Herzliche Gastrobar »Jane Doe«

Blumen, Frauensport und Experimentierfreude

»Alles meins!« Wirtin Tülay ist happy, stolz und aufgeregt, aus dem abgerockten »Cafe Futuro« mit klaren Vorstellungen, glücklichem Händchen und viel Unterstützung von Freunden, Familie und Nachbarn ein anregendes, kommunikatives sowie entspanntes ganz eigenes Lokal geschaffen zu haben.

STILlLEBEN zum Platznehmen.   Foto: hlb

Etliche private Schätzchen hat sie dezent eingebracht (Vasen, Kannen, Zuckertöpfchen, Aschenbecher und viele Details mehr), beruhigendes Grau mit (dank des grünen Daumens des Blumennerds) vielartigem Blumendekor, sanfter Illumination und gemütlichem Mobiliar kombiniert.
Die impressionistische Blumenmotivtapete zieht die Blicke an, die eleganten Stühle, teils aus einer Kirche gerettet, und das cremefarbene Ledersofa mit skandinavisch inspirierter Leichtigkeit die Hinterteile der Gäste. »Jane Doe« ist der englischsprachige weibliche Begriff für Mustermenschen, à la Erika Mustermann – jeder nette Gast jedes Geschlechts ist also willkommen!
Der Laden setzt die gastronomische Familiengeschichte, von den aserbaidschanisch-armenischen Großeltern, der gelungenen Hotellerie des Vaters in Cuxhaven über Tülays reichhaltige Erfahrungen etwa im »SO36« oder der von ihr geleiteten Gastroetage des »Just Music«-Musikerkaufhauses am Kreuzberger Moritzplatz leidenschaftlich bis ins Morgen fort. Die schwer, aber natürlich wohl erzogenen Töchter packen mit an und brachten auch schon einen ersten Enkel mit ein. Alle tragen gern dazu bei, dass täglich frische Hausmannskost aus aller Welt, Eierspeisen, Käseplatten oder Sandwiches mit selbstgemachten Pasten, alles aus gut und möglichst nachhaltig im Kiez eingekauften Zutaten, Gewürzen und Floralem, allen schmecken. Wie bei einer Mama, die das, was sie selber mag und ihr Spaß macht, kocht und gern mit Noten wie Lavendel und Anissamen experimentiert. Ab 22 Uhr wird geraucht, die gut ausgestattete Bar lässt keine Langeweile aufkommen, die Musik changiert zwischen Oldies, Soul, Lounge und was sich ergibt.
Bei den Getränken heißt es gern »Was magst du?« – Tülay wird etwas einfallen, ob Kindl und Guinness vom Hahn, Craftiges aus der Dose, Weine, Kaffee, Tees oder Spirituosen mit selbst angesetzten Tinkturen und Sirupen. Bald soll auch Frauensport auf Leinwand gezeigt werden. Das macht »Jane Doe« zu einem ästhetischen, kreativen, weiblich starken Treffpunkt für den Kiez.

hlb
Jane Doe,
Pannierstraße 12,
Di – Sa ab 17 Uhr,
So 10 – 0 Uhr, facebook: jane_doe_12047, Instagram: jane_doe_bar