Salonmusik

Jazz im »Zitronencafé«

Der Auftakt der diesjährigen Salonmusik am 2. Februar verlief turbulent. Zwei der Musikerinnen des Lotus Trio, das die Konzert­reihe eröffnen sollte, hatten sich bei ihrem Aufenthalt in Vietnam
anlässlich des Neujahrsfests mit dem Corona-Virus angesteckt und konnten nicht zurück nach Berlin reisen.

Karparov & Brunn. Foto: Sevi Tsoni

Deshalb musste die Gruppe zwei Tage vor dem geplanten Konzert absagen. Kurzfristig konnte aber mit dem »Ravi Srinivasan Duo« eine hervorragende Ersatzband engagiert werden, die mit ihrem indisch-indonesischen Programm »Klänge aus dem Dschungel« die Zuhörer begeisterte.
Am 9. Februar erwartet das Publikum Musik des Balkans, gewürzt mit einer Prise Modern Jazz. Der virtuose Saxophonist Vladimir Karparov entwickelt mit seinem Duopartner, dem Gitarristen Andreas Brunn, urbanen World-Jazz, der souverän die musikalischen Welten des Okzidents und Orients verbindet.

Trialogues.   Foto: Christian Ender

Den Abenteuern der freien Improvisation hat sich die Gruppe »Trialogues« verschrieben, die am 16. Februar auftritt. Gitarrist Jan Weber, Trompeter Paul Schwingenschlögl und Kontrabassist Udo Betz haben in einem intensiven Prozess gemeinsamen Musizierens eine eigene musikalische Sprache geschaffen, die auf verblüffende, unterhaltsame, oft narrative Weise Vertrautes mit Fremd­artigem mischt und Anklänge an Psychodelic und Noise Music, Modern und Cool Jazz enthält.

Con Anima. Foto: Izumi Takeyama

Geradezu konträr ist das Konzept des klassischen Ensembles »Con Anima«, das eine Woche später auftritt. Aufgeschriebene Noten spielen eine wichtige Rolle bei diesem Ensemble. Ayako Suga-Maack am Klavier, Regine Zimmermann am Violoncello und Vladimir Miller an der Klarinette haben in ihrer zwanzigjährigen Zusammenarbeit ein reichhaltiges Repertoire erarbeitet, das neben den großen Standardwerken der Klassik auch unentdeckte Perlen der Musikgeschichte umfasst. Das Programm des Abends reicht von Beethovens »Trio Opus 38« – passend zum Beethoven-Jahr – über Mendelssohns »Lieder ohne Worte« bis zu einer Nino-Rota-Komposition aus dem Jahr 1973.

Jasper Ubben. Foto:Katrin Feifel

Zunehmender Beliebtheit, vor allem im Jazz, erfreut sich das Vibraphon. Bei seinem Konzert am 1. März zeigt Jasper Ubben, welche vielfältigen harmonischen, melodischen und rhythmischen Ausdrucksmöglichkeiten in diesem Instrument stecken. Sein neues Programm führt die Zuhörer auf eine musikalische Weltreise von den Rhythmen Lateinamerikas über die Musik Skandinaviens und die Melodien der nordamerikanischen Jazzgrößen bis nach Deutschland.

pschl