Friedhof mit Geschichte

Vielseitigkeit am Columbiadamm

Am 8. Mai 2022 bot die Volkshochschule Neukölln eine Führung auf dem »Friedhof Columbiadamm« an. Dieser Friedhof aus dem achtzehnten Jahrhundert hat eine lange Geschichte hinter sich. Seine Bedeutung erhielt er vor allem durch seine Lage neben dem Tempelhofer Feld, da das früher ein Truppenübungs- und Exerzierplatz war, lange bevor der Flughafen entstand.

Im Gedenken    .Foto: emp

Auf dem Friedhof wurden Soldaten verschiedener Kriege begraben. Ein kleiner Teil wurde 1866 als türkischer Friedhof Muslimen in Preußen überlassen. Auf diesem Teil wurde ab 1999 die Şehitlik-Moschee erbaut, 2005 eröffnet und der türkische Friedhof erweitert.
Der gesamte Friedhof hat eine Größe von 100.000 Quadratmetern und gut 7.000 Gräber. Die Gräber der gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg sind heute auf großen Wiesenflächen kleine Steinplatten mit den Namen sowie Geburts- und Sterbedatum der gefallenen Soldaten.
An verschiedenen Orten stehen große Denkmäler, die an den ersten und zweiten Weltkrieg erinnern. Ein eigener Gedenkstein erinnert an die Soldaten, die im Kolonialkrieg in Süd-West-Afrika, heute Namibia, starben. Unter dem Stein befindet sich eine Gedenktafel des Bezirks Neukölln »Zum Gedenken an die Opfer der Deutschen Kolonialherrschaft in Namibia, insbesondere des Kolonialkrieges«.
Die Besonderheit bei diesem Gedenkstein ist, dass im Gegensatz zu den anderen Denkmälern, die nur die Soldaten ehren, auch an die Opfer eines Krieges erinnert wird.
Gerade in der heutigen Zeit, in der Krieg wieder ein Thema ist, lohnt sich ein Besuch dieses denkwürdigen Ortes.

emp