Antikapitalistisch einkaufen

»Robin Hood« eröffnet Filiale in Neukölln

Durch Leistungsgerechtigkeit, Nachhaltigkeit und soziale Fairness die ersten Schritte auf einem Weg zu einem Wirtschaftssystem zu machen, das langfristig eine antikapitalistische Produktion ermöglicht, das ist die Idee, die hinter dem »RobinHoodStore« steht. 100 Prozent der Gewinne werden an gemeinnützige Organisationen gespendet und damit eines der Grundprinzipien des Kapitalismus, die Gewinnmaximierung, ausgehebelt.

Prima leben und spenden.    Foto: mr

Angefangen hat alles mit einem Bioladen und einem Online-Shop, den ein Team von Studenten in ihrem Wohnprojekt in Eberswalde aufbauten. Der erste Schritt nach Berlin war dann im vergangenen Jahr ein Stand auf dem Schillermarkt am Herrfurthplatz. Ein Grund für diese Entscheidung war, dass viele Fördermitglieder aus Neukölln kamen. Seit dem 21. November hat der »RobinHoodStore« nun auch einen Laden in der Altenbraker Straße 15.
Im gemütlichen Tante-Emma-Laden-Ambiente gibt es ein Vollsortiment aus frischem Gemüse, Konserven, Milchprodukten, Getränken oder Kosmetika. Die Produkte sind zum großen Teil bio, es werden aber auch nicht biozertifizierte regionale Produkte angeboten. Das Preisniveau liegt etwa auf dem Level eines Bio-Supermarktes.
Wer Fördermitglied wird und ein Prozent seines Gehalts als Mitgliedsbeitrag bezahlt oder drei Stunden pro Monat im Laden mitarbeitet, kann alle Produkte 20 Prozent günstiger erwerben.
Zukünftig soll es – wenn die Coronaregeln das wieder erlauben – auch einen Kaffeeausschank und ein kleines Essensangebot mit Suppen und Panini geben.
Was nach Abzug aller Kosten wie Miete und Gehälter der festangestellten Mitarbeiter übrigbleibt, wird gespendet. Derzeit geht das Geld an »Give Directly«, eine Organisation, die unter der Armutsgrenze lebende Menschen in Kenia und Uganda selbstbestimmte Wege aus der Armut ermöglicht. Die zweite Empfängerorganisation ist »Cool Earth«, die der Bevölkerung an den Orten, wo der Regenwald am meisten bedroht ist, die benötigten Ressourcen gibt, um den Wald zu schützen.

mr
Altenbraker Str. 15
Mo-Sa, 10:30 – 20:00