Vor zehn Jahren fing alles an. In Neukölln fuhren Immobilienmakler mit Wohnungssuchenden noch durch den Bezirk. Die konnten sich die Wohnung noch aussuchen. Auf dem Tempelhofer Feld war erst seit zwei Jahren der Flugverkehr eingestellt worden. Die Sanierungsarbeiten in der Karl-Marx-Straße begannen. Der Bürgermeister hieß noch Heinz Buschkowsky, der versuchte an dem Bezirk zu retten, was noch zu retten war. Es roch schon überall nach Veränderung.
Die Idee, eine Lokalzeitung zu gründen, wurde geboren. Eine kleine Gruppe von Neuköllnern, die in der Kiez und Kneipe Kreuzberger Ausgabe gelernt und gearbeitet haben, wollte ihre eigene Zeitung machen. Als kleine Schwester der Kiez und Kneipe Kreuzberg startete sie zu viert im November 2010 mit 16 Seiten und einer Auflage von 1.200 Exemplaren. Zehn Jahre und keine Feier weiterlesen →
Dass es ein großer Mist ist, dass wir einen zweiten Lockdown haben, der wirtschaftlich, kulturell und sozial wohl viele an den Rand des Wahnsinns bringt, ist klar. Dass es ein grauer November wird, liegt in der Natur, das kennen wir Berliner schon. Im Dezember wird es meist trotzdem ein bisschen gemütlich: Adventskonzerte und Basare, Weihnachtsfeiern und Fondueabende, Glühweintrinken. Und wir lieben ja auch den Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt, er ist, zwar immer viel zu voll aber auch irgendwie heimelig, auch für dieses Jahr abgesagt. Wo bekommen wir wohl unsere Gemütlichkeit in diesem Jahr her? Vielleicht hängt der Bezirk dieses Jahr mehr Lichterketten auf, und vielleicht können wir alle eine Kerze ins Fenster stellen, wenn es dunkel wird. Dann leuchten wenigstens die Straßen. Das mit dem Glühwein… Hoffen wir auf Glühwein to go vor 23 Uhr, es wird ja schon zeitig genug dunkel. Und ja, auch in großen Krisen helfen die kleinen Dinge im Leben.
Prominent besetztes Podium diskutiert über die Zukunft von Karstadt am Hermannplatz
Teufelszeug oder Hoffnung für die Zukunft? Bei dem Projekt des Signa-Konzerns, das Karstadtgebäude am Hermannplatz abzureißen und in Größe und Stil des legendären Kaufhauses der dreißiger Jahre wiederaufzubauen, stehen sich Vertreter dieser beiden Ansichten ziemlich unversöhnlich gegenüber.
Bei der Podiumsdiskussion, zu der Nicola Böcker-Giannini (SPD, Mitglied des Abgeordnetenhauses) im Rahmen der Reihe »Fraktion vor Ort« am 30. September ins Restaurant des »Karstadt am Hermannplatz« geladen hatte, blieben die Befürworter allerdings weitgehend unter sich. Vereinzelt kamen kritische Fragen aus dem Publikum, das dem Gespräch auch per Livestream folgen konnte. Bei den Vertretern aus Politik und Wirtschaft überwog der positive Blick in die Zukunft. Schafft historisierender Neubau einen Wohlfühlort? weiterlesen →
Im April 2020 berichteten wir davon, dass die alte Späthbrücke über den Teltowkanal unpassierbar gemacht wurde, aber Fußgänger und Radfahrer sich selbst diese Passage öffneten. Möglicherweise las diesen Beitrag auch die für die Sperrung zuständige Berliner Behörde und reagierte ungewohnt schnell. Der geöffnete Zaun ist erneut verschlossen, und die erst niedrige Mauer aus Betonelementen wurde nun auf über zwei Meter erhöht und extra mit »Zinnen« gekrönt.
