Neue Straßenbäume müssen hart im Nehmen sein
Wenn auch in Zukunft Straßenbäume Schatten spenden und die Aufenthaltsqualität auf den Straßen erhöhen sollen, müssten sie jetzt gepflanzt werden, sagte Neuköllns Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, Jochen Biedermann (Grüne) und schritt zur Tat.
Gemeinsam mit Vertreterinnen der »Stadtbaumkampagne« pflanzte er am 11. April an der Stuttgarter Straße 35 nahe Hertzbergplatz einen neuen Stadtbaum. Die Kleinkronige Winterlinde wird dort eine Lücke in der Baumreihe schließen. Weitere 120 Bäume sollen in diesem Frühjahr in Neukölln noch folgen.
Die vorbereitenden Arbeiten für die Pflanzkampagne hat der Bezirk seit Ende Januar in die Wege geleitet. So muss an jedem potentiellen Standort geprüft werden, ob eine Vergrößerung der Baumscheibe möglich ist, welche Leitungen dort in der Erde liegen und ob er für einen Jungbaum überhaupt geeignet ist.
Etwa fünf Jahre braucht so ein Bäumchen, bis es wirklich angewachsen ist und quasi auf eigenen Wurzeln stehen kann. Damit es eine echte Chance hat, wird es in dieser Zeit von den beauftragten Firmen gepflegt und auch gegossen. Rund 2.500 Euro sind dafür nötig.
»Stadtbaum zu sein, war schon immer ein herausfordernder Job, man muss hart im Nehmen sein«, sagte Biedermann. Die Baumscheiben sind klein, häufig verdichtet und versiegelt, zudem belastet von Streusalz und Hundeurin. Auch der Klimawandel setze den Bäumen zu, weshalb sie immer häufiger aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen. Für Ersatz fehlt der Stadt das Geld. Deshalb hat der Senat im Jahr 2012 die Stadtbaumkampagne »Stadtbäume für Berlin« ins Leben gerufen mit dem Ziel, zusätzliche Straßenbäume von Spenden zu pflanzen. Sobald 500 Euro an Spendengeldern für einen Baum eingenommen wurden, gibt der Senat aus Landesmitteln den Rest dazu. Rund 13.500 Bäume sind so in ganz Berlin bisher gepflanzt worden.
mr
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