Schutzstreifen und Poller sollen Radeln sicherer machen
Ein grasgrün eingefärbter, von Pollern geschützter Radweg ermöglicht seit Mitte April sicheres Radfahren entlang der Hasenheide. Er ist einen Kilometer lang und reicht vom Südstern bis zur Wissmannstraße am Hermannplatz; die Breite zwischen Poller und Bordstein beträgt etwa 2,30 Meter.
Am 15. April haben auf der Karl-Marx-Straße vom Hermannplatz bis zur Reuterstraße die Bauarbeiten für einen weiteren 300 Meter langen und 2,60 Meter breiten geschützten Radstreifen begonnen. Auch hier werden Poller zwischen Radweg und Fahrbahn verhindern, dass Kraftfahrzeuge die Radspur überfahren und Falschparker diese Spur zum Parken nutzen. In diesem Abschnitt entfallen die Park- und Lieferbereiche. Diese Maßnahme ist – wie auch in anderen Bezirken Berlins – als Pilotprojekt angelegt.
In Fahrtrichtung stadteinwärts wird zwischen Weichselstraße und Hermannplatz ein klassischer Fahrradstreifen angelegt. Wegen der hohen Anzahl von Grundstückszufahrten wird hier bewusst auf Poller und Schutzstreifen verzichtet.
Ein anderer Radweg wurde am 16. April bei einer zweistündigen öffentlichen Informationsveranstaltung mit rund 150 Teilnehmern von Bezirksbürgermeister Martin Hikel gemeinsam mit seiner Kreuzberger Amtskollegin Monika Herrmann und Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese im »Heimathafen Neukölln« vorgestellt und diskutiert. Es handelt sich um die sogenannte »Y-Trasse«, die als eine von elf geplanten Radschnellwegen in Berlin eine durchgehende Verbindung von Adlershof bis zum Görlitzer Park und zur Hasenheide bieten soll. Auf rund 17 Kilometern erhalten Radfahrer und Fußgänger dann Vorrang vor anderen Fortbewegungsmitteln. Neue Radwege für Neukölln weiterlesen →
Beim Referendum im Britischen Königreich wurde der Brexit gewählt. Die Generation 50+ hatte an dieser Wahl eine sehr hohe Beteiligung für den EU-Austritt, die jungen Menschen sind zuhause geblieben. Für sie waren die Freiheiten, die Europa ewrmöglicht, zur Selbstverständlichkeit geworden. Kein Krieg, das Auslandsstudium, keine Grenzkontrollen, keine Zölle. Das sind keine Selbstverständlichkeiten. Die Älteren unter uns wissen das. Es geht bei der Europawahl auch darum, das zu verteidigen, was bereits errungen wurde und was die EU-Gegner gern verheimlichen.Hoffentlich hat der Brexit die Wahlberechtigen in Europa so aufgerüttelt, dass sie die Notwendigkeit zur Wahl zu gehen erkannt haben.
Heute Star der deutschen Fernsehlandschaft, offenbart Eric Stehfest in seinem autobiographischen Werk »9 Tage wach« eine Vergangenheit voller Drogen, Verwirrung und Abstürzen.
Aufgewachsen im Dresdener Umland mit einer Faszination für das Leben in der Stadt, macht der jugendliche Eric schon früh Erfahrungen mit Subkulturen. Er raucht Gras, experimentiert mit chemischen Drogen und findet seine vermeintliche Erlösung – Crystal Meth. Ein chaotischer Komplex aus Intrigen und der Abtreibung seines Kindes nimmt seinen Lauf. Das Chaos kulminiert, als Eric allein in seiner Wohnung durch den Einfluss von Crystal Meth neun Tage wach ist und sich in Wahnvorstellungen verliert. Ein unbequemes Drogenresümee weiterlesen →
Die Berliner SPD hat auf ihrem Landesparteitag im März einen Antrag für ein Werbeverbot der Bundeswehr an Schulen beschlossen.