Berlin plant Radschnellwege (Mobilitätsgesetz, verabschiedet 2018) mit dem Ziel, Fahrradfahren sicherer und komfortabler zu machen. In einer Machbarkeitsstudie (veröffentlicht März 2020) ist die alte Späthbrücke eine wichtige Querung des nordwestlichen Arms der Y-Trasse. Weshalb nun die erneute Schließung vorab? Die alte Späthbrücke ist wieder dicht weiterlesen →
Die Blaschkoallee ist eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen Neuköllns und Umleitungsstrecke für den Schwerlastverkehr. Täglich ist sie von Staus betroffen, auch wenn der Britzer Tunnel nicht gesperrt wird. Seit Juli fehlen sehr viele Parkplätze am Straßenrand, weil sie dort einem PopUp-Radweg weichen mussten. Wo bitte sollen nun die Besucher parken, die zum Bürgeramt, zum Standesamt, zur neuen Anlaufstelle für Coronatests oder zum Hindutempel wollen?
Auch ohne den Radweg gab es hier zu wenige Parkmöglichkeiten. Schon immer drückte der Besucherverkehr in die umliegenden Wohngebiete, auch ins nahe Weltkulturerbe, das extra verkehrsberuhigt werden soll. Auch ohne die Radwegschikane quetschen sich die Pendler seit je da durch.
Schlimm, dass den Entscheidern offenbar entging, dass zeitgleich mit der Bike-Lane in Höhe des U-Bahnhofes Blaschkoallee seit vier Monaten eine Baustelle besteht. Seitdem reichen die Staus oft bis zur zwei Kilometer entfernten BSR. Das erhöht unnötig die hier ohnehin starken Feinstaub- und CO2-Belastungen. PopUp-Radweg in Britz ist auch ökologisch fragwürdig weiterlesen →
Die SPD Neukölln hat in einer Mitgliederbefragung Hakan Demir mit 51,95 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen zum Kandidaten zur Bundestagswahl 2021 für die Neuköllner SPD gewählt. Auf Tim Renner entfielen 45,18 Prozent der Stimmen.
Teilgenommen an der Mitgliederbefragung haben 44,2 Prozent. Hakan Demir zu seinem Sieg: »Ich danke allen, die mich in den letzten Wochen unterstützt haben und mit denen wir mit den politischen Zielen der SPD Neukölln in den Bundestagswahlkampf gehen. Die SPD Neukölln hat entschieden, dass ich ihr Bundestagskandidat werden soll. Dafür bin ich sehr dankbar. Wir können jetzt zum Superwahljahr 2021 nach draußen gehen und die Mitbürgerinnen von unseren politischen Ideen überzeugen. Das sind für mich vor allem die für unseren Bezirk wichtigsten Themen: chancengerechte Bildung, ein starker und funktionierender Sozialstaat und der Kampf gegen Rechts.« Tim Renner: »Hakan hat super gekämpft und letztlich gewonnen. Das sei ihm mehr als gegönnt. Nun muss es darum gehen, diese Kraft in den nahenden Wahlkampf zu tragen und sich geeint hinter dem Team Franziska, Martin und Hakan aufzustellen.«
Zum ersten Mal konnten alle Mitglieder der SPD an der Entscheidung, wer für sie in den Bundestag einziehen wird, mitwirken. Auf drei Veranstaltungen und in Sitzungen der Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften haben sich die Kandidaten den Mitgliedern vorgestellt.
Die Mitgliederbefragung ist ein zusätzliches konsultatives Verfahren.
Wie sich Neukölln in den letzten 100 Jahren verändert hat, zeigt das Museum Neukölln in seiner aktuellen Ausstellung »Großstadt Neukölln. 1920-2020«. Wie es in 30 Jahren aussehen könnte, darüber sprach Museumsleiter Udo Gößwald mit der Stadtplanerin Cordelia Polinna und dem Neuköllner Stadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste, Jochen Biedermann (Grüne).
