Baubeginn auf den Buckower Feldern und an der Glasower Straße
Nach rund zehnjähriger Planung, vielen Diskussionen und Workshops ging mit einem symbolischen Spatenstich am 3. September eines der größten Neubauprojekte Berlins an den Start.
Auf den Buckower Feldern zwischen Buckower Damm und Gerlinger Straße wird das landeseigene Wohnungsunternehmen »Stadt und Land« gemeinsam mit mehreren Genossenschaften in den kommenden Jahren ein Stadtquartier mit 900 Wohneinheiten errichten.
Als »großen Schritt nach vorn« und wichtige Entlastung des Wohnungsmarktes lobte der Regierende Bürgermeister Michael Müller das Projekt, das für nachhaltigen, klimabewussten und sozial verantwortungsvollen Wohnungsneubau stehe.
Dieses neue Quartier zeige, wie Stadtplanung der Zukunft aussehen müsse, autoarm mit Spielplätzen statt Parkplätzen, sagte Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass rund 20 Prozent der Wohnungen von Genossenschaften gebaut werden. Darüber hinaus werde hier gezeigt, dass mit typisierten Wohnformen preisgünstig und trotzdem anspruchsvoll gebaut werden könne.
Die Buckower Felder, direkt an der Landesgrenze gelegen, stellen Verbindungen zum westlich gelegenen Landschaftspark, dem Mauerweg im Süden und dem Aktionsband am Buckower Damm im Osten her und seien somit auch ein Beitrag für die Entwicklung der Metropolregion Berlin-Brandenburg, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel.
Geplant sind Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in locker angeordneten Mehrfamilienhäusern mit vier bis sieben Geschossen. Knapp die Hälfte der Wohnungen soll mit sozialer Bindung vermietet werden, darunter 30 Prozent zu einem Kaltmietpreis von 6,50 Euro pro Quadratmeter. Die übrigen 20 Prozent sind als Sonderwohnungen für Senioren oder Geflüchtete vorgesehen. Der erste Bauabschnitt soll 2024 bezugsfertig sein.
Das Bauprojekt im Süden Neuköllns zählt zu den klimafreundlichsten in Berlin. Für die Wärmeversorgung des neuen Quartiers soll die Abwasserwärme einer Druckleitung am Buckower Damm genutzt werden. Der Strom im Gebiet soll umweltfreundlich über Photovoltaik-Anlagen erzeugt werden, die rund 40 Prozent der Dachflächen einnehmen. Ziel ist eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung sowie die Schonung und effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen.
Deutlich schneller als in Buckow geht es in der Glasower Straße voran. Nach rund dreijähriger Planung und Sanierung des Bodens wurde auf dem ehemaligen Produktionsgelände des Familienbetriebs »Quandt-Dachbahnen« am 1. September der Grundstein gelegt für ein neues Wohnquartier. Bis 2023 entstehen hier in sechs Vorderhäusern und drei Gartenhäusern 137 Wohnungen – 93 frei finanziert und 44 gefördert – inklusive einer Kindertagesstätte, rund 1.000 Quadratmetern Gewerbefläche und einer Tiefgarage mit 40 Stellplätzen.
mr