Dem will sich die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) jedoch nicht anschließen. In einer Entschließung bekannte sie sich in ihrer Sitzung am 10. April mit großer Mehrheit zur »Bundeswehr als demokratische Parlamentsarmee und deren verfassungsgemäßem Auftrag«. Initiiert hatte den Antrag die FDP, die das Bezirksamt auffordern wollte, bei den weiterführenden Schulen im Bezirk für die Nutzung der Informationsangebote der Jugendoffiziere der Bundeswehr im Rahmen des Politikunterrichts zu werben. »Die Bundeswehr gehört an die Schulen, um über ihre Arbeit zu informieren«, sagte Roland Leppek (FDP).
Abgestimmt wurde schließlich über einen Änderungsantrag der SPD, nach dem die Entscheidung den Schulen überlassen bleibt. Einzig die Linke stimmte gegen den Antrag. »Mit militärischen Einsätzen wird das Elend in der Welt nicht besser«, sagte ihr Fraktionsvorsitzender Thomas Licher. »Wir stimmen gegen jede Entschließung, die junge Menschen zum Dienst an der Waffe verführt.«
Einstimmig angenommen wurde dagegen die Entschließung, in der die Schändung der Grabstätten zweier Polizisten auf dem Neuköllner Parkfriedhof verurteilt wurde.
Ebenfalls einstimmig wurde beschlossen, dass das Bezirksamt überprüfen soll, ob mit der Kampagne »Schön wie wir« nachhaltige Erfolge erzielt werden konnten. BVV – endlich mal entscheidungsfreudig weiterlesen →
Junge Menschen handeln und fordern nicht nur. Kristin Puschmann und Kerstin Mohr von »Polis180« engagieren sich ehrenamtlich im »Grassroots-Thinktank für Außen- und Europapolitik«, in dem Menschen verschiedener Hintergründe daran arbeiten, die deutsche und europäische Außenpolitik moderner, sozialer und nachhaltiger zu gestalten. »Polis180« hat dafür Bildungsmaterialen entwickelt, die Schulen, insbesondere auch Berufsschulen, zur Verfügung gestellt werden. Sie erhoffen sich von Informationen an die Jungen in der Gesellschaft ein größeres Wissen über Europa und die Bereitschaft, zur Europawahl zu gehen. Der Schrecken über den Brexit, als bei dem Referendum insbesondere junge Menschen nicht zur Wahl gingen, sitzt tief und sollte sich nicht wiederholen.
Am 3. April stellten sie in der Braustube auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei ihre Arbeit vor und diskutierten mit interessierten Bürgern über das Thema »Europas Zukunft im Blick – Für ein soziales und demokratisches Europa«. Eingeladen hatte sie Fritz Felgentreu, Neuköllner Bundestagsabgeordneter der SPD. Mit dabei: Michael Roth (SPD), Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt. Nur zusammen sind wir stark weiterlesen →
Alle fünf Jahre wählen die Bürgerinnen und Bürger in den Mitgliedstaaten der EU ihre Abgeordneten und entscheiden damit über die Zusammensetzung des Parlaments, das für die europäische Gesetzgebung zuständig ist. Damit ist das Europäische Parlament nicht nur das einzige direkt gewählte Organ der Europäischen Union, sondern die einzige direkt gewählte übernationale Institution weltweit. Vom 23. bis 26. Mai wird es neu gewählt; in Deutschland findet die Wahl am 26. Mai statt.
Digitalisierung, Verbraucherschutz, die Regulierung des Binnenmarkts, die Zukunft der Asyl- und Migrationspolitik, die Energie- und Klimapolitik, Verkehr, Landwirtschaft, fast alle europäischen Richtlinien und Verordnungen, die den Alltag prägen, müssen vom Europaparlament beschlossen werden. Die Gesetzgebungsfunktion teilt es sich mit dem »Rat der Europäischen Union« – der Länderkammer, in der die Regierungen der Mitgliedsländer vertreten sind. Europa wählt sein Parlament weiterlesen →
Die aktuellen Maßnahmen zur Förderung des Fahrradverkehrs sind aus ökologischer Sicht sehr zu begrüßen. Neue Radfernstraßen, Asphaltierungen von Nebenstraßen, neue Radfahrstreifen an Hauptverkehrsadern machen es Radfahrern leichter. Es gibt ihnen mehr Sicherheit und erlaubt eine effektive Bewältigung auch großer Distanzen. Vielleicht steigen Autofahrer auf das Rad um, zum Nutzen ihrer Gesundheit und zur Reinhaltung der Berliner Luft.
