Volles Programm bei der Salonmusik

Virtuose Saxophone und spanische Gitarren

Anfang des 19. Jahrhunderts bekam die Kammermusik in den Palais und Residenzen des Adels ein bürgerliches Pendant: In den Salons der großbürgerlichen Gesellschaft fand neben der Literatur zunehmend auch die Musik Beachtung. Anfangs konzertierten dort Amateure, bald auch Virtuosen wie Jacques Offenbach als Cellist oder Franz Liszt am Klavier.

Jerzy Chwastyk.Foto: Uwe Arens

Im Neukölln des 21. Jahrhunderts wird diese Tradition der Salonmusik neu interpretiert, als kulturen- und genreübergreifend. Die Klassik hat nach wie vor ihren festen Platz, und auch Chanson sowie Jazz werden präsentiert, ebenso eine breitgefächerte Vielfalt von Musik mit arabischen, asiatischen, lateinamerikanischen oder afrikanischen Wurzeln, in welcher sich die ethnische Vielfalt des Bezirks widerspiegelt. Im Märzprogramm dürfen sich die Fans exquisiter kammermusikalischer Jazzmusik gleich auf zwei Konzerte freuen.

Ekkehard Wölk und Walter Guhel. Foto: Regine Buddecke

Am 8. März widmet sich Pianist Ekkehard Wölk mit seinem Duopartner, dem virtuosen Tenor- und Sopransaxophonisten und Flötisten Walter Gauchel, ausgesuchten Melodien großer Meister der Jazzgeschichte wie Thelonious Monk, Charles Mingus und Duke Ellington. Dabei gibt es viel Raum für improvisatorisch-expressive Höhenflüge.

Jan von Klewitz und Maria Baptist   Foto: Anna Stark

Am 29. März sind dagegen aktuelle Strömungen des Jazz vom Duo Maria Baptist & Jan von Klewitz zu hören. Die Pianistin Maria Baptist gilt als Vorbild einer ganz neuen Jazzgeneration, Altsaxophonist Jan von Klewitz wird für den Esprit und die Expressivität seiner Spielweise gerühmt. Markenzeichen des Duos ist ihre Genregrenzen sprengende Offenheit, ihr Drive und die Intensität ihrer Improvisationen. Eine ganz eigene Entwicklung gab es in der Musikgeschichte Spaniens, wo von alters her die Gitarre den Ton angab. Dieser Musik widmet sich am 15. März der in Breslau geborene Gitarrenvirtuose Jerzy​ Chwastyk mit seinem Programm »Impressionen aus Spanien«. Mit seiner elegant-lyrischen Spielweise ist Chwastyk ein herausragender Interpret der jungen Generation, die die Gitarre und ihr vielfältiges Repertoire in neuem, zeitgemäßen Glanz erscheinen lässt.

Amalia Chikh Foto: Wenzel Oschington

Am 22. März gehört die Bühne der in Paris geborenen Sängerin und Pianistin Amalia Chikh. Sie kommt zwar aus dem Land des Chansons, bürstet dieses Genre aber mächtig gegen den Strich. Gemeinsam mit dem spanischen Trompeter Armando Carillo Zanuy hat sie ein Programm erarbeitet, das sich zwischen Weltstadtglamour und dem Leben auf der Straße bewegt. Wer hören will, wie Berliner Schnauze mit französischen Akzent klingt, sollte sich dieses Konzert nicht entgehen lassen.

pschl