Gentrifizierung, Mietenexplosion, Klimawandel, demografischer Wandel seien die Probleme, für die in Zukunft kreative Lösungen gefunden werden müssten, um die Stadt attraktiv und lebenswert zu erhalten. Aber bisher sei nur wenig Enthusiasmus zu verspüren, die Stadt von morgen zu denken, kritisierte Udo Gößwald in seiner Begrüßungsrede. Die Stadt der Zukunft denken weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung – Montag, 1. 11. 1920 Keine Einfuhrgenehmigung für Bananen. Auf Veranlassung des Reichsfinanzministeriums ist die kostspielige Bananeneinfuhr unterbunden worden. Einfuhrgenehmigungen werden nicht mehr erteilt. Die Ausfuhr von deutschem Frischobst wird mit Rücksicht auf den starken inländischen Bedarf nicht mehr gestattet. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Alles was Michael Anker –1957-2020– anfing machte er leidenschaftlich und hingebungsvoll.
Michael Anker wollte die Rede für seine Trauerfeier an sich selbst verfassen, damit, O- Ton: »Nicht, dass so ein dahergelaufener Trauerredner irgendeinen Quatsch über mich erzählt.« Leider fehlte ihm dazu die Kraft.
Die Trauergäste wurden am 20. Oktober. beim Eintreten in »Kutschen-Schönes« Trauerhalle mit der »Internationale« empfangen, Michas letzter Gruß an seine Weggefährten.
Die einfühlsame Trauerrede, die Marion in Absprache mit Michas Frau Luzie und seiner Tochter Karla verfasst hatte, sei hier in Auszügen wiedergegeben.
»Schon als Jugendlicher hinterfragte Micha kritisch tradierte, gesellschaftliche Normen und Werte und begann, sich mit den Klassikern des Marxismus- Leninismus zu beschäftigen. Er wurde Kommunist und blieb es sein Leben lang. Nachruf weiterlesen →
Die Stiftung »Kinderzukunft« ruft in diesem Jahr bereits zum 25. Mal dazu auf, Weihnachtspäckchen für Kinder in Not zu packen. Diese werden von der Stiftung nach Bosnien und Herzegowina, Rumänien sowie in die Ukraine gebracht und dort an Mädchen und Jungen in Waisenhäusern, Kliniken, Schulen und Kindergärten, aber auch in Elendsvierteln verteilt. Schirmherrin der Aktion ist Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu stellt bis zum 26. November 2020 wieder sein Bürgerbüro als Sammelstelle zur Verfügung. Er hofft, dass sich zahlreiche Neuköllnerinnen und Neuköllner mit großzügigen Spenden an der Aktion beteiligen werden: Pakete für arme Kinder weiterlesen →
Der 1890 gegründete Britzer Bürgerverein kann wegen der Pandemie sein 130. Jubiläum nicht gebührend feiern.
Die Gründungsumstände beschreibt die Festschrift zum 50. Bestehen des Vereins so: »Britz war zu dieser Zeit eine der ärmsten Gemeinden am Rande der Reichshauptstadt. Die Verkehrsverhältnisse lagen im Argen. Die beiden Hauptstraßen des Ortes, Britzer Damm und Buschkrugallee, waren […] ohne jegliche Beleuchtung. Die Pferdebahn endete an der Rixdorfer Knesebeckstraße (jetzige Silbersteinstraße). Die einzige Schule des Ortes befand sich in der damaligen Kirchstraße.«
Das wollten damals viele Britzer Bürger nachhaltig verbessern. Mit stetig steigenden Mitgliederzahlen wuchsen die Möglichkeiten zur Einflussnahme, da viele von ihnen ebenfalls in kommunalen wie in kirchlichen Körperschaften vertreten waren. Die Bildung der Großgemeinde Berlin 1920 änderte das abrupt. 130 Jahre Britzer Bürgerverein weiterlesen →
Oskar Lampisjärvi baut sinnliche Brücken von Finnland nach Neukölln
Ob Fahrradmarathontouren rund um die 42 Kilometer langen Neuköllner Außengrenzen, Kiezführungen oder Tätigkeiten für finnische Botschaft oder Kulturinstitut, Oskari Lampisjärvi vermittelt auf vielfältige Weise das Berliner und insbesondere Neuköllner Wesen und Flair an finnische Gäste und hier Lebende. Vor zehn Jahren, dank seines Germanistikmagisters hier, blieb er in Nordneukölln hängen. Ein Hobby zum Nebenberuf machte der sympathische Blonde aus Helsinki letztes Jahr mit der Idee, rare, handwerklich hervorragende Biere aus seiner Heimat auf die Zungen Berliner Bierfreunde zu bekommen.
