Petras Tagebuch

Parkhauserlebnisse

Parkhäuser gehören so gar nicht zu den Orten, die ich bevorzuge. Am liebsten meide ich sie. Das geht jedoch nicht immer.
Ich musste morgens gegen 7:00 ein Auto aus den Neuköllner Arkaden holen. Allein die Uhrzeit war eine Herausforderung, mit der ich zumindest physisch gut klar kam. Der Kopf bereitete mir größere Sorgen. Eine gewisse Orientierungslosigkeit und Denk­langsamkeit konnte ich nicht verhehlen. Das erste Missgeschick war die Suche nach dem Aufzug. Ich fand ihn nicht. So nahm ich die Autoeinfahrt in der Erlanger Straße und watete durch Taubendreck zum gesuchten Parkdeck.
Ich fand das Auto, fand den Parkschein und entdeckte den Kassenautomaten. Ich bekam den Mut, dass ich alles hinbekommen würde, zumal zwei Herren am Automaten in ein Gespräch vertieft waren. Ich war nicht alleine. Es stellte sich heraus, dass der eine der Kassenautomatenspezialist war, der andere der Putzmann, die gute Seele des Parkhauses. Nach einer freundlichen Begrüßung gingen die Herren ihrer Wege und ich beschäftigte mich mit dem Bezahlvorgang. Leider hatte ich kein passendes Kleingeld und war auf Kartenzahlung angewiesen. Das Auflegen der Karte brachte den Vorgang zum Abbrechen, aber ich konnte die Karte einschieben und zack, die Karte wurde vom Automaten einbehalten.
Ich suchte einen der beiden Herren und fand den Putzmann, dem ich verschämt mein Problem gestand. »Warten Sie einen kleinen Moment, ich hole nur den Schlüssel«, sagte er und ließ mich stehen. Nach einer gefühlten Stunde, in Wirklichkeit fünf Minuten, war er wieder da. Er schloss den Automaten auf, übergab mir die Karte. Also neuer Versuch: Und wieder bewegte sich meine Karte auf den Scheineschlitz zu, aber der Putzmann stand neben mir, klopfte mir auf die Finger, nahm die Karte und schob sie an der richtigen Stelle ein. Alles klappte. Danke.