Jedoch, wie immer läuft nicht alles rund. Neu asphaltierte Nebenstraßen ziehen neben Radfahrern auch schleichwegsuchende Autofahrer an. Fahrradstreifen werden, wie in der mit viel Liebe frisch sanierten Karl-Marx-Straße, von Lieferverkehr und Kurzparkern zugestellt.
Mutige Radfahrer reihen sich wie ehedem in die Blechlawine ein. Unsichere Kantonisten weichen auf den Bürgersteig aus und schieben. Das ist auch gesund und schont das Fahrrad. Halb und Halb in der Innstraße weiterlesen →
Unzufriedenheit im Beteiligungsgremium Sonnenallee
Die Bürgerbeteiligung im Bereich Sonnenallee/Weigandufer erzeugt zunehmend Unmut. Eigentlich sollen Bürger zu Planungsvorhaben des Bezirks ihre Meinung kundtun und eigene Vorschläge machen. Dafür müssen sie vorher ausreichend informiert werden. Zu diesem Zweck gibt es Gremien der Bürgerbeteiligung, in die betroffene Bürger Teilnehmer hineinwählen können, die dann mit der durchführenden Behörde zusammenarbeiten sollen. Die Vorschläge der Bürger können in die Planung übernommen werden. Ein Recht darauf gibt es aber nicht, denn allein die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ist demokratisch legitimiert, für alle Bürger Entscheidungen zu treffen.
Für die derzeitige Sanierung hat die ausführende Behörde, das Bezirksamt von Neukölln, die Planungs- und Durchführungsarbeiten ebenso wie die Öffentlichkeitsarbeit an Privatfirmen vergeben. Die Koordination macht die »Brandenburger Sanierungsgesellschaft mbH« (BSG), eine Fima, mit der Neukölln schon bei anderen Vorhaben zusammenarbeitete und mit der wohl das Bezirksamt, aber nicht unbedingt die Bürger, gute Erfahrungen gemacht hat. Bürgerbeteiligung mit Hindernissen weiterlesen →
Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Nr. 99 – Sonnabend, 3. Mai 1919 Tempelhof gegen den Flughafen auf dem Tempelhofer Feld. Die Tempelhofer Gemeindevertretung beschäftigte sich mit einem Dringlichkeitsantrag des Schöffen Jung, den Gemeindevorstand zu ersuchen, mit allen Kräften und Mitteln der geplanten Anlegung eines Flughafens für den Postdienst auf dem östlichen Teile des Tempelhofer Feldes energisch entgegenzutreten. Bürgermeister Wiesener vertrat den Standpunkt, daß ein großer Flughafen auf dem Tempelhofer Felde nicht angebracht sei. Der östlich der Tempelhofer Chaussee gelegene Teil des Feldes müsse den Großberlinern als Erholungsstätte erhalten bleiben, sei es in Gestalt eines größeren Volksparkes oder als Spielplätze in großem Maßstabe. Wenn auf dem Tempelhofer Felde Schuppen, Reparaturwerkstätten und Benzinstationen errichtet würden, könne das Wohnen in Tempelhof sicherlich keine reine Freude mehr sein. Der Anlegung eines Hafens könne man daher nur mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Er sei dankbar für die Anregung und werde dem Antrage gemäß vorgehen und die Angelegenheit im Verband Groß=Berlin zur Sprache bringen, der sicherlich auch das größte Interesse daran haben werde, daß Feld für genügend große und freie Erholungsplätze vorzubehalten. Die Gemeindevertretung stimmte hierauf einstimmig dem Dringlichkeitsantrage zu. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Beate Hauke – Gründerin des neuen Schillermarktes am Herrfurthplatz
