Andenken an Elisabeth und Eleonore Rosenthal
Elisabeth »Betzi« Rosenthal gehört zu den Menschen, an die das Museum Neukölln in der Ausstellung »Das Museum des Lebens. Private Erinnerungskultur aus Neukölln« erinnert. Die pädagogische Arbeit des Museums regte Schülerinnen und Schüler der Britzer Fritz-Karsen-Schule dazu an, die Patenschaft für zwei Stolpersteine zu übernehmen, die an Betzi und ihre Mutter Eleonore erinnern. Am 20. Dezember wurden sie in der Buschkrugallee 250a, wo die beiden Frauen von 1933 bis 1937 wohnten, ins Straßenpflaster eingelassen.
Als Jüdinnen wurden die Frauen von den Nazis verfolgt. Unterstützung fanden sie bei der Familie von Betsis Mitschülerin Käthe Krause, die sie zeitweise versteckte und versorgte.
Betzi gelang es, mit einem der letzten Kindertransporte im Sommer 1939 vom Bahnhof Friedrichstraße nach England zu fliehen. Ihre Mutter folgte ihr einen Monat später. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 unterhielt Betzi Rosenthal intensiven Kontakt zu den Krauses in Berlin.
»Mit der Verlegung der Stolpersteine bringen wir die Namen der Opfer zurück an die Orte ihres Lebens. Man muss sich bücken, um ihre Namen zu lesen. So verneigt man sich symbolisch vor den Opfern des Rassismus – heute wichtiger denn je«, sagte die Bezirksverordnete Gabriela Gebhardt (SPD) bei der Feierstunde.
Stolpersteine erinnern am letzten frei gewählten Wohnort an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Sie können aber ebenso an überlebende Verfolgte erinnern. Stolpersteine kann jeder stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines. Für unseren Bezirk koordiniert das Museum Neukölln die Stolpersteinverlegungen. Kontakt: stolpersteine@museum-neukoelln.de.
Die Ausstellung im Museum wird bis zum 28. Februar verlängert.
mr