Gemeinsam wohnen – miteinander arbeiten
Seit 2015 gibt es in der Lenaustraße ein Café, das für die gute Sache arbeitet. Welche gute Sache? Eine solidarische Gemeinschaft aus Neu- und Altberlinern mit verschiedenen sozialen Hintergründen, ein Projekt für das »Zusammen« – das »Refugio«, betrieben durch die Berliner Stadtmission unter der Leitung von Anna Pass. Sechs Etagen, inklusive einer Dachterrasse umfasst das Haus, in dem auf drei Stockwerken knapp 40 Personen Lebensraum teilen und miteinander arbeiten.
Das Konzept des Hauses beruht auf gegenseitiger Unterstützung. Ganz bewusst wird hier nicht von einem Angebot für Hilfsbedürftige gesprochen, denn das »Refugio« stigmatisiert nicht. Vielmehr sollen die Bewohner aktiviert werden und ihr Selbstvertrauen stärken. Der Grundgedanke ist, dass jeder Mensch etwas zur Gemeinschaft beitragen kann und dass durch gemeinsames Umsetzen von Plänen Stärken gefördert werden, was auf lange Sicht ein Empowerment auch im Bereich der Integration zum Ziel hat. Immerhin besteht die Community aus einer bunten Mischung von Menschen, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten und solchen, die auf der Suche nach einem neuen Leben sind.
Das Café im Erdgeschoss ist dabei nur eines von vielen Projekten. Mit Kooperationspartnern werden Veranstaltungen und Workshops organisiert, wie zum Beispiel das Sprachcafé jeden Mittwoch, bei dem Geflüchtete und Einheimische aus der ganzen Nachbarschaft zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern in Kleingruppen deutsches Sprachtraining absolvieren. Interessierte können sogar Führungen buchen, in denen das Hauskonzept erklärt wird und Mieter Fragen der Besucher beantworten. Das »Refugio« wird von der Berliner Stadtmission betrieben, wobei angestrebt wird, dass sich das Haus auf längere Sicht zumindest finanziell selbst tragen kann. Bewohnerin und Mitarbeiterin Tabea Büttner bestätigt, man sei hierbei auf einem guten Weg.
Aktuell sucht das »Refugio« Unterstützung für den eigenen Weihnachtsmarkt, der zwischen Ende November und Anfang Dezember starten soll. »Wir suchen Aussteller, Künstler, Musiker, Ehrenamtliche und natürlich generell Praktikanten zur Unterstützung bei unseren Vorhaben«, so Büttner.
me
Wer teilnehmen möchte, kann per E-Mail an refugio@berliner-stadtmission.de oder über die Facebook-Seite des Hauses Kontakt aufnehmen.
Refugio Berlin, Lenaustraße 3-4, https://refugio.berlin/