Reh ohne Contra

Wilde Geschmackserlebnisse am Maybachufer

Auf dem Wochenmarkt am Maybachufer gibt es bekanntlich vielerlei Köstlichkeiten. Seit Herbst und mit der coronabedingten Entzerrung und Erweiterung des Marktes auf die Hobrechtstraße ist ein Anziehungspunkt für Carnivoren hinzugekommen.

Der wilde Ralf.    Foto: privat

Ralf Oehme aus Milow im südwestlichen Havelland bietet an seinem Marktstand dienstags und freitags ganz was Wildes an: Fachmännisch zerlegtes rohes wie auch veredeltes und verzehrfertig zubereitetes Wildfleisch.
Ob Filet, Rücken und Keule oder Bratwurst, Leberwurst, Schinken, Knacker und Salami von Wildschwein und Rotwild aus heimischen Landen – all das und mehr (wie Fasan oder Hase) gibt es je nach Jagdsaison und Schonzeit bei »Wild and Taste«. Seine Delikatessen auch in Berlin anzubieten, darauf brachten Oehme gern auch von weiter anreisende Kunden seines heimischen Hofladens in Milow, die dankbar sind, »endlich was Gutes zu essen zu bekommen«. In Rathenow sollen demnächst zwei Köche samt Gesellen diverse Wildgerichte zaubern, von denen es das tiefdunkle, herrlich würzige Gulasch und eine Soljanka russischer Art mit 20 Prozent Wildanteil auch als herz- und magenwärmende Mahlzeit am Maybachufer gibt. Sobald warm genug und wieder erlaubt, soll am Marktstand auch gegrillt und schaugekocht werden: Neben Gulasch im großen dreibeinigen Topf etwa auch Medaillons, Burger oder Gepulltes vom Rotwild oder Wildschwein. Ein zweiter Marktwagen mit eigener Räucherkammer, in der sich zum Beispiel Pastrami bei 60 Grad heißräuchern lässt, wird ab März einen weiteren Berliner Markt bereichern.
Als Partner des Deutschen Jagdverbandes bezieht Oehme sein Fleisch von über 50 Jägern, so dass Menge und Vielfalt seines Angebots langfristig gesichert sind. Das Fleisch wird natürlich erst nach strenger Begutachtung durch Veterinäre und des »Metzgers Meisterauge« verarbeitet. Wer Fleisch auf dem Speiseplan braucht und dabei Wert auf bewusste, nachhaltige Ernährung legt, ist mit Wild nicht nur wegen des markanten Geschmacks bestens bedient: Wildtiere leben frei und per se bio und äsen, was ihnen am besten schmeckt, vor allem gehaltvolle Pflanzen und Kräuter. Die Herkunft des Fleisches ist zudem 100-prozentig rückverfolgbar.
Für »wilde« Caterings und Veranstaltungen können bei »Wild and Taste« auch Wildschweine am Spieß oder Spanferkel aus dem Back­ofen bestellt werden (auf Wunsch samt Party­equipment und Personal zum Servieren). Selbstkocher werden im »Wild and Taste«-Online-Shop fündig (Lieferung ab 20 Euro Bestellwert). Auch wenn Oehme es langsam angehen lassen will, so hat er doch deutschlandweite Pläne. So wird er bald Glaskonserven produzieren, die sich ohne Kühlkette rund vier Jahre halten und jede Vorratskammer veredeln: Hirschrouladen in Burgundersauce, Wildschweincassoulet und -braten, Rehklößchen, Königsberger Klopse oder Bratklopse in Pfeffersoße und sicher noch etliches mehr. Seine einmalige, drei Stunden reduzierte Wildpreiselbeer-Currysauce lässt sich bereits auf dem Markt kosten. Partner, die sich für Wild und die »Wild and Taste«-Produkte begeistern können und Ideen für deren Vertrieb oder für wilde Gastronomie- oder gar Franchise-Konzepte haben, sollen sich gern melden. Also: Let’s go wild!

hlb
Di u. Fr 11-18 Uhr, Bestell-Hotline 03386 211 9229, www.wildandtaste.de