 90 Minuten Radeln im Neuköllner Berufsverkehr waren die meisten Teilnehmer leicht geschafft. Und dann durften alle zum krönenden Abschluss den Werbellinberg hoch, so dass einige ihre Drahtesel lieber schoben.
Kräftig in die Pedale tretend, linke Hand am Lenker, rechte im Rücken einer schwächelnden, schlaff radelnden Ausschussteilnehmerin, schob Stadtrat Jochen Biedermann diese den Werbellinberg zum Bürgerzentrum hoch, was etliche Passanten am Straßenrand ungläubig grinsen ließ.
Als Fazit blieb eindeutig klar, dass es immer wieder sinnvoll ist, sich die Bedingungen vor Ort genauer anzuschauen, ob auch die beabsichtigten Wirkungen der Maßnahmen eintreten. Nur so können die täglichen Nahtoderlebnisse der wachsenden Fahrrad-Gemeinschaft vermieden werden.
bs