Im Alltag der Regionalliga will jeder Punkt hart erarbeitet sein
Wie die Eichhörnchen im Herbst einen Vorrat an Nüssen anlegen, so sollten dies tunlichst auch die sogenannten »Kellerkinder« der Fußball-Welt bezüglich ihrer Punktzahl tun. Darum geht es derzeit auch beim »SV Tasmania« – nach zwei Aufstiegen seit dem Jahr 2019 bis in die Regionalliga Nordost wird die Luft dort in sportlicher Sicht zwangsläufig dünner.
Der September sollte sich dabei als durchwachsener Monat aus Sicht des hochklassigsten Neuköllner Fußballvereins entpuppen. Nach der »Dürre« des Augusts waren die drei Punkte gegen Abstiegskandidat »VfB Auerbach« mit dem 3:1-Erfolg ebenso schwer erkämpft wie wohltuend. Die folgenden beiden Partien – im Pokal beim »1. FC Lübars«, in der Liga bei »Tennis Borussia« – wurden dann wegen eines Coronafalls in Reihen Tasmanias abgesagt. So durfte das Team von Trainer Abu Nie erst am 19. September gegen »Union Fürstenwalde«, ein Konkurrent im Abstiegskampf, wieder in den Wettkampfbetrieb einsteigen. In dieser Partie wurde dann mal wieder Lehrgeld gezahlt: trotz sicherer 2:0-Führung nach 60 Minuten konnte man am Ende beim 3:3 erst in der Nachspielzeit noch einen Punkt sichern. Auch in der folgenden Partie beim Topteam »Berliner AK« gab es etwas zu lernen, denn trotz guter Leistung verlor Tasmania in Moabit mit 0:3.
Es blieb also dabei: Alle fünf Niederlagen widerfuhren Tasmania, ohne dass ein eigener Treffer gelang – bei einem Torverhältnis von 0:20. Aber so ist das Leben als Neuling, auch in der vierten Liga – es gilt, viele Lektionen immer wieder aufs Neue zu lernen, und die Fortschritte sind oft klein beziehungsweise Rückschläge jederzeit möglich.
Das Programm im Oktober wird dazu nicht leichter: Mit »Lok Leipzig« (16.10., auswärts) und »Energie Cottbus« (24.10., zuhause) warten ebenso prominente wie starke Gegner – zum Auftakt gegen die »VSG Altglienicke« am 3.10. gab es beim 1:1 wieder einen Zähler. Um ganz wichtige Punkte im Tabellenkeller wird es dann am 30.10. bei Mitaufsteiger FC Eilenburg gehen, der bisher (noch) deutlich schlechtere Erfahrungen sammeln musste. Ganz wichtig dabei für Tasmania: Torwartlegende Robert Schelenz hat sich nach seiner »Schaffenspause« wieder zurückgemeldet und gibt der Abwehr wieder spürbar Rückhalt. Vielleicht sichern sich die Neuköllner dadurch hier und da ein Pünktchen extra für das sportliche Überleben – ganz nach Art der Eichhörnchen…
Hagen Nickelé