Bezirksverordnetenversammlung verjüngt sich für einen Tag
Die Annahme der UN-Kinderrechtskonvention durch die UN-Generalversammlung vor 30 Jahren bot am 20. November für etwa 70 Kinder und Jugendliche aus dem südlichen Neukölln den Anlass, eine Kinderkonferenz einzuberufen. Dazu gründeten sie einen Kinderrat, für den sie eine Geschäftsordnung erarbeiteten.
Sie finden, die Welt ist wenig kindgerecht, wollen mitbestimmen und haben sich mit Unterstützung der Jugendorganisation »Die Falken« im Vorfeld ein Jahr lang sehr umfassend mit sieben wichtigen Themen auseinandergesetzt. Diese sind: Bildung und Schule, Freizeit und Ehrenamt, Spielplätze, unsere Welt, Armut, erneuerbare Energien und Infrastruktur sowie Sicherheit. Daraus erstellten sie einen Forderungskatalog mit 64 Punkten, den sie Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) übergaben. Er freute sich über die aktiven Nachwuchsparlamentarier und bekräftigte ihre Rechte. »Die Stadt gehört Euch, jedem Einzelnen, dazu gehört auch, die Verantwortung zu tragen«, gab er ihnen mit auf den Weg.
Den Katalog möchten die Kinder als Handlungsempfehlung verstanden wissen.
In rote T-Shirts gekleidet saß die junge Generation auf den Plätzen der Bezirksverordneten, wählte ein Präsidium, diskutierte temperamentvoll und sachlich und stimmte über Anträge ab.
Das Thema soziale Gerechtigkeit liegt allen besonders am Herzen. Sie setzen sich unter anderem für kostenfreien Nachhilfeunterricht, mehr finanzielle Förderung für Klassenfahrten, Barrierefreiheit, verstärkten Umweltschutz und Müllvermeidung ein.
Sie befragten die Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Karin Korte (SPD), explizit zum Thema Sauberkeit und Caféterien an Schulen. Der Bezirksverordnetenvorsteher Lars Oeverdieck (SPD) beobachtete alles mit einem zufriedenen Lächeln.
Alles in allem führten die Kinder und Jugendlichen eine BVV durch, die sich sehen lassen konnte und manch einer Fraktion als Vorbild dienen könnte.
bs