Der Schillermarkt rund um die Genezarethkirche wird im Mai zehn Jahre alt. Ins Leben gerufen hat ihn Beate Hauke, eine Hauseigentümerin in der Okerstraße, die in Neukölln dafür bekannt ist, sich sozial für das Zusammenleben im Kiez zu engagieren, und das schon seit langem. »Wir hatten hier lange einen Markt, der sich über die Schillerpromenade zog. Er war einst der größte in Berlin. Der musste wieder her.« Die Vereinsmitglieder vom »Pro Schillerkiez e. V.« schrieben ein Konzept, reichten es bei einem Wettbewerb ein und erhielten einen Preis. Es wurden Kontakte zu Behörden aufgenommen, Marktleiter und -Händler gesucht, sehr viel Vorbereitungsarbeit also. »Ich wollte einen Markt, auf dem gute Lebensmittel angeboten werden, der gleichzeitig als unterhaltsamer Treffpunkt für die Anwohner dient. Rund um die Genezarethkirche haben wir doch einen richtigen Dorfplatz.« Das ist ihr gelungen. Ein Herz für den Schillerkiez weiterlesen →
Was lange der große Wunsch von Eltern und Kindern war, wird nun endlich wahr: Der Europaspielplatz im Park am Buschkrug erhält ein Bistro und öffentliche Toiletten.
Seit 2015 gibt es auf dem größten Spielplatz in Neukölln – immerhin acht Hektar groß – ein Angebot für die Kleinsten bis zu den Jugendlichen. Vom Buddelkasten über einen Wasserbereich bis hin zu Sportfeldern und Geräten ist der Spielplatz ein ausgesprochen beliebter Ort. Außerdem ist er gut mit der U7 zu erreichen. Nur wenige Gehminuten vom U-Bahnhof Blaschkoallee entfernt können sich auf dem gepflegten Gelände Kinder ausprobieren.
Nun ist das Glück perfekt. Mit Patric Jeschke hat der Bezirk einen erfahrenen Betreiber für das Bistro gefunden. Pommes für den Europaspielplatz weiterlesen →
Abwechslungsreiche Arbeiten für beeinträchtigte Menschen
Das ehemalige »AWO Café« in der Erkstraße 1 hat seit September letzten Jahres mit der »FSD Lwerk Berlin Brandenburg gGmbH« einen neuen Betreiber gefunden. Unter der Projektleitung von Diana Mertins finden beeinträchtigte Mitarbeiter im Restaurant »Lwerks…cultur« eine spannende Arbeitswelt im Bereich der Gastronomie mit der Devise: saisonal, frisch und lecker. Als Träger des Standorts fungieren »Lwerk« und AWO.
1986 als »Lankwitzer Werkstätten für behinderte Menschen« gegründet, umfasst das »Lwerk« heute ein Netzwerk aus 30 Standorten mit mittlerweile über 1.000 Mitarbeitern, die in verschiedenen Bereichen auf die Angebote des Unternehmens zurückgreifen. Die ursprüngliche Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke Menschen zeichnet sich heute durch ein differenziertes Dienstleistungsportfolio aus. So bietet das »Lwerk« heute die Eingliederung in Werkstätten für behinderte Menschen, Orientierungspraktika, die (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt, Ausbildungsplätze und Fördermöglichkeiten. Schmausen und Stöbern im »Lwerks…cultur« weiterlesen →
Nicht wenige »Foodies« haben dem »Industry Standard« in der Sonnenallee mit seinem zeitgeistigen, trendsettenden Küchen- und Raumkonzept – große, wuselige offene Küche mit kleiner Bar davor – und seinen ungewöhnlichen Gerichten ein Tränchen nachgeweint.
