Luftige Begegnungen zu jeder Jahreszeit

Spiel, Spaß und frische Luft – das Feld für Alle wird 10.        Foto: mr

10 Jahre Bewegungsfreiheit auf dem Tempelhofer Feld

Für die wenigsten ist es eine öde Brache, die es zu bebauen gilt, für die meisten ist es eine innerstädtische Freifläche, die der Naherholung, Gesundheitserhaltung und dem Artenschutz dient: Das Tempelhofer Feld.
Die Öffnung des Feldes im Mai 2010 war ein Segen für Berlin, der Volksentscheid im Juni 2014 eine eindeutige Entscheidung der Berliner Bevölkerung für das »Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes« (ThFG) als gemeinwohlorientierte Freifläche.
Gerade in der coronaschwangeren Zeit ist das Tempelhofer Feld für Viele einer der wenigen Orte in Berlin, um Luft zu schnappen, auf der Wiese liegend wenigstens die Augen wandern zu lassen, sich tatsächlich vielfältig sportlich oder gärtnerisch zu betätigen.
Durch den weltweiten Klimanotstand hat sich die einmalige Bedeutung für Klima- und Naturschutz des Tempelhofer Feldes immens verstärkt. Die einzigartige Offenlandschaft bietet seltenen Arten von Flora und Fauna einen immer wichtiger werdenden Lebensraum.
Die Kaltluftentstehung sowie Kaltluftschneisen in die umliegenden Wohngebiete bis in die Stadt hinein sind in Zeiten der Erderwärmung von unschätzbarem und nicht zu leugnendem Wert.
In einem zähen Prozess bemüht sich die Feldkoordination entsprechend des Entwicklungs- und Pflegeplans (EPP) zum Tempelhofer Feld seit 2016, die Möglichkeiten zur vielseitigen Nutzung zu schaffen. Ein in Berlin bisher einmaliges Beispiel gelebter Bürgerbeteiligung.
Es dient Feldlerchen und Steinschmetzern als Brutplatz, der Wiesenpflege durch Schafbeweidung, geschützten Pflanzen als Habitat, den Besuchern als Ort der Erholung und ebenso als Tourismusattraktion.
Sämtliches Lobbyistenbegehren oder Wahlkampfgetöse dient dem Tempelhofer Feld inzwischen mehr, als den Bebauungsbefürwortern recht sein kann: Selbst ehemalige Befürworter der Bebauung heben die einzigartige Bedeutung für Klima- und Artenschutz sowie die Historie des Feldes hervor und treten für seinen Erhalt ein. Bemühungen verschiedener Verbände, Grünflächen der Stadt dauerhaft zu erhalten, implizieren das Tempelhofer Feld in besonderer Weise.
Da die Berliner an sich aufmüpfig, helle und katastrophengetestet sind, werden auch dubiose Bestrebungen, auf dem Feld, den Wohnungsmangel ein für alle Male zu beseitigen, nicht greifen.

bs
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