Ausstellung in der Galerie im Saalbau
Um Bewegung im Stadtraum und um deren Eingrenzung durch Repression, bauliche Hindernisse, politische, soziale und ökonomische Prozesse geht es in der neuen Ausstellung »City Movement – Von Menschen und Räumen« in der Galerie im Saalbau.
Kuratiert wird sie von Isabelle Stamm, die als Volontärin im Neuköllner Kulturamt arbeitet und damit ihre erste eigenständige Ausstellung verantwortet, ihr Meisterstück.
Sechs Künstler untersuchen mit unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen, wie unsere Bewegungen beeinflusst und gegebenenfalls auch eingeschränkt werden.
Larissa Fassler nimmt sich beispielsweise Verkehrsknotenpunkte wie den U-Bahnhof Hallesches Tor vor. Dabei setzt sie ihren eigenen Körper ein, um den U-Bahntunnel nachzubauen. Einer ihrer Schritte entspricht dabei einem Zentimeter des Modells.
Bani Abidi beschäftigt sich in seinem Video mit der Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch Ländergrenzen. Er zeigt die langwierige Prozedur bei der Erteilung eines Visums, mit Protagonisten, die schicksalsergeben alle Kontrollen über sich ergehen lassen und geduldig warten, bis sie an der Reihe sind. Ein Film, der all denen zu empfehlen ist, die auch in Europa wieder Grenzen errichten wollen.
Anahita Razmi zeigt in ihrem Film »Domino Dancing« über sechs Stunden einen Tanzmarathon in einem privaten Wohnzimmer in Teheran. Da geschlechtergemischte Partys und westliche Musik im Iran verboten sind, ist solch freier tänzerischer Ausdruck nur noch im privaten Umfeld möglich. Hier ist es die Weltanschauung, die die Bewegungsfreiheit einschränkt.
mr
Die Ausstellung ist noch bis zum 19. Mai in der Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Str. 141 zu sehen