Ein Appell von Herbert Witzel
Kennen Sie den Unterschied zwischen dem Millionengrab Willy Brandt-Großflughafen und dem Ehrengrab Bruno Bauers?
Dessen Grab auf dem St. Jacobi-Friedhof, Hermannstraße 99-105, ist das einzige, auf dessen Stein – heute leider fast unleserlich – geschrieben steht: »Er war ein Bürger Rixdorfs.« Da war »Dr. phil. Bruno Bauer« stolz drauf, und Rixdorf war stolz auf ihn. Zeitungsbericht zur Beerdigung 1882: »Auf dem nahen Kirchhof der Jacobigemeinde wurde der Verstorbene in einem Reihengrab beigesetzt. Da zugleich ländlich gekleidete Bewohner Rixdorfs sowie die Dorfjugend der Beisetzung beiwohnten, so hatte es fast den Charakter eines großen Familienereignisses.«
Bruno Bauer (1809—1882) beschrieb die Wirklichkeit, indem er das Papier beschrieb. Mit Friedrich Engels zusammen schrieb er 1842 ein Buch über den Philosophen Schelling. Und Engels schrieb 1882 im Nachruf: »In Berlin starb am 13. April ein Mann, der seit Jahren nur noch von Zeit zu Zeit als ,literarischer Sonderling‘ die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich gezogen hatte. Die offiziellen Theologen schrieben ihn ab und schwiegen ihn deshalb einstimmig tot. Und doch war er mehr wert als sie alle und hat mehr geleistet als sie alle in der Frage nach dem geschichtlichen Ursprung des Christentums.«
Ein weiterer Unterschied ist, dass das Millionengrab »Willy Brandt« jetzt erst in die fliegenden Puschen kommt und Bruno Bauers Grab im August 2021 seinen »Ehrengrab«-Status verlieren soll.
Unser Familien-Bezirk Neukölln hat nur 25 der 683 Berliner Ehrengräber. Ich möchte, dass der Ehrengrab-Status für diesen »Bürger Rixdorfs« verlängert wird. Die Grundlage dafür bildet ein öffentliches Interesse an seiner Persönlichkeit.
Bitte unterstützen Sie Bruno Bauer und mich per höflich-interessierter Mail an den zuständigen Sachbearbeiter, Herrn Christian Krüger, der übrigens ein freundlicher Mensch ist: christian.krueger@senatskanzlei.berlin.de
Danke.
Herbert Friedrich Witzel