Gefährliches Gewächs auf der Lessinghöhe
Sie rankt an vielen Ecken durch die Lessinghöhe und auch anderswo. Sie wächst in ganz Europa.
Seit letztem Jahr lässt die Pflege in der Lessinghöhe sehr zu wünschen übrig, so dass damit zu rechnen ist, dass spätestens nächstes Jahr mindestens 30 verschiedene Büsche »ihren Geist aufgegeben haben werden«, weil sie von der Zaunrübe erstickt wurden.
Sowohl die Griechen als auch die Römer nutzten die Wurzel der weißen Zaunwinde. Es ist davon auszugehen, dass bereits Hippokrates sie schon verwendete, und Dioskurides hat sie beschrieben als Arzneidroge, die bei Brandwunden helfen kann.
Im Mittelalter wurde mit ihr getrickst. Da die Alraune als die heilsamste Pflanze galt und sehr selten war, wurden Gutgläubigen die Wurzel der weißen Zaunrübe als Alraunenwurzel untergejubelt, mit fatalen Folgen, da sie komplett giftig ist.Im Volksmund wird sie Gichtrübe, Faselrübe, Faulrübe, Heckenrübe, Hundsrübe, Sauwurzel, Tollrübe, Hundskürbiswurzel genannt.
Sie ist giftig und wirkt stark abführend. Manche rauchen Extrakte aus ihr in der Shisha-Pfeife. Aufgrund der erheblichen giftigen Nebenwirkungen ist von Experimenten mit der Weißen Zaunrübe dringendst abzuraten.
Letzte Woche habe ich Gartenarbeiter in der Lessinghöhe angesprochen, ob sie die Zaunrüben rupfen würden. Die wußten noch nicht einmal, von welcher Pflanze ich sprach und erklärten, sie seien nur zum Mähen da.
So wie der Efeu in der Thomashöhe die Bäume killt, killt die weiße Zaunrübe mindestens 30 Büsche in der Lessinghöhe. Ihr ist es egal, ob sie sich um Stachelbeeren, junge Eiben oder um jungen Holunder schlingt.
Uns darf das nicht egal sein, und deshalb erkläre ich die Lessinghöhe zum Klimanotstandsgebiet.
Eva Willig