Aus mehreren Craftbierbrauereien aus ländlichen Gegenden des 5,5-Millionen-Staates oben an der Ostsee lässt sich der bärtige Oskari auf Europalette deren spannende Biersortimente verschiffen. In einem kleinen Lagerraum an der Neckarstraße stehen die derzeit gut 20 Sorten aus drei coolen, experimentierfreudigen Braustätten. Suomi für die Bierzunge weiterlesen →
Der Donaukiez trotzt den Viruswirren. Nicht nur Georg »Peppi« Weishäupl sorgt in seinem »Hungerkünstler im Salon Renate« und der Jazzkneipe »Galerie Peppi Guggenheim« in der Weichselstraße für Abstand und Beruhigung. Um die Ecke in der Donaustraße hat das Team des »Valentinstüberl« auch in das Gastvertrauen ins eigene Atmen nach dem Lockdown investiert.
Hier sorgt im Vorder- wie im Hinterstüberl ein »Blue Air Pro L« für luftkurortliches Feeling und filtert circa sechs Mal in der Stunde die komplette Raumluft von 70 Quadratmetern durch. Wärmere Klamotten als in den letzten Jahren sind in diesen Monaten ohnehin allerorten hilfreich, das klarere, fast transparente Aerosolempfinden kommt dem Geschmacksempfinden für die bayrischen Biere und Bierbegleiter wie Leberkäse (aus neuem Ofen!), Weißwurst oder Obatztem der Valentin- und anderen Humor- und Kunstfreunde entgegen. Frische Luft und Käseduft weiterlesen →
Ideen für bessere Städte – »Living the City« im Flughafen Tempelhof
Eine gigantische begehbare Stadtcollage aus Bildern und architektonischen Modellen, Objekten, Artefakten, Fotografien und Filmen füllt derzeit die Haupthalle des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Die Ausstellung »Living the City«, die noch bis zum 20. Dezember zu sehen ist, zeigt Prozesse und Handlungsmöglichkeiten in Städten in ganz Europa auf. Lebendig werden diese Geschichten durch die Menschen, die diese Städte bevölkern, die am städtischen Leben teilnehmen und es mitgestalten. Es wird gezeigt, was alles möglich ist – wenn die Politik und die Verwaltungen, wenn Wähler, Investoren, Architekten oder Stadtplaner denn nur wollen.
Viele Projekte sind über die engere Fachwelt hinaus bekannt, wie die »Luchtsingel« – die »Luftgracht« – eine Fußgängerbrücke, die den nördlichen Teil Rotterdams mit dem Zentrum verbindet, oder die »Cité du Grand Parc« in Bordeaux. Hier wurden in die Jahre gekommene Wohnblöcke durch den nachträglichen Anbau einer Wintergarten- und Balkonzone aufgewertet. Ein Film zeigt einen alten Mann, der begeistert berichtet, wie aus einer dunklen Wohnung helle, lichtdurchflutete Räume wurden. Nagelhäuser und Luftgrachten weiterlesen →
Auf einer Neuköllner Hauswand prangt der Spruch: »Zu Hause bleiben kann nur, wer eins hat«. Diese wenigen Worte bringen die besonderen Schwierigkeiten von Obdachlosen in der Pandemie auf den Punkt. Eine Aufnahme des Spruchs und viele andere Fotos sind derzeit in der Ausstellung »Mitten drin draußen – Ohne Obdach in der Stadt« des Filmemachers und Fotografen Matthias Coers im Rathaus Neukölln zu sehen.
