Nahverkehrskonzept der Neuköllner Linken sieht dichtes Liniennetz vor
»Unsere E-Mobilität heißt Straßenbahn.« Unter dieser Überschrift stellte Ludwig Lindner bereits am 8. Oktober 2019 das Nahverkehrskonzept der Neuköllner Linken vor. Es sieht einen starken Ausbau des Straßenbahnnetzes und die Verlängerung der U-Bahnlinie U8 vor. Der Autoverkehr soll weiter reduziert und die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger erhöht werden. Der Vorschlag lehnt sich an die Planungen der rot-rot-grünen Koalition an, die bereits den Ausbau zweier Straßenbahnlinien nach und durch Neukölln und die Verbesserung des Radwegenetzes vorsehen. Dazu hat die Neuköllner Linke detaillierte und erweiternde Möglichkeiten entworfen. Es soll ein dichtes Netz von U-Bahn- und Straßenbahnlinien entstehen.
Demnach würde die U8 von der Hermannstraße in Richtung Britz verlängert werden, mindestens bis zur Gutschmidtstraße. Die Verlängerung der U7 nach Schönefeld wird hinterfragt, da bereits eine S-Bahnverbindung bestehe.
Umfangreicher soll sich der Ausbau des Straßenbahnnetzes gestalten. Die Verlängerung der M10 von der Warschauer Straße zum Hermannplatz ist bereits vom Senat festgelegt. Die M10 soll dem linken Konzept nach künftig auch über den Platz der Luftbrücke möglichst bis zur Julius-Leber-Brücke geführt werden. Als »Südtangente« wäre entsprechend eine Streckenführung von Schöneweide durch die Gropiusstadt bis Marienfelde und idealerweiser bis Dahlem denkbar, um den Bus M11 zu entlasten. In den Senatsplänen ist auf der Strecke der Buslinie M41 bereits ein Ausbau nach Schöneweide vorgesehen, vom Potsdamer Platz kommend. Nach Vorschlag der Neuköllner Linken kämen der S- und U-Bahnhof Neukölln als Regionalbahnhof hinzu. In dem Rahmen könnte die gegenwärtig für Güterverkehr genutzte Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn nach Elektrifizierung als Straßenbahn bis Rudow genutzt werden.
Wichtiges Ziel sei es, den öffentlichen Personennahverkehr sozial gerecht zu gestalten. Dazu werde auch ein »Nulltarif« angestrebt. Das als Entwurf vorliegende linke Nahverkehrskonzept für Neukölln weist insgesamt in die Zukunft. Vieles könnte sich in einer realistischen Debatte als konsensfähig erweisen. Ein genauer Machbarkeits- und Finanzierungsplan muss aber noch erarbeitet werden.
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