Petras Tagebuch

Frühlingssonne und Kleidungstücken

Jedes Jahr ist es das Gleiche. Nach einem nasskalten Winter lassen sich die ersten Sonnenstrahlen blicken, die Menschen kneifen die Augen zusammen, es blendet. Manchen sieht man an, dass sie den Winter in der Wohnung verbrachten. Sie haben einen kleinen Graustich im Gesicht. Alle jedoch haben eines gemein: Sie genießen die erste Wärme des Jahres. An der Bushaltestelle drängeln sie sich in der Sonne, keiner will in den Schatten, denn der ist noch recht frostig. Und wenn der Bus dann kommt, steigen nicht alle ein, weil die Wärme schöner als eine Busfahrt ist.
Auch ich genieße diese ersten warmen Tage sehr. Und trotzdem habe ich daran etwas auszusetzen. Wenn ich morgens mit dem Fahrrad losfahre, kann es passieren, dass ich einfach zu dünn angezogen bin. Das passiert leicht, denn meine Wohnung heizt sich mit der Sonne schnell auf und lässt mich glauben, dass es draußen warm ist. An meinem Ziel angekommen, habe ich kalte Ohren und eingefrorene Hände. Dann kommen Erkältungserscheinungen wie Niesen und Frieren. Das alles hält bis Mittag an. Dann stelle ich mich gerne in die Sonne und wärme mich wieder auf. Dabei denke ich mir, dass ich wohl doch alles richtig gemacht habe.
Es gibt aber auch die anderen Tage, an denen ich mich zu warm kleide. Da wird mir am Mittag die Sonne zu Qual. Wenn ich dann wieder mit dem Rad unterwegs bin, habe ich mich meiner warmen Kleidung entledigt, allerdings ist dafür meine Fahrradtasche voll bis obenhin. Das wiederum hat zur Folge, dass ich meine geplanten Einkäufe nicht erledigen kann. Ich habe ein Transportproblem.
Inzwischen weiß ich, dass mein Leben noch immer nicht gereicht hat, um die passende Kleidung für diese Jahreszeit zu finden und werde wohl damit leben müssen, immer falsch gekleidet zu sein.