Seit letztem November gibt es guten Ersatz: Daniel Remers, einst Küchenchef im »Standard«, hat mit Koch-Partner Neil Paterson im Schillerkiez das »Barra« eröffnet, ein »Nachbarschaftsrestaurant«, das nach dem inzwischen weit verbreiteten und durchaus geselligen Sharing-Prinzip kleine Gerichte zum untereinander Teilen serviert.
Es braucht also schon einige Teller (und das entsprechende Kleingeld dazu), um mit mehreren Gästen satt zu werden …Da die Macher britische Expats sind, geht ok, dass die Hauptsprache im »Barra« englisch ist. Die Gäste sitzen im mit schottischem Holz schlicht gestalteten Essbereich eng beieinander – es gibt noch einen hinteren Raum mit langer Tafel für größere Gruppen oder Tastings. Indiemusik schallt nicht zu verhalten, die Atmosphäre ist locker, wenn auch mit einem Hauch Ehrfurcht vor dem Servierten. Kleine Teller, straight forward weiterlesen →
Es ist ein bisschen wie das Hineingehen in eine andere Welt – eine Zeitreise. Alte und neue Stoffe aus aller Welt, Stickereien und die vielen Kapitänsmützen. Der Laden »Salonlöwin« von Verena Conrad lädt zum Stöbern und Verweilen ein – es lassen sich Kleider, Röcke, Hosen und Blusen aus den 20er bis 90er Jahren finden.
Verena wuchs in Hamburg auf, studierte dort Mode/Textil/Kostümdesign und lebt seit 13 Jahren in Berlin. Sie hat lange als Stylistin unter anderem für Werbeagenturen gearbeitet. Doch die Werbeleute und das Geld haben sie nicht glücklich gemacht, sie war schon immer selbstständig und entwickelte vor einigen Jahren ihr ganz eigenes Konzept. Dies bewegt sich zwischen dem Verkauf und Verleih von ausgewählten Vintage- und ihren eigenen Kollektionsteilen. »Salonlöwin« Verena Conrad weiterlesen →
Sie gehen im Schillerkiez spazieren, einkaufen und kehren in Cafés und bei Waldemar im »Schillers« ein: Ilse und Thea, zwei agile Witwen, über achtzig Jahre alt. Auffällig ist schon ihre bunte, durchaus elegante Kleidung, vor allem die Kopfbedeckungen. Ilse trägt Baskenmützen in verschiedenen Farben, Thea selbst gehäkelte Mützen in Blautönen. Sie machen sich den Lebensabend so angenehm wie möglich. Ihre Lebensgeschichten lassen sich nur im Zeitraffer zusammen fassen.
Als Kinder erlebten sie den Zweiten Weltkrieg, Ilse in Berlin, Thea in Schlesien auf »Landverschickung«. Ilses Mutter starb im Alter von 24 Jahren. »Mein Vater wurde eingezogen und abgeschossen. Ich wuchs bei meiner Großmutter auf. Es ist nicht schön ohne Familie. Ilse und Thea weiterlesen →
Raus aus Neukölln, rein in die Uckermark, das statistisch sonnenreichste Gebiet Deutschlands, das ihr die Bezeichnung »Toskana des Nordens« beschert hat. Innerhalb von maximal 90 Minuten per Bahn oder Auto lassen sich Schwedt, Prenzlau, Oberes und Unteres Odertal, Lychen, Templin, Kloster Chorin erreichen, zeitmässig vergleichbar etwa der Strecke mit der U7 von Rudow nach Spandau.
Sinn und Zweck des Ausfalls aus Berlin waren erstens Natursichtungen aller Art und zweitens Entschleunigung.
Erste Sichtungen innerhalb der ersten dreissig Minuten waren etliche Berliner Autos, ein Buddy-Bär und eine weibliche Neuköllner Pflanze, der Liebe wegen in Schwedt gelandet. Ok, Neukölln ist überall, Neuköllner auch – und Fahrräder. Diese können an sich überall gemietet werden, nur nicht wirklich in der Vorsaison. Sichtungen vor den Toren Neuköllns weiterlesen →
Die Welt des Drucks ist derzeit in der Ausstellung »Druck Druck Druck« in der Galerie im Körnerpark zu sehen. Da gibt es Druckerzeugnisse in unübersehbarer Menge zu bestaunen, von Plakaten, Flugblättern über Kunstbücher bis zu sogenannten Zines, von Fans hergestellten Publikationen.
