Neuköllner Kulturleben trauert um Katharina Bieler
Nach langer schwerer Krankheit ist Katharina Bieler, die Leiterin des Fachbereichs Kultur im Bezirksamt, im Dezember gestorben. Sie wurde nur 50 Jahre alt.
Seit sie im August 2013 die Nachfolge von Dorothea Kolland antrat, hat sie im Neuköllner Kulturleben vieles bewirkt.Ein erster großer Erfolg war die Fotoausstellung «Die Berlinerin« im Körnerpark, ein Berlin-Porträt mit einer Serie von 375 Fotografien von in Berlin lebenden Frauen, die sie 2015 gemeinsam mit Ashkan Sahihi verwirklichte.
Im Folgejahr erfreute sie die Neuköllner aus Anlass des Jubiläums »100 Jahre Körnerpark«mit einem 100 Tage dauernden Kulturfestival. 2017 rief sie den Neuköllner Kunstpreis ins Leben. Seitdem werden jedes Jahr aus rund 180 Bewerbungen drei Künstler für den mit insgesamt 6000 Euro dotierten Preis ausgewählt.
Die Unterstützung der freien Szene war Katharina Bieler immer wichtig. Außerdem gelang es ihr, für Neukölln eine Kommission zu etablieren, die sich Kunst-am-Bau-Vorhaben widmet.
Auch das »Young Arts Neukölln«, die bezirkliche Jugendkunstschule, lag ihr am Herzen. Zusätzlich zu dem Standort in der Donaustraße konnten die Standorte Young Arts Körnerpark und Young Arts Gropiusstadt im Gemeinschaftshaus und 2021 der Young Arts Taut Pavillon am Dammweg in der Weißen Siedlung etabliert und mit Sach- und Personalmitteln ausgestattet werden.
2021 wurde auf ihre Initiative die ehemalige Toilettenanlage am Wildenbruchplatz in eine neue kommunale Galerie für experimentelle und junge Kunst verwandelt. Auch für ein weiteres Bauprojekt hat sie Fördermittel besorgt: Die historische Toilette im Körnerpark wird zu einer Kreativwerkstatt, die 2024 eröffnet werden wird.
Dorothee Bienert, die die Leitung des Fachbereichs Kultur übernommen hat, und ihr Team vermissen Katharina Bieler und ihre »Zugewandtheit, ihr diplomatisches Geschick, ihren analytischen Verstand, aber auch ihre großartige Streitbarkeit«, wie sie schreiben. »Wir sind froh, dass wir sie bei uns hatten; wir werden sie in Gedanken bei uns behalten und die von ihr begonnenen Projekte fortsetzen.«
pm