Mit Interviews und Fotos nähert sich Coers der Alltäglichkeit von Obdachlosigkeit in Berlin an – mit Blick auf die Obdachlosen und ihre Perspektive, aber auch auf die Perspektive engagierter Menschen in der Obdachlosenhilfe. »Mitten drin draußen – Ohne Obdach in der Stadt« weiterlesen →
Die Hasenheide hat viele Angebote für die unterschiedlichsten Personengruppen. Vom Hundeplatz für kleine Gesellen bis 35 Zentimeter Höhe, über Schachspieler, Sonnenhungrige, Skateboarder, Jogger, Dealer und Spaziergänger findet jeder seinen Platz. Ein besonderer Schatz entstand 2019 mit dem begehbaren Labyrinth. Es befindet sich in der Nähe des Skateparks im Halbschatten von Bäumen. Hier finden Konzerte, organisierte Führungen, Qigong-Stunden und Picknicks statt. Dieser durchaus spirituelle Ort wird von Jung und Alt dankbar genutzt.
Die Initiatorin ist Ellen Esser. Sie hat jahrelang als Schauspielerin und Regisseurin gearbeitet. Dann wollte sie ihr eigener Herr sein. Sie schrieb Drehbücher und widmete sich der Prosa. In ihrem Buch »Maries Labyrinth« setzte sie sich mit diesen auseinander. Sie besuchte Labyrinthe, die ihr das Gefühl vermittelten, dass schon vor Hunderten von Jahren dort gefeiert wurde. Wem gehört das Labyrinth? weiterlesen →
KuK: Was bewegt Sie in Ihrem Kiez? Reiner: Was beschäftigt mich … Dass wir wieder zu Hause bleiben müssen. Dass ich meine Kollegen erstmal nicht sehen werde und dass ich meine Schwester nicht besuchen kann. Ganz einfach. Meine Schwester ist im Altenheim und ja, unter Einhaltung bestimmter Regeln konnte ich sie hier und da besuchen, aber jetzt? Nee. Mach ich nicht mehr. Ich werde im Corona-Hotspot Neukölln sicher nicht meine Familie gefährden. Vor allem, weil ich nicht mehr viel Familie habe. Was meine Kollegen betrifft, naja. Wo sollen wir uns denn treffen? Die Kneipen sind wieder zu, ich stehe nicht gern irgendwo auf der Hermannstraße vor einem Spätkauf, also wohin mit mir? Zu Hause ist nicht viel los, da guck ich mal in die Röhre. Kiezgespräch weiterlesen →
Es gibt einen interessanten Mann in Neukölln. Olaf führt ein ungewöhnliches Leben. Neben einer klassischen Ehe ist er auch der Sklave in einer homosexuellen BDSM-Beziehung zu einem Master. Dabei ist er ein sehr glücklicher Mensch, offenherzig und humorvoll, das strahlt er aus, obwohl er in seinem Leben »schmerzhaft diskriminiert« wurde.
