»Hörstation« in der Otto-Suhr-Volkshochschule
Der Schmelzofen für Emaille brennt in leuchtendem Orange. Um ihn herum sammeln sich die Teilnehmerinnen eines kreativen Seminars, entstanden 1985 unter Leitung der Künstlerin Elisabeth Rothe. Sie sitzt am Rande der Gruppe und überläßt es ihren kreativen Schülerinnen, sich in der Gemeinschaftsarbeit zu deuten. Sie offenbaren ausdrucksstarke und nachdenkliche Gesichter. Daraus ist ein Mosaik aus Emaillebausteinen erwachsen, das wie ein sorgfältig verwobenes Freskowerk anmutet.
In der Otto-Suhr- Volkshochschule sind einige solcher Kunstwerke dauerhaft an den Wänden zu sehen. Sie sind mehr als Dekoration, sie drücken herzliche Atmosphäre aus. In Zusammenarbeit mit Elisbeth Rothe entstand ebenfalls ein herzliches Mosaik über Neukölln.
Als geistiger Urheber dieser kreativen Lernatmosphäre gilt zurecht Otto Suhr. Der SPD Politiker setzte sich, nicht nur als Regierender Bürgermeister, bis zu seinem Tod 1957 für allgemeine Volksbildung ein. In Erinnerung bleiben seine lebhaften Vorträge im Rathaus Neukölln, die immer lebhafte Diskussionen nach sich zogen. So verewigte Karla Gänßler ihn in einer Bronzebüste. Er hält seine Linke Hand auf und gibt den Menschen Raum für offene Diskussionen. Nach Faschismus und Krieg war so eine Offenheit nötiger denn je.
th
https://www.berlin.de/vhs-neukoelln/projekte/hoerstationen/
Hörbar und zu sehen im »HAUS der BILDUNG«, Boddinstraße 34