Bürgerinitiative startet Unterschriftenaktion
Wenn im Oktober der BER eröffnet, wird der Verkehr im Süden der Stadt spürbar zunehmen. Neben den vielen Fluggästen werden rund 85.000 Beschäftigte zusätzlich in der Region erwartet. Das heißt, der Pendelverkehr von und nach Berlin wird in Größenordnungen zunehmen, die eine zusätzliche ÖPNV-Anbindung unumgänglich machen.
Deshalb hat sich die Bürgerinitiative »Neukölln in Bewegung – Für eine Verlängerung der U7 bis zum Flughafen BER« gegründet. Am 10. August stellten die Initiatoren Mirjam Blumenthal, Peter Scharmberg und Renate Humernik ihre Aktion der Öffentlichkeit vor. Unterstützt werden sie von Bezirksbürgermeister Martin Hikel, dem Bundestagsabgeordneten Fritz Felgentreu und der Neuköllner SPD. Ziel der von Neuköllner Bürgern und Rudower Gewerbetreibenden getragenen Initiative ist es, mit einer Unterschriftenaktion den politischen Druck zu erhöhen und die schon lange geforderte U-Bahn-Verlängerung endlich in die Tat umzusetzen.
»Die Busse werden Rudow überfluten«, der Verkehr an der Rudower Spinne zusammenbrechen, auf den Autobahnen werde Dauerstau herrschen, sagte Hikel. Eine U-Bahn zum BER sei »viel Infrastruktur für wenig Geld.« Denn selbst wenn die Strecke eine Milliarde Euro kosten würde, »75 Prozent kommen vom Bund«, sagte Hikel. Und den Rest könnten sich zwei Bundesländer teilen.
Zudem würde auf diese Weise auch das Rudower Frauenviertel an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Eine Trasse dorthin wurde seit Jahrzehnten von Bebauung frei gehalten, eine U-Bahn lasse sich also kostengünstig in offener Grube bauen.
Im Koalitionsvertrag haben SPD, Linke und Grüne dem Ausbau der Straßenbahn Priorität eingeräumt. Seit Ende 2018 hatte Verkehrssenatorin Regine Günther aber Machbarkeitsstudien, darunter auch die Verlängerung der U7 zum BER, in Auftrag gegeben. Mit der Veröffentlichung wird im Herbst gerechnet. Mit Planung und Bau werden voraussichtlich weitere 15 Jahre verstreichen.
»Kein Zweifel, die U-Bahn wird kommen. Wenn die Fluggäste wieder da sind, wird das Chaos so groß sein, dass keine andere Enscheidung möglich ist«, sagte Fritz Felgentreu. Und an den Senat gewandt: »Wir wollen das, wir brauchen das, bewegt euch endlich.«
mr
Unterschreiben kann man unter http://u7zumber.de/?page_id=307 hier gibt es auch Unterschriftenlisten zum Download.