Als 18jährigen traf es Olaf stark. Er verliebte sich in einen dreißigjährigen Mann, eine Beziehung entstand. Seine damalige Familie unterbrach das schöne Glück in rabiater Weise. Die Polizei wurde eingeschaltet und der Partner bis nach London verfolgt. Seinerzeit war Homosexualität in England fast noch verboten, über BDSM-Praktiken auch unter Heterosexuellen wurde überwiegend nur »hinter verschlossenen Gardinen« gesprochen. »Das war sehr hart.« Olaf liebt Nähe und Dominanz weiterlesen →
Aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen und die in diesemZusammenhang einhergehenden, notwendigerweise getroffenen Entscheidungen der Bundes- bzw. Landesebene werden die bezirklichen Seniorenfreizeitstätten und die Behindertenfreizeitstätte Alt-Buckow 16 im Bezirk Neukölln mit Wirkung ab dem 2.11.2020 vorerst bis auf weiteres geschlossen. Wir bedauern diesen Schritt ausdrücklich. Die Gesundheit und Sicherheit der Besucherinnen und Besucher muss in diesen Zeiten eines erneut exponentiell ansteigenden Infektionsgeschehens aber eindeutig Vorrang vor den beliebten Aktivitäten in den Seniorenfreizeitstätten und in der Behindertenfreizeitstätte haben. Wir bitten um Verständnis für diese Entscheidung. Sobald es die Gegebenheiten wieder ermöglichen, werden dieSeniorenfreizeitstätten und die Behindertenfreizeitstätte umgehend wieder geöffnet. Bitte bleiben Sie gesund!
Eine Folge des Klimawandels ist, der goldene Oktober schiebt sich auch in den November hinein. Das heißt, es können auch jetzt noch viele schöne bunte Blätter gesammelt und getrocknet werden. Ein getrocknetes Ginkoblatt habe ich in einen Schmetterling verwandelt. Um das nachzumachen, braucht es wenig, nur etwas Lust zum Pfriemeln, ein schon getrocknetes Ginkoblatt, Farben (zum Beispiel Deckfarben aus dem Tuschkasten oder Acryl), einen feinen Pinsel und ein scharfes Messer.
Den Stiel des Ginkoblattes habe ich noch vor dem Trocknen mit dem Messer geteilt, so bekam ich die Fühler. Dann wird das Blatt zwischen den Seiten eines alten Buches getrocknet. Auch ohne Bemalung sieht das Blatt so schon einem Schmetterling ähnlich. Mit ein wenig Farbe wird die Illusion perfekter.
Lange hatten die Fans dem Topspiel der NOFV-Oberliga Nord entgegengefiebert: Das Duell zwischen dem »Greifswalder FC« und dem »SV Tasmania« am 1. November in der Hansestadt versprach bereits einen Fingerzeig Richtung Meisterschaft. Dabei hatten die Neuköllner mit ihrem perfekten Saisonstart den Greifswaldern ihren Favoritenstatus quasi abgeknöpft – sieben Siege legte die Mannschaft von Abu Njie vor, der Widersacher folgte mit vier Punkten Rückstand.
Doch Tasmanias Trainer mahnte weiterhin, sein Team sei zwar »Spitzenreiter, aber noch kein Spitzenteam« – dafür wurde ihm Tiefstapelei vorgeworfen. Mitte Oktober gab es dann aber den ersten Dämpfer beim 2:3 in letzter Minute bei »Hertha 03« in Zehlendorf. Eine Woche später verlor der Tabellenführer dann zuhause gegen den Aufsteiger »Rostocker FC« mit 1:3. Nur gut, dass die Greifswalder parallel ebenfalls zweimal patzten – der 4-Punkte-Vorsprung blieb Tasmania vor der Fahrt nach Vorpommern also erhalten. Die Vorzeichen hatten sich inzwischen jedoch etwas verändert – eher nach dem Motto: Welches der beiden Topteams findet im direkten Aufeinandertreffen wieder zurück in die Erfolgsspur? Warten auf … Greifswald weiterlesen →
Diesmal ist alles anders. Ich kann zu unserem Jubiläum keine Rede halten und den Mitgliedern der Redaktion nicht danken. Ich möchte es an dieser Stelle tun. Denn, was wäre ich ohne die Kollegen, die mir auch in schweren Zeiten zur Seite stehen. So wie im Moment: Die Zeitung leidet gemeinsam mit den Kneipen darunter, dass nichts mehr rund läuft. Anzeigenkunden fallen weg, Verteilerstellen schließen, und Termine fallen aus. Das kulturelle Leben liegt am Boden und die Stimmung auch. Petras Tagebuch weiterlesen →