Der Leiter des »Museum Neukölln« verlässt ein gut bestelltes Haus
36 Jahre lang war Udo Gößwald Direktor des »Museum Neukölln« und machte es während dieser Zeit zu einem der profiliertesten regionalgeschichtlichen Museen Berlins.
Mit einer kleinen Feier hat er sich am 18. Juni von seinen Mitarbeitern und vielen Weggefährten aus Politik und Zivilgesellschaft in den Ruhestand verabschiedet. Karin Korte und Bezirksbürgermeister Martin Hikel bedankten sich im Namen des Kulturamtes und des Bezirksamtes für seine Arbeit und überreichten die Entlassungsurkunden.
Mit einer launigen Rede ließ Udo Gößwald die Stationen seiner Tätigkeit und die vielen Ausstellungen Revue passieren, die er realisiert hat. »Entdeckt« wurde er 1985 von Dorothea Kollandt, der damaligen Leiterin des Kunstamtes, in deren Verantwortungsbereich sich auch das »Heimatmuseum Neukölln« befand, damals noch in der Ganghoferstraße. Gößwalds Konzept war es, die Sozial- und Kulturgeschichte Neuköllns mit dem Leben der Menschen in der Gegenwart zu verbinden. In vielen Fällen trugen auch die Anwohner mit eigenen Exponaten zu den Ausstellungen bei. So können die Menschen vor Ort aktiv in die Arbeit integriert werden und sich selbst mit ihrer Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen. Einen wichtigen Platz nimmt auch die Arbeit mit Schulen im Museumskonzept ein. Mit dem Umzug auf den Gutshof in Britz konnten die Ausstellungsräume mit moderner Digitaltechnik ausgestattet werden. Die ständige Ausstellung »99 × Neukölln« bietet einen lebendigen, interaktiven Einstieg in die Geschichte und Gegenwart des Bezirks.
Mit seinen Ideen habe Gößwald das »Museum Neukölln«, wie es seit dem Umzug nach Britz heißt, von der »Regionalliga in die Champions League katapultiert« sagte Martin Hikel in seiner Dankesrede.
mr