Auch die dazugehörigen Geräte werden präsentiert. Ein besonderer Hingucker: Ein mobiler, auf ein Fahrrad montierter Drucker. Teilweise können die Geräte während der Ausstellung auch benutzt werden, Denn es werden hier nicht nur fertige Druckerzeugnisse gezeigt, hier wird auch gedruckt. Die Galerie wird zur Werkstatt. Kunst und Vielfalt des Druckhandwerks weiterlesen →
Die SPD-Kreisverbände Treptow-Köpenick und Neukölln rufen gemeinsam dazu auf, persönliche Erinnerungen an die Teilung Berlins und den Fall der Mauer wachzurufen, die in Form von eigenen Berichten oder der künstlerischen Verarbeitung dieser Erinnerung veröffentlicht werden sollen. Beide sammeln die Erinnerungsberichte und beabsichtigen, sie in einer gemeinsamen Veranstaltung anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls öffentlich zu präsentieren. Aufruf zur Erinnerung weiterlesen →
Bereits zum vierten Mal veranstalten die unabhängigen Buchhandlungen in Neukölln das »LiteraTour-Festival Neukölln!«
Es beginnt am 15. Mai um 20 Uhr in der »Galerie Olga Benario«, Richardstraße 104, mit einer Lesung und anschließendem Berlin-Buffet. Die Buchhändler der teilnehmenden Buchhandlungen lesen ihre Lieblingstexte.
Nebenan in der »Biografischen Bibliothek« blickt Christian Dietrich am 18. Mai um 19 Uhr auf das Schaffen des jungen Revolutionärs Eugen Leviné zurück. Sein Engagement für die KPD, seine Arbeit für die »Rote Fahne« und seine Beteiligung an der Münchner Räterepublik sind Schlaglichter einer bemerkenswerten Biographie. Kiezbuchhandlungen gehen auf »LiteraTour« weiterlesen →
Torsten Kluckert (73) ist vor Ostern von uns gegangen
Er hat sein Leben so gelebt, wie er es für sich ausgewählt hatte, und er war glücklich dabei. Dem Weg zur Malerei ging bei Torsten Kluckert eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker vorweg.
Zugleich war sie die Voraussetzung für seine spätere Arbeit als der »Automaler« schlechthin. Hyperrealistisch setzte Kluckert bekannte Automarken perfekt in Szene. Das brachte ihm die Bewunderung der Autoindustrie und vieler Liebhaber der Jung- und Oldtimer ein. Er wurde schnell bekannt und bewundert.
Seit Mitte der 70er-Jahre startete er von Neukölln aus internationale Ausstellungen und eroberte mit seinen Autogemälden die Welt, war international mit seinen Werken unterwegs, Tokio, Monte Carlo, Osnabrück, Herford, Berlin – um nur einige Stationen zu nennen.
Torsten Kluckert hat nicht nur Chrom perfektioniert, sondern auch die Tiermalerei mit der »Kluckertschen« Genauigkeit – im Mittelpunkt stand die Problematik der Haltung – betrieben. Es war ihm wichtig, und es tat ihn in der Seele weh, dass wir den natürlichen Lebensraum der Tiere so sinnlos zerstören.
Danke mein Mentor, mein guter Freund, für diese wunderbaren Jahre der festen Freundschaft, mit Deiner Kunst und was du mich gelehrt hast. Du wirst tief in meinem Herzen für immer weiterleben, Danke!
Die Statistik von Neuköllns bestem Fussballclub entwickelte sich im April ebenso überragend wie deprimierend: Vor dem Topspiel beim »SV Sparta« war man 25 Liga-Partien ungeschlagen, 14 der letzten 15 Spiele hatte man dazu gewonnen. Kein Wunder also, dass die Neuköllner zum Frühlingsanfang die Tabellenführung übernahmen.
