Ehre, wem Ehre gebührt

Feierliche Verleihung der Neuköllner Ehrennadel

Der Samstag vor dem dritten Advent ist in jedem Jahr für eine besondere Feierlichkeit reserviert. Dann nämlich wird auf Schloss Britz die Neuköllner Ehrennadel verliehen, die höchste Ehrung des Bezirks Neukölln für seine Bürgerinnen und Bürger. Seit sie 1984 das erste Mal verliehen wurde, haben insgesamt 176 Personen, die sich in besonderer Weise um den Bezirk verdient gemacht haben, diese Auszeichnung erhalten. Ihre Namen finden sich an der Ehrenwand in der zweiten Etage des Rathauses.

Gruppenbild mit Urkunden.     Foto:mr

»Was wir brauchen, sind Menschen, die mehr als ihre Pflicht tun. Das sind die Ehrenamtlichen, die wertvolle Arbeit für das Gemeinwohl leisten«, sagte Bezirksverordnetenvorsteher Lars Oeverdiek in seiner Begrüßungsrede. »Neukölln hat Licht und Schatten. Wir brauchen die Menschen, die den Schatten zurückdrängen. Sie bereichern unsere Kieze und machen Neukölln noch lebenswerter«, ergänzte Bezirksbürgermeister Martin Hikel, der sich dem Anlass angemessen mit seiner Amtskette geschmückt hatte.Renate Bremmert hat den Verein »Alte Dorfschule Rudow« mitbegründet, der die Schule zu einem lebendigen Kulturzentrum im Süden des Bezirks ausgebaut hat. Als erste Frauenbeauftragte verhalf sie während ihrer Wirkungszeit von 1986 bis 2003 dem Amt auch über Berlin hinaus zu Anerkennung und Akzeptanz.
Michael Freiberg wurde für sein Engagement als erster Vorsitzender des »Freilandlabor Britz e. V.« geehrt, das mit seinem Umweltzentrum Einblicke in Naturphänomene für alle Altersgruppen bietet.
Holger Kratzat ist nach einem Unfall seit über 30 Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Seit 2013 ist er als Rollstuhlfechter aktiv und bereitet sich derzeit auf die Paralympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr vor. Damit ist er ein beeindruckendes Vorbild für Menschen mit einer Behinderung. Er engagiert sich bei ehrenamtlichen Reinigungsaktionen im Kiez genauso wie in der Tee- und Wärmestube Neukölln.
Ingrid Munk hat seit 2007 als Chefärztin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am »Vivantes Klinikum Neukölln« dazu beigetragen, dass sich die Lebensumstände psychisch erkrankter Menschen in Neukölln deutlich verbessert haben. Sie hat maßgeblichen Anteil an den innovativen Wohnprojekten für schwer erkrankte Wohnungslose ebenso wie an dem bald eröffnenden Neubau der psychiatrischen Station im Klinikum Neukölln.

Beate Storni und Bezirksbürgermeister Hikel.     Foto: mr

Heinz Ostermann führt seit mittlerweile zwölf Jahren die Buchhandlung »Leporello« in Rudow und organisiert seit acht Jahren die berlinweit einmalige Veranstaltung »Rudow liest«. Trotz Einschüchterungsversuchen durch Rechtextremisten setzt er sich unermüdlich für ein friedliches Neukölln ohne Rassismus und Ausgrenzung und gegen Diskriminierung in seinem Stadtteil ein.
Beate Storni ist seit fast 40 Jahren in unzähligen Projekten ehrenamtlich aktiv. Etwa als Vorsitzende im Bezirkselternausschuss, im Verein »Haus 104 Tempelhofer Feld« oder als Redakteurin bei Kiez und Kneipe. Als Mitglied im Quartiersrat hat sie nachbarschaftliche Strukturen aufgebaut und damit die Grundlage für den Dialog miteinander und gemeinsame Aktivitäten gelegt.

mr