Doch die Freude sollte nicht lange währen: Zwar nahm »Tasmania« die schwere Hürde bei »Croatia« (1:0), doch im folgenden Heimspiel geschah dann das, was auch den größten Favoriten mal passiert. Gegen die »Spandauer Kickers« konnte man erst in der Nachspielzeit nach 0:2-Rückstand noch ausgleichen. Dieser eine Ausrutscher aber reichte dafür aus, dass der »SV Sparta« wieder mit einem Punkt Vorsprung die Tabellenspitze übernahm. Vorteil Lichtenberg weiterlesen →
In der Lessinghöhe stand bis diesen Winter ein Exemplar der virginischen Zaubernuss, wie sie botanisch heißt. Im vorletzten Frühjahr schlang sich ein Efeu an ihr hoch, das meldete ich dem Gartenbauamt und noch am gleichen Tag wurde das Gewächs davon befreit. Das waren die guten Zeiten im Bezirk, als sich noch um seltene Gewächse gekümmert wurde. Offensichtlich wird jetzt an Betriebe vergeben, die keine Kenntnisse von Botanik haben oder davon, wie Pflanzen geschützt werden – jedoch Kettensägen-Massaker mit Bravour erledigen.
Tatsächlich kann der Strauch ein wenig zaubern. Auf englisch heißt er deshalb: Witch-hazel = Hexenhasel, obwohl sie mit der Haselnuss nichts zu tun hat. Die Früchte bilden sich vor den Blüten. In den Früchten entwickelt sich eine Kapsel, die mit einem Knall zerplatzt und zwei schwarze Samen herausschleudert. Hamamelis weiterlesen →
Hoffentlich fliegen alle unsere einheimischen Insekten wieder zahlreich! Pflanzenschutzmittel gefährden zunehmend auch die Nützlinge.
Meine »Biene« ist gegen Gifte resistent, jedoch nutzlos, da sie nur aus Draht und einer Taschenlampenbirne besteht.
Als Werkzeug brauchen wir einen Seitenschneider, eine Zange, einen Lötkolben samt Zubehör, einen kleinen Holz-Rührspatel oder einen schmalen Pappstreifen, etwas guten Holzleim und natürlich auch wieder Lust zum Pfriemeln.
Eine Biene hat sechs Beine, ein Flügelpaar und zwei Fühler. Die werden alle aus dem Draht gebogen beziehungsweise für die Beine gedreht und dann in bienentypischer Anordnung auf das Lampengewinde gelötet. Aus dem Holzleim entstehen anschließend die Flügelhäute. Mit einem Spatel oder dem Pappstreifen wird zähflüssiger Holzleim aufgenommen und so in die Flügelöffnungen gestrichen, dass er diese vollständig füllt und zusammenhängend bleibt. Nach dem Trocknen bleibt eine äußerst dünne, milchige und zum Teil auch durchsichtige Haut zurück.
Eine Freundin von mir hat eine Boutique in der Kreuzberger Bergmannstraße. Dorthin mache ich gerne einen Ausflug, um mich auch mal über die Neuköllner Grenzen hin zu informieren. Dort sitzen wir dann vor dem Laden gerne auf einem Bänkchen, trinken Kaffee und tauschen Neuigkeiten aus.
Die Entwicklung der Bergmannstraße zu einer Begegnungszone beäugen wir seit über einem Jahr sehr genau. Dort, wo früher einmal Parkplätze waren, sind nun – na wie soll ich es nennen – Ruhezonen entstanden. Hochsitze, die direkt in die Bergmannstraße reichen, werden tagsüber gerne von stillenden Müttern genutzt. Sie können dann dem quirligem Verkehr zuschauen und werden, da sie so repräsentativ hoch sitzen, auch von jedem Verkehrsteilnehmer wahrgenommen. Petras Tagebuch weiterlesen →